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no_way_out (German Edition)

no_way_out (German Edition)

Titel: no_way_out (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Gabathuler
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sagen. »Beobachten die dich?«, schrie ich. »Sind sie dir gefolgt?«
    »Nein.« Er ließ seinen Blick über den Eingang zur Schlucht schweifen. »Aber sie werden kommen.«
    »Ich haue ab«, sagte ich. »Du bleibst hier, mit Edy. Erzähl den Bullen, du hast sie gefunden und gerettet.«
    »So einfach ist das nicht.«
    Erschrocken fuhr ich herum. Ich hatte Edy nicht kommen gehört.
    »Halt dich da raus!«, schrie ich sie an.
    »Kann ich nicht«, antwortete sie. »Ich stecke mit dir in der Sache drin.«
    »Tust du nicht. Verschwinde. Oder warte auf die Bullen. Du bist nicht mehr meine Geisel.«
    »Darum geht es nicht.«
    »Worum dann? Um Jakes Männer? Immer noch? Haben wir das nicht geklärt?« Ich breitete meine Arme aus und drehte mich im Kreis. Beinahe hätte es mich umgehauen, weil mein Bein unter mir nachgab. »Ich bin hier!«, rief ich. »Ich bin Jakes Mann! Das glaubst du doch.«
    Edy packte mich am Arm. »Du verstehst überhaupt nichts«, sagte sie.
    »Da hast du recht.«
    »Könnten wir das später klären? Ich denke nämlich, wir sollten langsam abhauen. Da drüben …«
    »Eine Minute«, unterbrach ich Smiley. »So viel Zeit muss sein. Ich habe eine Frage an Edy.«
    »Das ist gut. Sie wollte sowieso mit dir spre…«
    »Hast du wirklich geglaubt, ich sei einer von Jakes Männern?«, fragte ich Edy.
    »Nein.« Sie ließ mich los und schaute mir direkt in die Augen. »Aber ich wollte ganz sicher sein. Es war ein Test.«
    »Ein Test?« Meine Stimme schlug Purzelbäume. »Ein beschissener Test?«
    »Es gab andere Typen. Solche wie dich. Manchmal brachte Mam sie nach Hause, manchmal Jake. Sie schliefen mit ihr, nahmen ihr Geld und brachen ihr Herz. Das war einer der Gründe, weshalb sie trank. Woher sollte ich wissen, was deine Absicht war? Woher sollte ich wissen, ob nicht Jake das alles eingefädelt hatte? Woher, Mick?«
    Meine Nervenenden sprühten Funken. »Und, bist du es?«, fragte ich. »Ich meine, bist du jetzt sicher? Habe ich deinen verdammten Test bestanden?«
    »Ja, hast du. Was denkst du, warum ich noch hier bin? War’s das?«
    Mein Gesicht glühte so heiß wie meine Nerven. Ich konnte Edys Blick nicht standhalten. »Das war’s«, antwortete ich heiser.
    »Dann habe ich auch eine Frage, Mick. Bevor ich sie stelle, solltest du ein paar Dinge über Jake wissen. Er ist skrupellos, er liebt das Risiko, das Geld und die Macht.«
    Damit erzählte sie mir nichts Neues, doch was danach kam, fühlte sich an, wie ungebremst auf eine Mauer zuzurasen.
    »Jakes Männer gehorchen ihm bedingungslos. Sie tun genau das, was er ihnen aufträgt. Ich glaube, sein Befehl lautete, Mam umzubringen. Du warst als Täter vorgesehen, ich als Zeugin. Jake muss gegrinst haben wie der Joker in Batman, als er von der Geiselnahme erfuhr. Du hast ihm direkt in die Hände gespielt. Besser konnte es für ihn gar nicht laufen.«
    Deshalb waren Jakes Männer nicht hier. Es war gar nicht nötig. Während ich das Ding gegen die Wand fuhr, konnte sich Jake zurücklehnen, den Bullen beim Suchen zuschauen und genüsslich mitverfolgen, wie ich wegen Mord und Entführung drankam.
    »Und jetzt zu meiner Frage«, platzte Edy mitten in meine Gedankentrümmer. »Kann ich dir vertrauen, Mick?«
    Smiley atmete hörbar ein. »Das mit dem Vertrauen ist bei ihm so eine Sache. Könnten wir das bitte später klären?«
    »Nein. Jetzt«, drängte Edy. »Ich muss es wissen. Kann ich dir vertrauen, Mick?«
    »Was soll das?«, fragte ich. »Ist das noch so ein Test?«
    »Nein. Es geht um mein Leben. Jake muss damit rechnen, dass wir hinter seine Absichten kommen. Er wird mich beseitigen, bevor die Polizei uns findet. Den Mord wird er dir anhängen. Ein Ausraster auf der Flucht, ein Unfall, eine Verzweiflungstat, was auch immer. Viel Zeit bleibt Jake nicht mehr. Er muss vor der Polizei zuschlagen, also schon ziemlich bald. Ich bin genauso geliefert wie du, Mick. Wir kommen nur gemeinsam aus dieser Sache heraus und dazu muss ich mich auf dich verlassen und dir vertrauen können. Kann ich das? Kann ich dir vertrauen?«
    Konnte man jemandem vertrauen, der niemandem vertraute, jemandem, der seine Schwester im Stich gelassen und beinahe den einzigen Freund, den er je hatte, umgebracht hatte? »Ich weiß es nicht«, antwortete ich.
    Edy schüttelte den Kopf. »Das reicht mir nicht.«
    »Wie gesagt, das mit dem Vertrauen …«, versuchte es Smiley noch einmal.
    »Ja«, sagte ich schnell. »Ja, du kannst mir vertrauen.« Es war ein Versprechen. Ich würde es

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