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Nix als Ärger mit dem Kerl!

Nix als Ärger mit dem Kerl!

Titel: Nix als Ärger mit dem Kerl! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edna Schuchardt
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Halterfeststellung machen und den Fall aufnehmen."
    Umständlich begannen die Beamten mit ihrer Arbeit, während Wilma nervös von einem Fuß auf den anderen trat.
    "Ich will ja nicht drängeln", meinte sie schließlich, als der Polizist zum dritten Mal zum Funkgerät griff, um irgendetwas durchzugeben. "Aber ich habe eine wichtige Besprechung beim ZDF. Wenn ich dort nicht pünktlich erscheine, kostet mich das einen lukrativen Auftrag. Das bedeutet, weniger Geld im Steuersäckel."
    Der Beamte musterte sie nachdenklich, dann nickte er.
    "Aufladen", rief er dem Fahrer des Abschleppwagens zu, der daraufhin ausstieg und die nötigen Vorbereitungen traf.
    Endlich waren die Ladegurte um den Wagen gelegt, die Hebearme des Abschleppfahrzeugs hoben den Luxusliner mühelos hoch und stellten ihn auf der Laderampe ab.
    Anschließend wurde das Gefährt noch gesichert, dann stieg der Fahrer ein und ließ den Motor an.
    In diesem Moment wurde die Tür des Nachbarhauses aufgerissen.
    "Halt!" Die Frauenstimme übertönte mühelos den Motorenlärm des Abschleppfahrzeugs. "Um Gottes Willen, so warten Sie doch!"
    Clarissa von Beuerbach hatte Mühe in den hochhackigen Sandaletten zu rennen. Es sah aus, als würde sie über rohe Eier laufen, aber sie schaffte es, das Polizeifahrzeug zu erreichen, ohne sich die Beine zu brechen.
    "Hören Sie", begann Clarissa aufgeregt. "Wie kommen Sie dazu, meinen Wagen einfach abzuschleppen? Ich bin Clarissa von Beuerbach, und wenn Sie meinen Wagen nicht umgehend wieder ausladen, werde ich meinen Anwalt auf Sie hetzen."
    Ihre Rede beeindruckte weder die Polizisten, noch den Fahrer des Abschleppwagens. Der kurbelte nur das Fenster herunter, legte bequem den Arm auf den Holmen und steckte sich eine Zigarette an.
    "Sie haben Ihren Wagen widerrechtlich vor einer Einfahrt geparkt", musste sich Clarissa von den Polizeibeamten belehren lassen. "Das ist ein Verstoß gegen den Paragraphen..."
    "Meine Güte, ja!" Vor Wut stampfte Clarissa mit dem Fuß auf. "Aber hier leben doch sowieso nur Rentner. Die sollen sich nicht so anstellen. Die fahren doch gar nicht mehr Auto."
    "Sehe ich wie eine Rentnerin aus?" mischte Wilma sich empört ein. Der Auftritt dieser aufgetakelten Dame war genau das, was ihr noch zu ihrem Glück fehlte. "Hören Sie", wandte sie sich an den Polizisten. "Ich möchte, dass dieser Wagen endlich vor meiner Einfahrt verschwindet, damit ich mit meinem Wagen wegfahren kann. Ich habe es jetzt wirklich sehr, sehr eilig."
    "Und ich will, dass Sie meinen Wagen umgehend wieder abladen!" kreischte Clarissa los. "Auf der Stelle. Und das sage ich Ihnen", fuhr sie zu Wilma herum. "Wenn auch nur die kleinste Schramme im Lack ist, werde ich Sie dafür zur Verantwortung ziehen. Und diese ganze Aktion bezahle ich auch nicht."
    "Ach, halten Sie den Mund!" fauchte Wilma zurück. "Bitte, fahren Sie los!" Damit war der Abschleppwagen gemeint. "Für jede Minute, die Sie hier noch herumstehen, werde ich Verdienstausfall geltend machen."
    "Verdienstausfall, ha!" Clarissa stieß ein schrilles Lachen aus. "Seit wann bekommt man fürs Kaffeeklatschen Geld?"
    "Seit Frauen wie Sie den Führerschein machen dürfen", bekam sie prompt die Retourkutsche von Wilma.
    Dem Fahrer des Abschleppwagens reichte es jetzt. Er ließ den Motor wieder an und lenkte das schwere Gefährt auf die Straße. Das heißt, er wollte es, aber Clarissa stellte sich ihm mit ausgebreiteten Armen in den Weg.
    "Diese Frau ist wahnsinnig", seufzte Wilma kopfschüttelnd, eine Vermutung, die der jüngere Polizist mit einem Kopfnicken bestätigte.
    "Schluss jetzt mit dem Theater", ging sein älterer Kollege dazwischen. "Sie haben Ihren Wagen widerrechtlich geparkt. Wenn Sie den Fahrer jetzt nicht seine Arbeit tun lassen, bekommen Sie neben der Ordnungswidrigkeit auch noch eine Anzeige wegen Behinderung einer polizeilichen Aktion zugestellt. Also?"
    Clarissa schnappte vor Empörung nach Luft. Ihr Gesicht lief krebsrot an, aber bevor sie mit Klauen und Zähnen auf den Beamten losgehen konnte, erschien Simon Hartmann auf der Bildfläche.
    "Was ist denn hier los?" fragte er erst einmal ganz sachlich. "Wieso wird dieser Wagen abgeschleppt?"
    "Diese Dame hat uns gerufen, weil der Wagen in ihrer Einfahrt geparkt wurde und sie nicht wegfahren kann", gab der ältere Beamte ebenso sachlich Auskunft. "Wir sind verpflichtet, den Wagen abzuschleppen."
    "Danke." Simon Hartmann wandte sich Wilma zu, die die Szene mit wachsendem Zorn beobachtete. "Wieso haben Sie sich nicht

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