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Titel: nmp08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Mensch uns anscheinend
erpressen. Verlangt eine astronomische Summe, zu der wir nicht verpflichtet
sind. Ich hab natürlich abgelehnt. Er hat durchblicken lassen, daß andere sich
dafür interessieren könnten. Hat keinen Namen genannt, steht aber anscheinend
mit jemandem in Verhandlung. Wollen Sie sich darum kümmern, Monsieur Burma? Wir
brauchen die Namen der Produzenten, mit denen er Kontakt aufgenommen hat. Um
sie zu warnen. Damit es keinen Ärger gibt.“ Montferrier und seine Mannschaft
taten einiges gegen die Arbeitslosigkeit. Ein Auftrag jagte den nächsten.
„Einverstanden“, sagte ich nach kurzer Bedenkzeit.
    „Wunderbar.“
    Sie schrieb einen Scheck aus
und reichte ihn mir.
    „Froment. Adrien Froment,
wohnhaft Rue Jean-Goujon“, sagte sie. „Fährt einen schwarzen Cadillac,
Kennzeichen 980-BC-75.“
    „Glückwunsch, Mademoiselle.
Ihnen entgeht nichts.“
    Sie lächelte. Ein richtiges
Filmlächeln, breit wie ein Scheunentor, strahlend wie ‘ne Bombe.
    „Wir haben schon so viel
Kriminalfilme produziert“, fügte sie erklärend hinzu, als sie mich
hinausbegleitete.

12 .

Der böse
Blick
     
    Ich ging noch zu Tony Charente,
um mich von ihm zu verabschieden. Er und Micheline saßen Seite an Seite auf dem
Sofa und hörten Platten. Um so besser, wenn sie sich sympathisch
waren! Ich stieg in meinen Leihwagen und fuhr zum Cosmopolitan zurück.
    Vor dem Hotel sprang mir sofort
ein schwarzer Cadillac ins Auge: Kennzeichen 980-BC-75. Im selben Augenblick
kam Monsieur Froment über den Bürgersteig, noch nachdenklicher als vorher,
setzte sich in seinen Wagen und fuhr los. Mir schoß ein Gedanke durch den Kopf:
Vielleicht wollte er zu mir, um mich herausfinden zu lassen, welche Produzenten
sich für Borels Erfindung interessieren könnten. Und dabei hatte ich den
Auftrag, seine krummen Touren aufzudecken! Eine absurde Idee, aber bei diesen
Leuten vom Film muß man auf alles gefaßt sein.
    „Hat jemand nach mir verlangt?“
fragte ich den Angestellten an der Rezeption.
    „Nein, Monsieur.“
    „Ich dachte, der Herr, der
soeben das Hotel verlassen hat... Hab ihn wohl verwechselt.“
    „Bestimmt, Monsieur.“
    Ich ging zum Aufzug. Nach der
ersten Etage sagte der Liftboy zu mir:
    „Privatdetektive haben immer
einen Grund, wenn sie was fragen. Das ist in allen Büchern so.“
    „Sie lesen gute Bücher“, erwiderte
ich. „Und weiter?“
    „Der Herr eben wollte zu
Laumier, dem Geizhals. Interessiert Sie das?“
    „Weiß ich nicht. Trotzdem
vielen Dank.“
    „Keine Ursache. Aber Laumier
war nicht da. Abgereist. Hat seine Wohnung nicht aufgegeben, wohnt aber seit
gestern nicht mehr hier. Soll so aussehen, als kam er wieder. Laß mich aber
nicht reinlegen. Dafür les ich zuviel. Der macht das nur, um sich ums Trinkgeld
zu drücken. Schickt in den nächsten Tagen einen Scheck. Und für uns fällt
nichts ab. Kein müder Sou. Wär nicht das erste Mal.“
    Wir waren in meiner Etage
angekommen. So, so! Alle fuhren sie in Ferien, jeder auf seine Art. Denise im
Privatflugzeug, Laumier irgendwie — wahrscheinlich hinter seinem treulosen Star
her — , Rabastens mit eingeschlagenem Schädel, Monique im Kofferraum meines
Wagens... und Adrien Froment wollte sich vorher noch das nötige Kleingeld
verdienen. Aber wenn er meinte, er könnte Laumier auch nur ein Viertel von
seinem Kram verkaufen, dann irrte er sich gewaltig. Oder Laumier war doch nicht
so blank, wie erzählt wurde. Moment mal! ... Wie war das noch? Hatte Laumier
mir nicht was von dreidimensional erzählt? Das wurde ja immer absurder! Laumier
versuchte also, Montferrier die Erfindung von Professor Borel abzujagen, und
inzwischen schnappte Montferrier ihm Denise Falaise weg. Ein Drehbuchautor
hätte daraus ein Lustspiel machen können.
    Und Mademoiselle Annie hatte
mir einen Scheck gegeben, damit ich die dunklen Absichten von Adrien Froment
aufdeckte. Am besten, ich stattete ihm einen kleinen Besuch ab. Das würde die
Dinge schnell klären.
     
    * * *
     
    Dieser Froment mußte unter
seinen Vorfahren Aale gehabt haben. So glatt schlüpfte er einem durch die
Finger. Wo ich auch auftauchte, machte er sich gerade aus dem Staub. Als ich
vor seinem Haus in der Rue Jean-Goujon ankam — nicht weit von der Kapelle, die
auf dem Platz des berühmten Bazar de la Charité steht — , klemmte er sich gerade wieder hinters Steuer seines Cadillac und gab Gas. Ich
folgte ihm. Irgendwohin würde er mich schon lotsen. Er lotste mich nach Neuilly.
Einen Moment dachte ich, er

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