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Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie McGarry
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Blairs Haus aufgesammelt und uns zu Shirley und Dale zurückgebracht. Ich konnte mich nämlich nicht darauf verlassen, dass einer von den beiden nüchtern blieb, um uns nach Hause zu fahren, und ich hatte vor, mich richtig zu bedröhnen.
    In meiner Akte beim Jugendamt stand, dass Isaiah, ebenfalls ein Pflegekind, und ich oben im Haus von Shirley und Dale schliefen. In Wirklichkeit lebten wir zu dritt in diesem eiskalten Kellerloch. Isaiah und ich schliefen abwechselnd mal auf der Doppelmatratze, mal auf der Couch, die wir im Sperrmüll ergattert hatten. Beth überließen wir das Bett oben, aber wenn ihre Tante Shirley und ihr Onkel Dale Zoff hatten, was die meiste Zeit der Fall war, schlief sie neben Isaiah auf der Matratze und ich nahm die Couch.
    Abgesehen von meinen Brüdern waren Isaiah und Beth die einzigen beiden Menschen, die für mich so was wie Familie waren. Ich hatte sie kennengelernt, als Keesha mich am Ende der elften Klasse bei Shirley und Dale unterbrachte. Isaiah war schon seit der Neunten hier. Es war mehr wie eine Jugendamtspension als ein Zuhause.
    Shirley und Dale waren nur des Geldes wegen Pflegeeltern geworden. Sie ließen uns in Ruhe, wir ließen sie in Ruhe. Im Grunde waren sie okay, aber sie stritten sich ziemlich oft. Wenigstens ließen sie ihre Wut nur aneinander aus. Beths Mutter und ihr momentaner Lover dagegen reagierten sich gerne mal an Beth ab, weshalb sie hier wohnte. Keesha wusste nichts von diesem Arrangement.
    Beth drehte sich herum, um mich direkt anschauen zu können. »Jetzt im Ernst: Machst du’s mit ihr?«
    »Nein.« Aber seit ich ihr so nahe gekommen war, konnte ich an nichts anderes mehr denken. Am liebsten hätte ich es auf das Kiffen geschoben, aber ich war total klar gewesen, als ich auf der Veranda vor ihr gestanden hatte. Ihr seidiges rotes Haar hatte im Mondlicht geglänzt, sie hatte mich mit diesen grünen Augen angesehen, als wäre ich die Antwort auf irgendetwas, und, Mann, sie roch wirklich nach Zimt und Zucker, wie frisch aus dem Backofen. Ich rieb mir den Schädel und seufzte. Was war bloß los mit mir?
    Seit dem Tag in der Bibliothek ging mir Echo Emerson nicht mehr aus dem Kopf. Selbst als ich meine Brüder besuchte, hatte ich an sie und ihren wippenden Fuß gedacht.
    Das hatte mehrere Gründe. Erstens brauchte ich die Nachhilfe, so ungern ich mir das eingestand. Wenn ich meine Brüder zurückbekommen wollte, dann musste ich die Highschool abschließen und einen Job finden, der besser war, als Hamburger zu braten. Aber ich hatte so viel Unterricht versäumt, dass ich mit dem Stoff hinterher war, und jemand, der regelmäßig hinging, konnte mir helfen, das wieder aufzuholen.
    »Da. Ist allerdings nicht mehr viel übrig.« Isaiah saß zwischen Bett und Couch auf dem Boden und reichte mir den Joint.
    Ich nahm den letzten Zug und hielt die Luft an, bis meine Nasenlöcher und Lunge brannten. Und dann gab es noch die Gründe, die mich verwirrten. Ich atmete aus. »Was weißt du von ihr?«
    »Von wem?« Beth starrte auf den Boden.
    »Echo.« Wie durchgeknallt musste man sein, um sein Kind Echo zu nennen? Ich kannte sie, aber eigentlich nicht richtig. Ich war nur hinter Mädchen her, die mir signalisierten, dass sie leicht zu haben waren.
    Isaiah schloss die Augen und lehnte den Kopf an die Couch. Er trug sein Haar kurz geschoren, seine Ohren waren mehrfach gepierct und seine Arme voller Tattoos. »Keine Chance, Mann, die ist nicht deine Liga.«
    Beth kicherte. »Das sagst du bloß, weil sie dich in der Neunten hat abblitzen lassen. Isaiah dachte, er könnte sich nach oben daten, und baggert eine aus der Zehnten an. Ohne zu ahnen, dass Miss Perfect schon seit einem Jahr mit King Luke ging.«
    Isaiahs Lippen zuckten. »Hab ich das falsch in Erinnerung, dass Luke hinter deinem Rücken seinen Laborplatz neben dir getauscht hat, um neben ihr sitzen zu können?«
    Beth kniff die Augen zusammen. »Idiot.«
    »Könnt ihr mal bei der Sache bleiben, bitte? Echo, nicht euer erbärmliches Leben!« Die beiden kabbelten sich immer wie ein altes Ehepaar. Beth und Isaiah waren ein Jahr jünger als ich, aber der Altersunterschied hatte uns nie gestört.
    Beth setzte sich auf der Matratze auf. Sie genoss es, über andere abzulästern. »Also, in der Zehnten ist Echo Miss Supertoll, der Star der Schule, okay? Tanzteam, Topnoten, Kunst-Crack, beliebteste Schülerin, und zwischen den Stunden lässt sie sich von Luke Manning befummeln. Einen Monat vor Schuljahresende verschwindet sie

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