No more heartbreak
Epizentrum des Glamours, aber sie kann nur daran denken, dass sie ihren mit rosa Lippenstift bemalten Mund bald wieder auf Bens legen darf.
Der Chauffeur öffnet Max die Tür, und sie rafft ihr wallendes Kleid zusammen und joggt an ein paar Limos vorbei zu Zach und Phoebe, die ihre Überwachungsausrüstung gerade aus einem Taxi hieven.
»Wie läuft’s bei euch?« Sie öffnet die Tür und sieht Bridget zusammengesunken hinter dem Beifahrersitz hocken. Sie schnieft, und ihre Augen sind noch röter und geschwollener als vor einer halben Stunde, als ihr Taxi vor Max’ Haus hielt, als sie gerade aufbrechen wollten.
»Sie redet dauernd von einer Carrie Riverdale und Angie Hendricks«, ruft Zach, der am Kofferraum steht.
»Angie Riverdale und Carrie Hendricks«, korrigiert Phoebe und zieht ihren Lippenstift nach. »Seit Chinatown redet sie nur noch Unsinn.«
»Warum?«, fleht Bridget, packt Max am Arm und zieht sie halb ins Taxi.
»Warum was?«, fragt Max, hält sich am Sitz fest und sieht durchs Fenster, dass schon fast alle Promis im Zelt sind. Die Fotografen packen ihre Sachen zusammen. Gleich geht die eigentliche Veranstaltung los und sie muss sich beeilen.
»Warum darf ich Taylor nicht zurücknehmen?«, winselt Bridget. »Vielleicht meint er es ja wirklich ernst und hat seine Lektion gelernt? Werfe ich gerade einen tollen Typen weg, damit ihn sich Carrie Hendricks schnappen kann?«
»Nein«, antwortet Max fest. »Neinneinneinnein nein.«
Bridget lässt Max los und greift voller Panik nach ihrem Türgriff. »Ich muss ihn finden! Ich muss einfach!«
Max greift über sie und verriegelt die Tür von innen. »Bleib bei ihr, Zach«, ruft sie. Er schaut von dem Mikrofon auf, das er gerade an Phoebe befestigt, und nickt. Dann wendet sich Max wieder Bridget zu und versucht es auf die harte Tour. »Bridget Stetson, wenn du zu ihm zurückgehst, bin ich fertig mit dir. Dann schmeiße ich dich aus dem Kurs und aus meinem Leben.« Max richtet sich auf und knallt die Tür zu.
»Wow«, sagt Phoebe und lässt ihren Schminkspiegel sinken.
»Ich gehe jetzt rein.« Max schlüpft aus ihrer Jacke.
»Ganz ruhig, Mädchen! Du bist noch gar nicht verkabelt!« Zach öffnet seine Sporttasche.
»Ich brauche kein Mikro. Ich muss ihm keins auswischen. Er muss mich auch nicht mit dem CEO von Condé Nast plaudern sehen. Vergesst all das. Er wird mir einen desinteressierten Blick zuwerfen und den werde ich desinteressiert erwidern. Dann laufe ich einmal durch den Saal, als würde ich dazugehören. Und dann haue ich hier ab und lebe endlich mein Leben weiter.« Max’ Wangen sind vor Vorfreude auf das Date gerötet, das ihre Belohnung für diese nervige Pflicht sein wird.
»Lass mich dir wenigstens Öl unter die Nase tupfen.«
»Brauche ich nicht. Wenn ich es schaffe, dieses Zelt zu verlassen, ohne dabei in Gänsescheiße zu fallen, bin ich danach ein neuer Mensch.«
In dem hell erleuchteten Zelt umschmeichelt der Duft von Winterlilien Max’ Nase. Es ist so atemberaubend schön hier, dass sie vor lauter Begeisterung in Tränen ausgebrochen wäre, wenn es für ihr Hiersein einen anderen Grund gegeben hätte. Riesige Kronleuchter werfen gebrochene Lichtstrahlen durch den Raum, die sich in den Dekorationen aus Silber und den glitzernden Champagnerflöten spiegeln. Auf einer Bühne am Ende des Saals singt Rihanna in einem heißen roten Diorkleid eine coole Version von »White Christmas«. Max duckt sich hinter einen riesigen, mit weißen Orchideen geschmückten Weihnachtsbaum, öffnet ihre Clutch und schaut auf ihr Handy. Zwanzig vor neun. Perfekt. Jetzt muss sie nur noch Hugo und seine Freundin finden, desinteressierte Blicke mit ihnen tauschen, lässig und cool durch die Säle wandern und dann – Abgang!
Sie strafft die Schultern, nimmt sich ein Glas von einem vorbeischwebenden Silbertablett und folgt den in Samt und Seide gewandeten, plappernden Gästen, die am Rand der Tanzfläche lustwandeln. Blonder Typ – nicht er. Blonder Typ – definitiv nicht er. Blonder Typ – abartig teurer maßgeschneiderter Smoking. Sie hält Ausschau nach dem Siegelring mit dem Familienwappen. Aus dieser Entfernung nicht zu erkennen. Sie beschleunigt ihren Schritt und folgt ihm zu einem Cocktailtisch. Er ist es. Ex auf drei Uhr!
Er sieht sie. Er ist kaum drei Meter von ihr entfernt. Wo ist die Freundin? Sie setzt eine ausdruckslose Miene auf und sieht zu ihm hin. Sie ist gewappnet, vom Scheitel bis zur Sohle.
»Max?«
WAS ?
»Hugo«, sagt sie
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