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No more heartbreak

No more heartbreak

Titel: No more heartbreak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Aus dem Konzept gebracht.« Max durchschneidet energisch mit der flachen Hand die Luft. »Aber das war gestern. Uns haben wichtige Informationen gefehlt, die wir jetzt haben«, sagt sie dann schnell. »Ich werde nicht in einem Nachthemd durchs West Village wandern und Fremden erzählen, wie schön unsere Liebe hätte sein können, Zach. Ich brauche eine kleine Aufmunterung. So wie Trish Silverberg, als ihr Ex versucht hat, den Filmclub zu übernehmen! Es ist sein gutes Recht, mich nicht mehr zu lieben, aber er hat nicht das Recht, mir meinen Rückzugs ort zu nehmen. Weißt du noch?«
    »Okay, das ergibt Sinn«, sagt Zach und fährt auch seinen Rechner hoch.
    »Wo stehen wir in den einzelnen Fällen?« Während die beiden Max auf den neuesten Stand bringen, wandert ihr Blick zu dem Foto von Cate Blanchett als Königin Elisabeth. Es hat schon etwas Nobles, ihre eigenen Probleme beiseitezuschieben und sich zum Wohle ihrer Kundinnen eine Mir-geht’s-gut-Maske aufzusetzen.
    Am Ende der Woche hängt Max ein Bild von Kanzlerin Merkel neben Cate, um sich daran zu erinnern, dass große Führungspersönlichkeiten stets zum Wohle ihrer Bürger stark bleiben. Wie sollte ein Krieg funktionieren, wenn die Zugführer beim ersten Schuss in Tränen ausbrechen würden? Selbst wenn sie noch so gerne wollten? Verkörpere selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst – selbst wenn du im Moment nicht daran glaubst, dass Veränderung wirklich für alle möglich ist.
    Am Samstagnachmittag versucht Max, motivierend zu wirken, als sie in ihrer schicken Lululemon-Rüstung auf Bridget wartet. Zu den Touristen, die sich die Zeit bis zur Halloween-Parade mit Sightseeing vertreiben, hält sie einen Sicherheitsabstand. Bridget ist leicht zu erkennen, da sie einen deutlichen Kontrast zu all der fröhlichen Begeisterung um sie herum bildet. In einem grauen Pulli und Leggings kommt sie im Schneckentempo auf Max zu.
    »Hi«, sagt sie, als koste sie das Sprechen enorme Kraft.
    »Okay, mit ein paar Schlappohren könntest du problemlos als I-Aah durchgehen.«
    Bridgets Mundwinkel heben sich zwar nicht, aber einen Moment lang sieht es so aus, als seien sie in Versuchung. »Taylor und ich haben seit unserer Kindheit an Halloween gemeinsam Süßigkeiten eingesammelt. Es war unser Lieblingsfeiertag. Ich habe geduscht und mich angezogen. Ich gebe mir Mühe.«
    Max legt ihr den Arm um die Schultern. »Ich weiß. Und heute bringen wir dich einen großen Schritt weiter. Komm mit.« Sie lenkt sie über den Broadway, an ein paar Mädels vorbei, die kichernd aus einem Wohnheim kommen. Ihr Partyabend fängt offenbar früh an.
    »Nackt ist kein Kostüm«, sagt Bridget und hebt fassungslos die Hände.
    »Schlimm, oder?«, nickt Max.
    »Also wirklich.« Bridget wirft den mit Netzstrümpfen geschmückten Pobacken einen Blick nach. »Wer läuft denn in einem Stripperoutfit draußen auf der Straße rum?«
    Max lacht und zeigt auf ihren Zielort, der ein paar Häuser weiter liegt. »Genau. Wo bleibt denn da die Kreativität?« Bridget erwidert ihr Lächeln und Max hält ihr die Glastür zu dem ehemaligen Industriegebäude auf. »Okay«, verkündet sie. »Wir sind da. Molinaros Trainingshalle.« Sie drückt auf den Fahrstuhlknopf, als sich die Tür zum Treppenhaus öffnet und einen Typen ausspuckt, der aussieht wie eine ältere Version von Taylor. Mit Skateboard. Bridgets Gesicht erschlafft wieder.
    »Bridget?« Max winkt sie zu sich.
    »Ja?«
    »Okay, es ist Zeit für einen Triumphmoment.« Die Türen schließen sich und Bridget schaut sie fragend an. »Einen ganz winzigen.« Max hebt den Zeigefinger und flüstert »Juhuu. Der Moment gerade eben, als wir über die nuttigen Kostüme gelacht haben? Das war dein Zeitfenster der Freude. Es kommt dir vielleicht nicht besonders groß vor, aber es ist ein Anfang.«
    Der Fahrstuhl piept und sie steigen im Foyer der Trainingshalle aus. In der Mitte steht ein Boxring, um den schwitzende Junge mit Helmen beim Sparring zu bewundern sind. Der Mann am Tresen nickt Max zu, und sie führt Bridget auf direktem Weg in die Damenumkleidekabine – ein durch einen Vorhang abgetrenntes Provisorium, dass die Geschäftsleitung vor ein paar Jahren eingerichtet hat, als sich abzeichnete, dass immer mehr Kundinnen nach einem Ventil für ihre neue »Girl Power« suchten.
    »Boxen?«, fragt Bridget skeptisch, als beide ihre Jacken ausziehen. »Ehrlich? Taylor liebt mich nicht mehr, ich habe ihn angerotzt, als er es mir gesagt hat, aber

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