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Noah: Thriller (German Edition)

Noah: Thriller (German Edition)

Titel: Noah: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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kratzte sich sein Doppelkinn. »Sie wollten über Stufe drei reden.«
    »Was ist das?«
    Brahms zwinkerte verblüfft. »Ich verstehe nicht, wieso Sie mir diese Fragen stellen. Sie waren es doch, der mich aufgeklärt hat.«
    »Worüber?«
    »Was soll das? Ist das ein Test?«
    »Nein, kein Test. Ich habe mein Gedächtnis verloren, Kilian, und uns läuft die Zeit davon. Bitte, sagen Sie mir alles, was Sie wissen.«
    Sein Gesprächspartner öffnete den Mund, blickte unschlüssig an der Kamera vorbei, dann sagte er: »Okay, womit soll ich anfangen?«
    »Von vorne. Woher kennen wir uns?«
    Die Reifen des Transporters rollten wieder auf asphaltiertem Untergrund, seitdem Noah nach rechts aus dem Waldweg geschert war. Auf der entgegenkommenden Spur staute sich der Verkehr bis zu der Sperrung, die jetzt in Noahs Rückspiegel lag. Der Grund dafür war nicht zu erkennen, möglicherweise war die Straße wegen eines Unfalls abgeriegelt, aber Noah bezweifelte das.
    »Ich bin so etwas wie ein Reporter«, erläuterte Brahms. Je länger er sprach, desto mehr hörte man seinen britischen Oxford-Akzent heraus. »Ich arbeite für AF, Anonymous Force. Wir kämpfen für die Informationsfreiheit, hacken die Datenbänke der Reichen und Mächtigen, versorgen die Welt mit Informationen, die die Medien uns vorenthalten.«
    »Und ich habe Ihnen ein Geheimnis anvertraut?«
    Das Navi hatte die Strecke bis zum Sportflughafen mit fünfzehn Minuten neu berechnet.
    »Oh ja. Und was für eins.« Brahms lachte gequält. »Sie wollten mir ein Video zeigen.«
    »Von den Bilderbergern?«, fragte Noah lauter als beabsichtigt.
    Er sah im Rückspiegel, wie Oscar interessiert den Kopf reckte.
    »Von einer Splitterorganisation.«
    »Room 17?«
    Celine warf Noah einen überraschten Blick zu. »Amber trug einen Anhänger mit der Zahl 17«, flüsterte sie.
    Und die Killer ein Tattoo.
    »Ich dachte, Sie können sich an nichts erinnern?«, fragte Brahms misstrauisch.
    Weil der Verkehr vor ihm immer dichter wurde, konnte Noah nicht mehr so häufig aufs Display sehen. »Einiges habe ich bereits in Erfahrung gebracht«, antwortete er. »Was ist auf dem Video zu sehen?«
    »Projekt Noah. Wie es beschlossen wurde. Der gesamte Plan.«
    Noah?
    Er hob eine Hand vom Lenkrad, um einen Blick auf die Tätowierung zu werfen, als befürchte er, sie könnte verschwunden sein, ähnlich wie sein Gedächtnis.
    Brahms holte tief Luft, bevor er zu einem kurzen Monolog ansetzte: »1972 prophezeite eine Zusammenkunft aus Wissenschaftlern, Industriellen, Politikern und Kulturschaffenden, die sich Club of Rome nennt, zum ersten Mal den Kollaps unserer Erde, weil der Raubbau an der Natur mit der rasant wachsenden Weltbevölkerung nicht mithalten kann. Während der Club of Rome eine demokratische, friedliebende und offen arbeitende Vereinigung ist, die mit ihren aufrüttelnden Prognosen auf einen Sinneswandel in der Bevölkerung abzielt, hat sich mit Room 17 eine radikale Geheimorganisation gebildet, die die Menschheit mit Gewalt auf ein verträgliches Maß reduzieren will.«
    »Um wie viel?«, fragte Noah, dem diese Ausführungen bekannt schienen, auch wenn er sich nicht sicher war, bei welcher Gelegenheit Oscar sie ihm unterbreitet hatte.
    »Die Hälfte«, konkretisierte Brahms mit belegter Stimme.
    Noah sah zu Celine, die vor Schreck das Telefon hatte sinken lassen. Jetzt hob sie wieder die Hand, wenn auch zitternd.
    »Dreieinhalb Milliarden Menschen?«, fragte Noah. »Wie soll dieser aberwitzige Völkermord verübt werden? Mit Hilfe des Manila-Virus?«
    »Ja und nein«, sagte Brahms. »Manila ist nur eine von drei Stufen.«
    Während Noah sich auf das immer bizarrer werdende Gespräch konzentrierte, musste er regelmäßig abbremsen, weil Autos aus der Gegenrichtung zum Wenden auf seine Spur ausscherten.
    »Was geschieht in den ersten beiden Stufen?«
    »Geschah, David. Vergangenheit. Stufe eins und zwei von Projekt Noah sind bereits gezündet. Wir sind alle infiziert.«
    »Wer wir? «
    »Nahezu die gesamte Menschheit.«
    Auf dem Bildschirm hob Brahms oberlehrerhaft den Zeigefinger. »Ich weiß, es klingt unglaublich. Aber wenn Sie die Bilderberger kennen, wissen Sie, dass zu ihnen die einflussreichsten und vermögendsten Personen unseres Planeten zählen. Wirtschaftsbosse, Staatspräsidenten, Medienmoguln. Die Regierungen der einzelnen Länder sind nur Ablenkung fürs Volk. Das wahre Parlament, das die Entscheidungen für uns trifft, wurde von niemandem gewählt. Vergessen Sie die

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