No more heartbreak
Demütigung und der harten Arbeit, mit der sie sich und alle anderen davon überzeugt hat, dass sie über ihn hinweg ist, schmilzt im Feuer ihrer Leidenschaft einfach weg.
Im gleichen Augenblick ist Ben an der Ecke angelangt, die Max ihm genannt hat. Ihm ist nicht klar, warum Bridget Stetson ebenfalls dort steht und zwei Leute anschreit. »Was soll das?«, brüllt sie. »Ich darf Taylor nicht zurücknehmen, aber sie kann mit ihrem Ex rumknutschen?«
Ben hat keine Ahnung, was hier vor sich geht. Als er näher kommt, erkennt er den Typen, den Bridget da zusammenfaltet – es ist der Junge, den er für Max’ Freund gehalten hat.
»Und?«, schreit Bridget. »Sag schon!«
Zach sieht nicht so aus, als habe er eine Antwort parat – er sieht aus, als müsse er gleich kotzen. Woher kennt Zach Bridget?
Und das Mädchen neben Zach – sie hat Taylor im Club mit olivgrüner Soße beschmiert. Was macht sie denn hier? Und warum weint sie?
»Bridget, was ist hier los?«, fragt Ben, und statt einer Antwort zeigt Bridget nur anklagend zu dem Geländer über ihnen … wo Max steht und einen anderen Jungen küsst.
»Ich liebe dich«, murmelt Hugo, und sein Mund wandert über Max’ Kiefer zu der Stelle an ihrem Hals, die ihre gesamte Wirbelsäule auflodern lässt. Selbstvergessen legt sie den Kopf zur Seite – und ringt nach Luft, als sie die Straße unter sich sieht. »Scheiße, Scheiße, Scheiße«, ruft sie und schubst Hugo weg.
»Nein!«, schreit sie nach unten. »Es ist nicht so, wie ihr …« Aber dann verstummt sie. Es ist genauso, wie sie denken.
Zach und Phoebe starren zu ihr hoch, die Hände vor den Mund geschlagen. Bridgets Gesicht ist dunkel vor Abscheu, ihre Augen sind zu Schlitzen zusammengekniffen. Und neben ihr steht Ben im Smoking seines Vaters, und er sieht definitiv so aus, als habe sie ihm das Herz gebrochen.
»Ben!«, schreit sie.
Er dreht sich um und läuft mit schnellen Schritten weg.
»Oh Gott.« Max rennt zurück ins Zelt, drängelt sich zwischen Gästen, Kellnern und Tischen hindurch und versucht, den Ausgang zu erreichen. Hugo ist dicht hinter ihr. »Hör auf, mir zu folgen!«, zischt Max. Sie eilt an dem Mädchen vorbei, das die Geschenktüten verteilt, rafft ihr Kleid und eilt die mit Teppich ausgelegten Stufen hinunter. Da verfängt sich ihr Absatz in einer Falte, und sie taumelt auf die Straße, gebadet in den Schein der Rücklichter des Taxis, das gerade mit Zach, Phoebe und Bridget abdüst. Max sieht, wie Bens Gestalt in die entgegengesetzte Richtung davonrennt und verschwindet. Sie lässt den Kopf sinken und beginnt mit zitternden Schultern zu weinen.
Als Nächstes spürt sie einen elektrischen Schlag, als Hugo seine Finger sanft mit ihren verschränkt. Sie blickt auf, sieht ihn neben sich kauern und staunt darüber, dass ihr Gefühlsausbruch ihn nicht in die Flucht geschlagen hat. Er hilft ihr auf die Füße.
»Du hast Schluss gemacht.« Sie wehrt sich gegen ihn, die Wangen tränenüberströmt. »Und ich habe mir ein neues Leben aufgebaut. Das waren meine Freunde. Und das, was da oben gerade passiert ist, war ein Riesenfehler.«
»Den Riesenfehler habe ich gemacht.« Er umfasst ihr Gesicht mit den Händen und blickt ihr forschend in die Augen. »Und zwar, als ich dich gehen ließ. Gib mir diese Nacht, um es wiedergutzumachen, Max. Bitte. Mein Auto steht da drüben. Drinnen ist es warm. Ein paar Stunden mit mir werden das, was ich da gerade gesehen habe, auch nicht mehr ändern. Willst du dich wirklich für den Rest deines Lebens fragen, ob wir nicht doch noch eine Chance gehabt hätten?«
KAPITEL 14
So muss das Leben sich anfühlen, denkt Max, als sie sich am nächsten Morgen im Bett umdreht und die ersten Sonnenstrahlen durch die Vorhänge dringen sieht. Kein Elefant auf der Brust, keine Blattschimmelallergie, kein riesiger Felsbrocken, den sie mit aller Kraft zu einem Kieselstein hat schrumpfen lassen. Aber trotzdem. Niemand läuft gerne mit einem Kieselstein im Schuh herum. Geschweige denn im Herzen. Es ist ein binäres System: Kiesel oder kein Kiesel. Und gerade jetzt ist da kein Kiesel mehr, denkt Max, als Hugo sich umdreht und sich im Schlaf an sie kuschelt.
Aber dann spürt Max einen Herzschlag lang etwas viel, viel Schlimmeres. Etwas, das ihr das Herz zerreißt. Sie sieht Zachs entsetztes Gesicht, Bridgets Abscheu, Phoebes Tränen. Bens Schock.
Nein. Daran wird sie jetzt nicht denken. Sie denkt nur daran, wie toll Hugo sich anfühlt, wie weich seine Laken aus ägyptischer
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