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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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wie er …«
    »Und als Gegenleistung sagten Sie ihm, wo sich das fehlende Band befand.«
    »Klar - in meinem Auto. Ich habe ihm die Schlüssel gegeben, damit er aufsperren konnte. So kam er zu den Schlüsseln.«
    Tanaka war in die Garage gegangen, um das Band zu holen. Da forderten ihn die Streifenpolizisten unten auf stehenzubleiben. Er ließ den Motor an und fuhr los.
    »Ich habe gesehen, wie er weg ist, John. Fahrstil wie ein Kranker.«
    Tanaka also hatte am Steuer gesessen, als der Wagen gegen die Betonwand geprallt war. Die verkohlte Leiche war seine Leiche gewesen. Eddie erklärte uns, er habe sich im Gebüsch hinter dem Schwimmbecken versteckt und gewartet, bis alle weg waren.
    »War arschkalt da draußen«, sagte er.
    »Wußten Sie das alles?« fragte ich Connor.
    »Ich habe es vermutet. Der Unfallbericht sagte, daß die Leiche stark verbrannt war und daß sogar die Brille geschmolzen war.«
    »Hey, ich trage keine Brille!« sagte Eddie.
    »Eben«, fuhr Connor fort. »Trotzdem bat ich Graham am nächsten Tag, mal nachzusehen. Er fand keine einzige Brille in Eddies Haus. Der Ferrari-Fahrer konnte also nicht Eddie gewesen sein. Als wir am folgenden Tag zu Eddies Haus fuhren, bat ich die Streifenpolizisten, die Nummernschilder aller an der Straße parkenden Wagen zu überprüfen. Und tatsächlich kam raus, daß der gelbe Toyota, der etwas weiter die Straße hinauf stand, auf Akira Tanaka zugelassen war.«
    »Nicht schlecht«, sagte Eddie. »Ganz schön raffiniert.«
    Ich fragte ihn: »Wo haben Sie eigentlich die ganze Zeit über gesteckt?«
    »Bei Jasmine. Sehr schönes Haus.«
    »Wer ist Jasmine?«
    »Die Rothaarige. Sehr nette Frau. Hat sogar einen Whirlpool.«
    »Aber warum sind Sie hierher gekommen?«
    »Er mußte«, erklärte mir Connor. »Sie haben seinen Paß.«
    »Genau«, sagte Eddie. »Und ich, ich hatte Ihre Visitenkarte. Die haben Sie mir gegeben. Privatadresse und Privatnummer. Und ich brauche meinen Paß, Lieutenant. Ich muß abhauen.
    Darum bin ich hierhergekommen und habe gewartet. Und dann diese vielen Reporter, die Kameras und alles. Hab’ mich deshalb ganz ruhig verhalten und mit Shelly gespielt.« Er zündete sich eine Zigarette an und trat nervös auf der Stelle. »Also, wie steht es damit, Lieutenant? Wie wär’s, wenn Sie mir meinen Paß aushändigen würden? Netsutuku. Ich hab’ nichts ausgefressen. Außerdem bin ich ja sowieso tot. Okay?«
    »Noch nicht«, sagte Connor.
    »Kommen Sie, John!«
    »Eddie, erst habe ich noch eine kleine Aufgabe für Sie.«
    »Hey! Was für ‘ne Aufgabe denn? Ich muß abhauen, John!«
    »Nur noch eine kleine Aufgabe, Eddie.«
    Morton holte tief Luft und kehrte dem Studiofenster den Rücken zu. Seine Selbstbeherrschung war bewundernswert. Er wirkte völlig ruhig. »Sieht ganz so aus«, sagte er, »als wären meine Möglichkeiten im Augenblick ein wenig beschränkt.«
    »So ist es«, sagte Connor.
    Morton seufzte. »Sie wissen, daß es ein Unfall war. Wirklich!«
    Connor nickte verständnisvoll.
    »Ich weiß nicht, was ich an ihr gefunden habe. Sie war schön, ja, natürlich, aber das … das war es nicht. Ich hatte sie erst vor ein paar Monaten kennengelernt. Ich fand sie nett. Ein süßes Texasgirl. Aber es war … Na ja, wie es eben manchmal so kommt. Es ist einfach passiert. Sie hatte eine Art - das ging einem wirklich unter die Haut. Es war vollkommen verrückt. Ganz unvorhergesehen. Plötzlich dachte ich die ganze Zeit nur an sie. Ich konnte nicht … Sie rief mich immer an, wenn ich auf Reisen war. Irgendwie bekam sie es immer heraus, wenn ich unterwegs war. Und ziemlich bald schaffte ich es nicht mehr, ihr zu sagen, daß sie wegbleiben soll. Ich konnte es einfach nicht mehr. Offenbar hatte sie immer Geld, hatte immer ein Flugticket. Sie war verrückt. Manchmal trieb sie mich fast zum Wahnsinn. Sie war wie ein, ach, ich weiß nicht, wie ein Dämon. Alles veränderte sich, wenn sie da war. Verrückt. Ich mußte aufhören, mich mit ihr zu treffen. Und irgendwann bekam ich das Gefühl, daß sie dafür bezahlt wurde. Irgend jemand gab ihr Geld dafür. Irgend jemand wußte alles über sie - und über mich. Ich mußte aufhören mit ihr. Bob sagte es mir - mein Gott, jeder im Büro sagte es mir. Aber ich konnte nicht. Und dann tat ich es doch. Es war vorbei. Doch bei diesem Empfang war sie plötzlich wieder da. Scheiße!« Er schüttelte den Kopf. »Es ist einfach passiert. Alles vermasselt.«
    Das Mädchen steckte wieder den Kopf zur Tür herein. »Noch

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