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Titel: nmp08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Geld. Und
in dem ganzen Kram kein Büstenhalter und kein...
    „Kein Slip?“ fragte ich.
    „Kein Slip. War vielleicht
praktischer.“
    „Hören Sie auf. Keine Spuren
von Gewaltanwendung?“
    „Nein... Und?“
    „Nichts und. Nur daß ich sie in
dieser Kleidung gesehen habe, als sie noch lebte. Und die wissenschaftliche
Untersuchung?“
    „Null.“
    Der Kommissar verschnürte das
Paket mehr schlecht als recht und legte es auf einen Stuhl. Dann nahm er sich
Michelines Aussage vor.
    „Null. Nichts Interessantes
drin“, brummte er. „Nur daß so ein Kerl in den letzten Tagen hinter Monique her
war. Nämlich der, der mit Ihnen im Eléphant Streit angefangen hat. Verflixt und
zugenäht! Venturi und seine Bande! Aber mit Mord haben sie eigentlich nichts
mehr am Hut... obwohl... sich so Hals über Kopf davonzumachen...“
    Er sah mich an.
    „Mehr kann ich Ihnen auch nicht
sagen“, antwortete ich auf seine unausgesprochene Frage. „Und was haben Sie
jetzt mit Micheline vor?“
    „Was soll ich mit ihr Vorhaben?
Sie können sie zum Essen ausführen, wenn’s Ihnen Spaß macht. Mir egal! Lucie
Ponceau, Rabastens, Monique Grangeon... das hat alles miteinander zu tun,
Burma!“
    „Glaub ich auch. A propos
Rabastens: gibt’s was Neues?“
    „Nichts. Der Arzt meint, daß er
lange vor dem tödlichen Schlag schon einen ersten verpaßt gekriegt hat, von dem
er nur bewußtlos war... und daß der Tod kurz nach Lucie Ponceaus Selbstmord
eingetreten ist.“
    „Aha!“
    „Hab ich auch gesagt.“
    „Wirklich sehr mager. Und beim
Fall Lucie Ponceau?“
    „Auch nichts Neues... Sagen
Sie, Burma, Ihr Tony Charente war doch mal der Liebhaber von Lucie Ponceau,
oder? Sein Foto war in dem... Familienalbum, wie ich es nenn. Und Sie sagen, er
war damals rauschgiftsüchtig? ... Hm... hm... „
    „Hören Sie, Faroux, ich hab den
Auftrag, Tony Charente zu überwachen und...“
    „...und ich hab de ;n Auftrag, alle zu überwachen“, schnauzte er. „Und ich tu
was für mein Geld. Ihre Klienten und Ihre Geschichten sind mir scheißegal! Ich
tu das, was ich für richtig halte.“
    „Nun brüllen Sie doch nicht
gleich so rum“, beruhigte ich ihn. „Hinterher denken die andern, ich beiß Ihnen
was ab.“ Wenig später verließ ich sein Büro und, zusammen mit Micheline, den
Quai des Orfèvres. Das arme Mädchen war völlig fertig. Ich mußte mir verdammt
viel einfallen lassen, um so etwas wie ein Lächeln auf ihre roten Lippen zu
zaubern. Ich aß mit ihr zu Mittag, dann ging ich schwankend ins Cosmopolitan
zurück, wie zerschlagen, am Ende meiner Kräfte. Hin und wieder rempelte ich
friedliche Spaziergänger auf den Champs-Elysées und schlug die Tauben, die ich
überhaupt nicht mehr wahrnahm, in die Flucht. Mensch und Tier mußten mich für
reichlich blau halten.
    „Bin für niemanden zu
sprechen“, sagte ich zu dem höflichen Portier, der stocksteif an der Rezeption
saß. „Für niemanden, verstehen Sie? Außer für einen Einarmigen namens Reboul.“
    Oben warf ich mich aufs Bett
und schlief sofort ein, vollständig angezogen.
     
    * * *
     
    Das Läuten des Telefons weckte
mich. Um mich herum tiefe Nacht. Ich sah auf die Leuchtziffern meiner
Armbanduhr. Kurz nach zehn. Ich nahm den Hörer.
    „Monsieur Reboul, Monsieur.“
    „Soll rauf kommen.“
    „Am Telefon, Monsieur.“
    „Ah! Gut.“
    „Hier Reboul“, meldete sich
mein Mitarbeiter. „Bin bei einem, der ‘ne Menge interessantes Zeug für Sie hat.
Sollen wir kommen?“
    „Wenn Ihr Mann kein schräger
Vogel ist, ja. Die Leute hier im Cosmopolitan sehen mich schon schräg genug an.
Bei dem gemischten Besuch! Flics, Gangster...“
    „Riton sieht ausgesprochen gut
aus. Hieß früher ,Gepelltes Ei’. Davon ist noch was
hängengeblieben.“
    „Dann setzt euch mal in Trab.“
    Ich zog einen Morgenmantel
über, stopfte mir eine Pfeife und wartete im Salon. Zehn Minuten später rückten
sie an. Das gepellte Ei Riton machte wirklich keinen schrägen Eindruck.
Allerdings war sein petrolfarbener Anzug nicht mehr der neueste.
    „So ‘ne Bude hatte ich auch,
damals, in Mailand“, sagte Riton und ließ seinen Kennerblick schweifen.
    „Ich bin kein Judas“, begann
er, nachdem wir uns gesetzt hatten. „Was Sie von mir erfahren werden, ist auch
den Flics bekannt, oder es stand in der Zeitung. Wenn Sie in den Jahrgängen des Detective oder anderer Zeitschriften blättern, erfahren Sie genausoviel.
Ich werd Ihnen einfach nur helfen, Zeit zu sparen. Das ist so einige Scheinchen

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