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Titel: nmp08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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eher harmonisch. Zu harmonisch, wenn ich’s genau überlege.
Warum sollten sie mir während unserer herzlichen Plauderei keinen üblen Streich
spielen? Angenommen, sie haben Monique kaltgemacht... Einer von ihnen war
hinter ihr her — dreimal dürfen Sie raten, warum. Nehmen wir weiter mal an, sie
wußten, daß mein Wagen vor dem Berkeley stand. Das hatte ich nämlich Micheline
erzählt. Vielleicht hatten sie das Gespräch belauscht. Während der Chef mich
bei Laune hält, klauen andere meinen Wagen, packen die Leiche in den
Kofferraum...“
    Faroux haute mit der Faust auf
den Tisch.
    „Zum letzten Mal!“ schrie er.
„Wer war der Chef?“
    „Venturi.“
    „Venturi?“
    Seine Miene verfinsterte sich.
    „Internationaler Gangster,
vorsichtig ausgedrückt“, erklärte ich. „Seit kurzem auf den Champs-Elysées, in
einem Luxushotel. Entschuldigen Sie, daß ich alles besser weiß, Flo-rimond.“
    „Sie wissen überhaupt nichts
besser. Manchmal kriegen auch wir was mit.“ Er seufzte. „Venturi backt jetzt
kleinere Brötchen. Töten ist nicht mehr seine Masche. Aber vielleicht können
wir trotzdem einiges aus ihm rausholen...“ Kurze Pause. „...Hat sich heute morgen aus dem Staub gemacht, er und seine Leute. Obwohl wir
ihn überwacht haben. Jedenfalls sind sie abgehaun.“ Wieder schlug er mit der
Faust auf den Tisch, stieß wüste Beschimpfungen aus. „Verdammt und zugenäht!
Die werden was von mir zu hören kriegen...“
    Ich ließ seinen Ärger
verrauchen. Dann erkundigte ich mich nach dem Mord an Monique.
    „Erschossen“, war die knappe
Auskunft. „In den Nacken.“
    „Und die Kugel?“
    „Am Kiefer wieder raus. Lag der
Sendung nicht bei.“
    „Ist sie schon lange tot?“
    „Seit gestern, höchstens. Bei
dieser Hitze... so wie die Leiche aussieht... länger kann’s noch nicht her
sein.“
    „Haben Sie schon einen
Verdacht? Außer gegen mich natürlich...“
    Er überhörte die Spitze.
    „Verdacht? Soll ich mir den aus
den Fingern saugen? Heute morgen ist Ihr Wagen am
Cours la Reine entdeckt worden, im Kofferraum der blinde Passagier. Mehr weiß
ich auch nicht. Vorstellen kann ich mir noch, daß irgendwelche Leute — die von
Venturi oder andere — das Mädchen abgeknallt haben und die Leiche loswerden
wollten. Sie haben Ihren Schlitten geklaut — Sie müssen ja immer in so was
verwickelt sein! — und wollten ihn samt Leiche in die Seine schmeißen. Aber
dann ist ihnen ein Motorschaden dazwischengekommen. Und damit wissen wir
zweierlei ganz sicher: die Kerle sind gefahren wie die Henker — Beweis : die Beulen im Kotflügel — , und sie waren keine
begabten Mechaniker. Der Schaden hätte leicht behoben werden können...“
    Bittere Ironie des Schicksals!
Was waren Moniques letzte Worte gewesen, als ich sie aus meinem Zimmer geworfen
hatte? Bis dann. Wenn ich meinen Mechano gefunden habe. Warum mußte sie
ausgerechnet auf solche Versager treffen?
    „Wir konnten das Opfer schnell
identifizieren“, fuhr Faroux fort. „Hatten sie hier in der Kartei. Eine
Jugendsünde. Auch ihre Adresse konnten wir leicht rauskriegen. Im Hôtel
Dieppois wurde uns gesagt, daß sie seit zwei Tagen verschwunden war. Das war
schon öfter passiert. Wir wurden auf eine Freundin der Toten verwiesen.
Micheline, die wir bei Ihnen im Cosmopolitan angetroffen haben...“
    „Ja, ja... Und im Kofferraum...
war die Leiche nackt?“
    „Nein. Wollen Sie ihre
Klamotten sehen? Hat uns zwar nicht weitergebracht, aber vielleicht... kann
nicht schaden, wenn Sie sich das Zeug ansehen. Sozusagen mit andern Augen.“
    Er klopfte an die Zwischenwand.
Kurz darauf steckte einer seiner Untergebenen den Kopf durch die Tür.
    „Die Kleider der Roten, André.
Verhört Fabre immer noch die Freundin?“
    „Hat eben aufgehört.“
    „Und? Was Interessantes?“
    „Nein.“
    „Bring doch gleich auch das
Protokoll mit.“
    Der Flic verschwand und kam mit
einer Schreibmaschinenseite und einem Paket wieder. Faroux schnürte das Paket
auf: Bei dem Anblick der Kleidungsstücke wurde mir ganz anders. Die
hochhackigen Schuhe, die Nylonstrümpfe, noch an den Strumpfbändern befestigt,
ein schwarzer Gürtel mit goldener Schnalle, der weite Rock, die
tiefausgeschnittene Bluse, im O des aufgestickten Vornamens ein verdächtiger
brauner Fleck. Das Ganze roch immer noch nach dem teuren Parfüm. In der
Rocktasche ein Lippenstift, zwei Seidentücher, eins malvenfarben, das andere
gelb, und eine Puderdose. Keine Schlüssel, keine Ausweispapiere, kein

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