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nmp08

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Titel: nmp08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Entschluß
aufzuhören beginnt meine Rache, Monsieur Burma!“
    „Sie können ihm wohl nicht
verzeihen, daß Sie Denise Falaise das Stichwort geben sollen, hm? Wär das denn
so schlimm?“
    „Sie ist eine schreckliche
Nervensäge. Und dann... wenn man mit ihr eine Szene dreht, in der sie sich
auszieht, tritt man zwangsläufig in den Hintergrund. Um ihre männlichen Partner
kümmert sich der Zuschauer einen Dreck. Ihr Körper beherrscht die Leinwand.“
    „Ach, so ist das? Zum
Totlachen! Aber... zieht sich anscheinend immer seltener aus
    „Wird erzählt. In ihrem letzten
Film und in dem, den sie im Moment dreht. Wollte sich wohl auf die großen
bekleideten Rollen vorbereiten, auf die sie so scharf ist... Auf Ihr Wohl, Burma.
Und auf Ihren Entschluß! Wenn Montferrier das erfährt, wird er solche Angst um
mich haben, daß er Denise Denise sein läßt. Und die kriegt dann ihre nächste
Depression.“
    „Kriegt sie so was?“
    „Hat sie schon gekriegt.
Verletzte Eitelkeit. Das letzte Mal im Januar. Am 12., genauer gesagt. Kann
mich noch gut dran erinnern. Am Abend vorher war Diese Nacht gehört mir gezeigt
worden. Ein Triumph für Paulette Poitou, die vorher völlig unbekannt gewesen
war. Und das einzig und allein aufgrund ihres Talents, ohne einen Millimeter
Fleisch zu zeigen. Das konnte Denise natürlich nicht ertragen. Sie wurde krank.
Der Zusammenhang zwischen ihrer Depression und dem Erfolg von Paulette war so
überdeutlich, daß Laumier den Fall totgeschwiegen hat. Wär ein gefundenes Fressen
gewesen, aber solche Publicity ist gar nicht gut für alle Beteiligten. Also:
kein Sterbenswörtchen. Denise hat sich irgendwo kurieren lassen, keiner weiß
wo.“
    „Und danach hat sie Mein
Herz fliegt gedreht?“
    „Ja. Ein Flop. Aber wenn einen
der Größenwahn gepackt hat... Und nun will diese dumme Ziege mit mir zusammen
spielen, bei Montferrier. Wirklich zum Totlachen!“
    „Dann tun Sie’s doch. In der
Zwischenzeit geb ich Mademoiselle Annie den Auftrag zurück. Und passen Sie gut
auf Micheline auf!“
     
    * * *
     
    Vor der meergrünen Glastreppe
parkte ein Cadillac. Ich sagte dem Albino, der mir die Tür öffnete, daß ich zu
Mademoiselle Annie wollte. Sie habe gerade zu tun, wenn ich einen Moment warten
wolle... Ich wartete in der dunklen, kühlen Eingangshalle. Nach zehn Minuten
begleitete der Albino einen Mann mittleren Alters hinaus. Gut gekleidet, dick
und fett, blaß im Gesicht. Sah nachdenklich aus, wie ein Geschäftsmann. Der
Cadillac fuhr mit ihm davon. Eine Minute später stand mir Firmin zur Verfügung
— oder ich ihm. Bei diesen Kerlen weiß man das nie so genau. Jedenfalls brachte
er mich zu Montferriers Sekretärin. Mademoiselle Annie trug ein helles Kostüm,
war sehr ansprechend geschminkt und rauchte mit einer fünfzehn Zentimeter
langen Zigarettenspitze. Eine Mischung aus Pin-up-Girl und Sachbearbeiterin.
Sie schien schlechtgelaunt.
    „Guten Tag, Monsieur Burma“,
begrüßte sie mich etwas unfreundlich. „Wollen Sie Bericht erstatten?“
    „Nein. Ich will das Ganze sein
lassen. Würden Sie bitte Monsieur Montferrier ausrichten, daß ich ihm den
gezahlten Betrag zurückerstatte? Und sagen Sie ihm bitte, er brauche sich keine
Sorgen zu machen. Meiner Meinung nach wird Tony Charente keinen Unsinn
anstellen.“
    „Keine weiteren Erklärungen?“
    „Niemand kennt meine
Möglichkeiten so gut wie ich.“
    „In Ordnung. Ich...“ Ihr kam
eine Idee. „...Monsieur Burma, was halten Sie davon, wenn ich Ihnen einen
weiteren Scheck ausstelle?“
    „Gar nichts. Nehme ich nicht
an.“
    „Nicht wegen Tony Charente. Sie
wissen, Monsieur Montferrier verläßt sich voll und ganz auf mich. Ich glaube,
ich muß etwas unternehmen. Haben Sie den Mann gesehen, der eben das Haus
verließ?“
    „Ja.“
    „Adrien Froment. Geschäftsmann.
Vertritt die Interessen — und vor allem seine eigenen, nehm ich an — von
Monsieur Borel, der eine neue Aufnahmetechnik erfunden hat. Dreidimensional.
Mehr sag ich nicht. Wir haben das Optionsrecht, aber ich trau diesem Froment
nicht über den Weg. Manchmal verkaufen solche Leute dieselbe Sache gleichzeitig
an mehrere Kunden. Aber bevor ich Monsieur Montferrier meinen Verdacht
mitteile, möchte ich sicher sein. Wir haben die Option schon seit ein paar
Monaten, rechtlich abgesichert. Die Erfindung gehört uns. Darauf basiert unser
neuer Film. Wenn nötig, könnten wir einen Prozeß anstrengen und bestimmt auch
gewinnen. Aber so was gibt immer Ärger. Nun will dieser

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