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der
Überwachung wär nur Bluff. Haben Sie selbst gesagt. Und dann schicken Sie mir
eine Spionin ins Haus! Der klassische Trick. Nur daß die klassischen Spione im allgemeinen blond sind. Ihre ist dunkel.“
„Absicht. Alles nur Tarnung.
Und was meine Offenheit angeht: was hätte ich denn sagen sollen? Sie erzählen
mir Ihr halbes Leben, verschweigen mir aber, daß Lucie Ponceau Ihre Geliebte
war.“
„Was geht Sie das denn an?“
„Einen Dreck. Aber wo Sie doch
so schnell kapieren, kapieren Sie vielleicht auch das: die Flics schnüffeln in
den Beziehungen von Lucie Ponceau rum
„Warum? War’s denn kein
Selbstmord?“
„Doch, aber etwas eigenartig.
Also, sie werden auch bei Ihnen hier auftauchen, weil sie nämlich Ihr Foto
gefunden haben. Und die Widmung läßt keinen Zweifel an der Art Ihrer Beziehung,
damals
„Oh! Lang, lang ist’s her.“
„Lang oder nicht lang, das ist
hier nicht die Frage. Die Flics wissen außerdem, daß Sie damals Drogen genommen
haben. Zählen Sie doch mal zwei und zwei zusammen. Keine sehr schwere Aufgabe.“
Wie vom Donner gerührt, ließ er
sich aufs Sofa fallen. „Scheiße!“ fluchte er. „Himmel, Arsch und Zwirn!
Verdammte Scheiße! Sollen sie doch kommen! Sollen sie mich doch einlochen!
Montferrier kann ja Zusehen, wie er ohne mich klarkommt. Wenn diese verrückte
Falaise seinen Film retten muß, ist er in den Arsch gekniffen
Er rief noch zwei- oder dreimal
Cambronne zur Hilfe. Kurz, es war alles eitel Sonnenschein.
„Lenken Sie nicht ab. Was hat
Denise Falaise denn damit zu tun? Sie wollen mir doch nicht erzählen, daß sie
auch in dem Film mitspielen soll?“
„Doch. Sie wissen doch sonst
immer alles, hm? Man will sie mir als Partnerin aufhalsen. Sie hat Montferrier
völlig in der Hand. Er hat sie sogar an die Côte d’Azur mitgenommen, als
zusätzliches Gepäck. Vielleicht hab ich ja Glück, und das Flugzeug schmiert
ab...“
„Ich dachte, sie wär bei
Laumier unter Vertrag. Mit dem dreht sie übrigens im Moment...“
„Montferrier wird wohl die
Strafe bezahlen. Wär nicht das erste Mal. Und Laumier wird froh sein, die Möpse
zu kassieren. So blank, wie der ist! Und ich hab sie dann auf dem Hals. So eine
Nervensäge! Neidisch, eingebildet und alles. Hält sich für ‘ne große Künstlerin.
Daß ich nicht lache! Große Künstlerin! Seit wann?“
„Immer schon.“
„Ach ja? Hat man Ihnen das auch
erzählt, Ihnen? Viel war bisher jedenfalls noch nicht zu merken.“
„Kommen wir doch wieder auf Sie
zurück“, unterbrach ich sein Ablenkungsmanöver. „Mir ist immer noch
schleierhaft, warum Sie mir Ihr Verhältnis zu Lucie Ponceau verheimlicht haben.
Ist Ihnen das jetzt peinlich?“
„Ach was! Darauf kann man doch
nur stolz sein. So eine Frau als Geliebte! Eine große Schauspielerin... Sie war
nämlich tatsächlich eine.“
„Also, warum dann das
Versteckspiel?“
„Ich hatte doch gar keine
Veranlassung, Ihnen das zu erzählen. Versetzen Sie sich doch in meine Lage:
Lucie’s Tod hat mir ‘n ganz schönen Schlag versetzt. Aber ich wollte doch nicht
da hineingezogen werden. Ist schon ewig her, daß wir uns Briefe und Fotos
zurückgegeben haben. Anscheinend hab ich eins vergessen. Nein, mit ihrem
Selbstmord hatte ich nichts mehr zu tun. Und das sollte auch so bleiben, eben
wegen der geheimnisvollen Begleitumstände und dem Zusammenhang mit meinen
früheren Gewohnheiten... die ich übrigens wieder annehmen werde. Scheint die
einzige Möglichkeit zu sein, Montferrier zur Vernunft zu bringen.“
„Durch Unvernunft, ja! Machen
Sie bloß keinen Quatsch!“‘ „Sollte ‘n Witz sein. Was zu trinken?“
„Da sag ich nicht nein.“
Er ging zum Kühlschrank.
„Sollen wir Ihre Spionin zu
einem Gläschen einladen?“ fragte er.
„Das ist keine Spionin.
Micheline gehört zu den Mädchen, die davon träumen, Schauspielerin zu werden.
Um sich hier bei Ihnen einzuschleichen, hat sie meinen Namen mißbraucht. Sie
dürfen ihr deshalb nicht böse sein, und wenn Sie mal was für die Kleine tun
können... Dumm ist sie nämlich nicht...“
Der Star gab keine Antwort und
goß uns ein.
„Wird überhaupt keinen Spion
mehr hier geben“, fuhr ich fort. „Ich geb Auftrag und Geld wieder zurück.“
Ich konnte gar nicht anders,
nachdem ich Faroux soviel gebeichtet hatte.
„Montferrier wird verrückt“,
freute sich Tony Charente. „Sieht mich schon Tag und Nach vollgestopft mit
Drogen. Die Katastrophe ist nicht mehr aufzuhalten! Mit Ihrem
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