Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen

Titel: Noah & Echo - Liebe kennt keine Grenzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie McGarry
Vom Netzwerk:
würde, wenn ich noch einmal versuchte, mich zu erinnern.
    »Echo?« Noahs tiefe, raue Stimme vibrierte in meinem Inneren, doch ich konnte ihn nicht ansehen.
    Ich presste die Lippen zusammen, schüttelte den Kopf und versteckte mich hinter meinen Locken.
    »Ich werde es niemandem erzählen, ich verspreche es.«
    Noah strich mir das Haar nach hinten und steckte mir eine widerspenstige Locke hinters Ohr. Es war so lange her, seit jemand mich so berührt hatte. Warum musste es ausgerechnet Noah Hutchins sein, und warum ausgerechnet jetzt?
    »Sieh mich an.«
    Ich blickte in seine dunkelbraunen Augen. Seine Finger streichelten meinen Handrücken. Es kitzelte wie eine Frühjahrsbrise, doch es traf mich wie eine Welle aus dem Ozean. Sein Blick fiel auf meine bedeckten Arme. »Du hast das nicht selbst getan, stimmt’s? Jemand anders hat das getan?«
    Niemand hatte mich das je gefragt. Sie hatten mich nur angestarrt. Getuschelt. Gelacht. Aber nie gefragt. Mir war, als ob die ganze Welt um mich herum zusammenbräche, als ich antwortete: »Ja.«

[zurück]
Noah
    An meinen Spind gelehnt, beobachtete ich die Schüler, die zum Mittagessen strömten. Isaiah und Beth standen gegenüber in der Nähe des Seitenausgangs und warteten. Wenn Echo vor dem Essen an ihr Schließfach wollte, musste sie hier vorbeikommen. Ich musste wissen, ob sie ihren Termin bei Mrs Collins hatte verschieben können. Jedenfalls sagte ich mir das. Wenn es nicht geklappt hatte, funktionierte unser Plan nicht.
    Dieses Mädchen brachte mich richtig durcheinander. In Mathe war sie konsequent meinem Blick ausgewichen und dann beim ersten Klingeln aus dem Klassenzimmer geflüchtet. Gestern war sie nach ihrer Antwort auf meine Frage aus dem Sekretariat gerannt. Im einen Augenblick lehnte sie sich an mich und suchte bei mir Trost und Kraft, und im nächsten Moment rannte sie auf und davon.
    »Hörst du mir überhaupt zu, Mann?«, fragte Isaiah. Zwei Blondinen gingen untergehakt und mit zusammengesteckten Köpfen an uns vorbei. Eine verzog abfällig das Gesicht, als sie Isaiahs tätowierten Arm sah. Er grinste breit und musterte taxierend ihre Brüste.
    »Ja.« Nein. Irgendwas über Autos und dass er seinen nervigen Job in der Kfz-Werkstatt geschmissen hatte.
    »Nein, tust du nicht«, sagte Beth. »Du hältst nach Echo Emerson Ausschau.« Sie wackelte mit den Augenbrauen. Inzwischen bereute ich es, dass ich sie über Echo ausgefragt hatte. »Schon mit ihr gevögelt?«
    »Nein.« Bei dem Blick, mit dem ich sie ansah, hätten sich Footballspieler ins Hemd gemacht, aber Beth scherte sich nicht darum und verdrehte die Augen.
    Sie spielte mit ihrer unangezündeten Zigarette herum und wartete darauf, dass die Lehrer sich in den Speisesaal verzogen, damit sie heimlich die Seitentür aufmachen konnte. »Wieso hast du überhaupt so einen Narren an ihr gefressen? Jedes Mal, wenn dir dieses Mädchen begegnet, starrst du sie an, als ob sie vom Himmel gefallen wäre. Fick mit ihr oder such dir ’ne andere. Du und die ehemalige Miss Perfect, da wird eh nie was draus.«
    Hätte es aber werden können. Wenn das Leben anders gelaufen wäre, wenn meine Eltern nicht gestorben wären, wenn mich nicht der Staat am Arsch gekriegt hätte … Wenn, wenn, wenn. »Sie hilft mir in Mathe und ein paar anderen Fächern. Und jetzt hör auf, und lass mich – und sie – in Ruhe.«
    »Jetzt sag bloß nicht, du hättest nicht daran gedacht, Mann. Sie ist … wie hat Beth das ausgedrückt? Ach, stimmt, ›sie hat eine geile Figur‹«, sagte Isaiah.
    Beth hielt das brennende Feuerzeug unter Isaiahs Ellbogen. Er machte einen Satz zur Seite und schlug die Flammen aus, die sein T-Shirt erfasst hatten. »Du spinnst ja komplett.«
    »Genau«, sagte Beth.
    Der Flur leerte sich endlich. Beth schob die Seitentür auf, streckte den Kopf hinaus und zündete sich die Zigarette an. Sie inhalierte und blies den Rauch ins Freie. »Vielleicht bist du schon zu lange allein. Was ist denn aus dieser Bella geworden?«
    »Bloß die nicht. Das war die reinste Klette«, sagte Isaiah.
    Beth schnippte die Asche ab. »Stimmt, hatte ich vergessen. Bella ist gestrichen. Was ist mit Roseanna? Die rannte praktisch jedes Mal zur Tür raus, wenn Isaiah und ich nach unten kamen.«
    »Roseanna hab ich gevögelt. Noah hatte Rose.«
    Unser kleines Memory-Spiel stank zum Himmel. »Ich bin nicht einsam, und ich brauch kein Mädchen. Vergiss das Thema, Beth.«
    »Mich stört es nicht, wenn du was mit Echo anfängst. Mach ruhig,

Weitere Kostenlose Bücher