Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen
ich mich in deinen Vater verliebt. Die Ehe deiner Eltern war schon lange vor der Scheidung kaputt.«
Ich wippte mit dem Fuß. Lügnerin. Sie war eine Lügnerin. »Ja, wegen dir.«
»Wir gehen nach Hause. Das ist eine Familienangelegenheit.« Mein Vater griff nach seinem Mantel, und Ashley stand auf. »Mrs Collins, ich schätze es sehr, dass die Behörde Echo einen Platz in diesem Programm angeboten hat, aber ich glaube, es ist besser, wenn ich für unsere Familie eine private Beratung suche.«
Ich geriet in Panik. Auf dem Parkplatz wartete Noah darauf, unseren Plan umzusetzen. Bis jetzt war ich mit meinem Teil kläglich gescheitert. Ich musste meinen Vater dazu bringen, zu bleiben, bis ich mein Ziel erreicht hatte. Theoretisch hatte ich eine Verbündete in diesem Raum. »Mrs Collins?«
Sie nickte mir zu. »Mr und Mrs Emerson, bei allem Respekt, aber das sind genau die Dinge, die hier zur Sprache kommen sollten.«
Mein Vater half Ashley in ihren Mantel. »Ich bin sehr wohl selbst in der Lage, zu entscheiden, was das Richtige für meine Familie ist. Meine Scheidung und meine Heirat mit Ashley haben nichts mit Echos Gedächtnisverlust zu tun.«
»Verzeihen Sie bitte, wenn ich da anderer Ansicht bin. Das sind Themen, mit denen Echo sich auseinandersetzen muss.«
Oh Gott. Ich musste irgendetwas sagen, damit sie blieben. »Ich mag Mrs Collins.«
Alle drei Erwachsenen starrten mich entgeistert an. »Deshalb habe ich euch mit hergebracht.« Ich konzentrierte mich auf die Worte, die ich eingeübt hatte, seit Noah und ich unseren Plan ausgeheckt hatten. »Ich wollte euch sagen, dass ich den Job mag, den mir Mrs Collins verschafft hat, und dass ich sie nicht mehr anlügen werde. Es geht mir nicht gut, auch nicht zu Hause. Ich mag Mrs Collins, und ich will sie weiterhin sehen.«
Zu meinem eigenen Erstaunen zuckte ich nicht einmal mit der Wimper.
Mrs Collins’ Mundwinkel wanderten nach oben, genau wie ich gehofft hatte. Damit Noahs Plan funktionierte, musste ich sie in dem Glauben wiegen, dass ich ihr vertraute. Vielleicht war unser Plan ja noch zu retten. Ashley zu beschimpfen, hatte mir gutgetan, aber ich hatte damit meinen Vater enttäuscht. Ich seufzte.
»Entschuldigung, Daddy. Ich habe mich danebenbenommen.« Igitt. Lieber würde ich Kakerlaken essen, als das zu sagen. »Und Entschuldigung, Ashley. Was ich gesagt habe, war gemein.« Aber wahr.
Mein Vater nickte, während Ashley in ihren Mantel schlüpfte. »Ich mache dir keinen Vorwurf, Echo.« So, wie er Mrs Collins anschaute, war ziemlich klar, wem er den Vorwurf machte. »Wenn du weiterhin zu Mrs Collins gehen willst, dann darfst du das. Allerdings auf Versuchsbasis. Das heißt, ich werde den Verlauf der nächsten paar Sitzungen genau beobachten.«
Ashley rieb ihren Bauch. »Ich bin froh, dass du Fortschritte machst, Echo. Es war ein wunderschöner Tag, als du die Schleife gewonnen hast. Damals hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass wir drei eine richtige Familie sind.«
»Warum war meine Mutter nicht dabei?« Schweigen. Ashleys Hand erstarrte auf ihrem Bauch, mein Vater machte keinen Mucks. Ich fuhr fort: »Du hast gesagt, wir drei. Mom hätte es sich nie im Leben nehmen lassen, an so einem Tag mit dabei zu sein. Sie liebte meine Bilder. Sie hat mich mehr ermutigt, als ihr beide zusammen es je getan habt.«
Das schwarze Loch pulsierte in meinem Kopf, und eine verschwommene Erinnerung kam zum Vorschein. »Ich hab sie zur Verleihung eingeladen, und sie hatte zugesagt, dass sie kommen würde.«
Die überspannte Stimme meiner Mutter klang mir in den Ohren. »Das lasse ich mir auf keinen Fall entgehen, meine kleine Göttin.«
»Du stellst gute Fragen, Echo, und ich freue mich sehr, dass du weiter mit mir arbeiten willst. Aber ich glaube, für heute ist es genug«, sagte Mrs Collins und holte mich damit in die Gegenwart zurück. »Wir können in einer späteren Sitzung darauf zurückkommen.«
Apropos spätere Sitzung – ich war schon wieder dabei, vom Kurs abzukommen. Ich musste Noah ins Spiel bringen. »Daddy, da wäre noch was.«
Er rieb sich die Nasenwurzel und sehnte wahrscheinlich insgeheim den Tag herbei, an dem ich endlich an der Uni und damit aus dem Haus sein würde. Dann konnte er sich in Ruhe seiner neuen Familie widmen. Dem Ersatz. »Ja?«
»Wenn es Mrs Collins passt, würde ich meinen Termin bei ihr gerne um eine Stunde nach hinten verschieben. Ich habe daran gedacht, wieder beim Tanztraining mitzumachen, oder zumindest bei
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