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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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einen Blick hinunter ins Studio zu werfen. Dort sitzt jemand, den Sie sich unbedingt mal ansehen sollten.«
    »Was soll das?« fragte Morton.
    »Schauen Sie doch einfach mal hinunter, wenn ich bitten darf.«
    Morton schnaubte wütend, schlenderte zum Fenster und sah hinunter. Ich tat es auch. Ich sah die Reporter, die sich lachend auf ihren Stühlen hin und her drehten und miteinander herumalberten, während sie darauf warteten, endlich ihre Fragen stellen zu können. Ich sah den Moderator, der seinen Krawattenknoten geraderückte und sich das Mikrofon ansteckte. Ich sah einen Arbeiter, der das N ewsmakers -Schild auf Hochglanz polierte. Und in der Ecke, genau dort, wo wir ihn hinbeordert hatten, sah ich eine vertraute Gestalt, die Hände in den Taschen vergraben, zu uns heraufblicken.
    Eddie Sakamura.
    C onnor hatte natürlich sofort alles auf die Reihe bekommen. Als er meine Wohnzimmertür aufriß und meine Tochter neben Eddie Sakamura auf dem Boden mit Legosteinen spielen sah, zuckte er nicht mal mit der Wimper. Er sagte nur: »Hallo, Eddie! Ich hatte mich schon gewundert, wie lange Sie brauchen, um hierherzukommen.«
    »Ich bin schon den ganzen Tag hier«, sagte Eddie. »Ihr seid einfach nicht gekommen. Ich habe gewartet und gewartet. Shelly und ich haben Sandwiches mit Erdnußbutter und Marmelade gegessen. Sie haben eine nette Tochter, Lieutenant. Ein süßes Mädchen.«
    »Eddie ist lustig«, krähte meine Tochter. »Er raucht, Daddy!«
    »Das sehe ich«, sagte ich. Ich kam mir ziemlich schwer von Begriff vor und konnte mir immer noch keinen Reim auf all das machen.
    Meine Tochter kam zu mir und streckte mir die Ärmchen entgegen. »Heb mich hoch, Daddy!« Ich hob sie in die Höhe.
    »Wirklich ein liebes Mädchen«, sagte Eddie. »Wir haben eine Windmühle gebaut, sehen Sie!« Er ließ die Flügel der Lego-Windmühle kreisen. »Funktioniert!«
    »Ich dachte, Sie wären tot«, sagte ich.
    »Ich?« Er lachte. »Nein. Ich war noch nie tot. Tanaka ist tot. Und mein Auto ist auch im Arsch.« Er hob die Schultern. »Hab’ kein Glück mit Ferraris.«
    »Tanaka auch nicht«, bemerkte Connor.
    »Tanaka?« sagte ich.
    Michelle fragte mich. »Daddy, darf ich ›Cinderella‹ anschauen?«
    »Jetzt nicht. Warum saß Tanaka in dem Wagen?«
    »Hat Panik gekriegt«, erklärte Eddie. »Ziemlich nervöser Typ, das. Vielleicht fühlte er sich auch schuldig. Hat wohl ‘nen Schreck gekriegt, genau weiß ich das auch nicht.«
    Connor sagte: »Sie beide, Tanaka und Sie, haben die Bänder an sich genommen.«
    »Ja, klar. Gleich als Ishigura zu Tanaka gesagt hat: ›Hol die Bänder!‹ Tanaka hat sie geholt, klar. Aber ich kannte Tanaka, deshalb bin ich mitgegangen. Er hat sie dann in irgendein Labor gebracht.«
    Connor nickte. »Und wer fuhr ins ›Imperial Arms‹?«
    »Ich weiß, daß Ishigura irgendwelche Männer zum Aufräumen hingeschickt hat, aber wer das war, weiß ich nicht.«
    »Und Sie fuhren ins Restaurant.«
    »Ja, na klar doch. Und dann zu der Party. Zu Rods Party. Überhaupt kein Problem.«
    »Und was geschah mit den Bändern, Eddie?«
    »Hab’ ich Ihnen doch gesagt: Tanaka hat sie irgendwohin gebracht, weiß nicht, wohin. Er war plötzlich weg. Er hat für Ishigura gearbeitet. Für Nakamoto.«
    »Ich verstehe«, sagte Connor. »Aber er hat nicht alle Bänder mitgenommen, oder?«
    Eddie zog ein schiefes Grinsen. »Hey!«
    »Ein paar haben Sie behalten.«
    »Nein, nur eins. War ein reines Versehen, müssen Sie wissen. In meiner Tasche.« Er grinste.
    Michelle sagte: »Daddy, darf ich den Disney-Sender gucken?«
    »Meinetwegen.« Ich ließ sie zu Boden gleiten. »Elaine hilft dir.«
    Meine Tochter verließ das Zimmer, und Connor unterhielt sich weiter mit Eddie. Ganz allmählich wurde der Ablauf der Ereignisse klar. Tanaka war mit den Bändern verschwunden und hatte offenbar irgendwann in der Nacht bemerkt, daß eines fehlte. Er fuhr zu Eddies Haus, um das fehlende Band zu holen. Dort störte er Eddie, als der gerade mit den beiden Mädchen zugange war, und forderte das Band.
    »Ich weiß nicht genau, aber nachdem ich mit Ihnen gesprochen hatte, Captain, habe ich mir gedacht, die könnten mich vielleicht reinreiten. Es gab einen Riesenwortwechsel.«
    »Und dann kam die Polizei. Dann kam Graham.«
    Eddie nickte langsam. »Tanaka-sa« hatte eine Scheißangst. War ein unglücklicher japanischer Mann.«
    »Da haben Sie ihn gezwungen, alles zu erzählen …«
    »Und ob, Captain! Der hat gar nicht so schnell quasseln können,

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