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Noahs Kuss - - ...Und plötzlich ist alles anders

Titel: Noahs Kuss - - ...Und plötzlich ist alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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herumliegt.«
    K.o. nach drei Sätzen. Nicht gerade der beste Start in einen neuen Tag.
    Neurotisch wühle ich in meinem Kleiderschrank herum. Was soll ich bloß anziehen? Plötzlich hat jedes Kleidungsstück irgendetwas mit irgendjemand zu tun. T-Shirts, die ich mit Jess gekauft habe. Die Hose, die ich an dem Abend anhatte, als ich Noah das erste Mal begegnet bin. Alles, was ich gestern anhatte, ist über die Stuhllehne geworfen. Kaum zu glauben, dass ich Kyle geküsst habe und Noah mit mir Schluss gemacht hat, und das alles in ein und derselben Jeans.
    Schließlich finde ich ganz weit hinten einen Pulli, den mir meine Tante letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hat. Er ist orange-grün gestreift und bringt das Orange in meinen Augen gut zur Geltung, auch wenn meine Augen normalerweise grün sind. Der Halsausschnitt ist ein bisschen zu eng und die Ärmel sind etwas zu lang, aber ich ziehe ihn trotzdem an. Er soll mein Neuanfang sein… oder meine letzte Zuflucht.
    Als ich die Schule betrete, ist der Erste, in den ich hineinrenne, Rip, der Buchmacher. Er hat mich abgepasst, ganz klar. Er starrt einen Augenblick auf meinen Pulli, sagt aber nichts.
    » Und wie steht’s?«, fragt er. » Du hast keinen abgekriegt, oder?«
    Rein logisch gesehen hat er recht. Ich habe Noah verloren. Mit Kyle will ich nicht wieder was anfangen. Bei Tony hat sich die Frage nie gestellt.
    Ich habe tatsächlich niemanden.
    Aber…
    Ich denke wieder an Noah.
    » Die Zeit ist noch nicht abgelaufen«, antworte ich.
    » Wirkt mir aber bei dir ziemlich so.« Er grinst. Ich sehe ihn im Kopf bereits das Geld zählen.
    Zu meiner eigenen Überraschung umfasse ich mit der Rechten fest Rips Schulter und komme ihm dann mit einem Vergleich aus dem Sport.
    » Jetzt hör mir mal zu«, sage ich. » Du kannst keinen Super Bowl austragen wollen und dann mitten in der Saison den Sieger ausrufen. Was mich betrifft, haben wir noch nicht mal die Playoffs erreicht. Wenn du jetzt deinen Gewinn einstreichen möchtest, werd ich allen erzählen, dass du sie reinlegen wolltest. Ich schätze, das wird ihnen nicht gefallen.«
    Rip denkt einen Augenblick nach.
    » Ich geb dir noch bis zum Witwenball«, sagt er schließlich. » Dann haben noch ein paar mehr Leute Zeit, ihre Einsätze zu machen.«
    Ich nicke und ziehe meine Hand zurück.
    Während er davongeht, taucht Infinite Darlene hinter mir auf.
    » Rip lässt sich nie mit irgendwem ein«, stellt sie fest.
    » Warum?«, frage ich.
    » Er will nicht, dass über ihn Wetten abgeschlossen werden.«
    Sie starrt meinen Pulli an.
    » Ich müsste ihn eigentlich schrecklich finden«, sagt sie, » aber in Wahrheit finde ich ihn großartig.«
    » Na ja, danke schön.«
    Infinite Darlene ist wie immer makellos gekleidet, diesmal in ein original » Drei Engel für Charlie«-T-Shirt und einen weißen K-Lederminirock. (Ich habe keine Ahnung, wie sie ihn auszieht. Tatsache ist, ich habe auch keine Ahnung, wie sie ihn anzieht.)
    » Wie geht’s denn so?«, fragt sie.
    » Ach, wenn ich damit erst mal anfange«, sage ich und platze dann mit der ganzen Geschichte heraus.
    » Oje, Schätzchen«, sagt sie, als ich mit meinem Redeschwall fertig bin. » Wie meine Oma immer zu sagen pflegte: Wenn du glaubst, dass es mit deinem Leben den Bach runtergeht, kommt auch noch ein Tornado und bläst dir das Haus weg.«
    » Und danach? Baut man dann das Haus wieder auf?«, frage ich.
    » Hm, das hat sie nie erwähnt, aber ich glaube, das könnte durchaus möglich sein.«
    Ich fühle mich nicht wirklich getröstet.
    Und um das Ganze noch schlimmer zu machen, gurrt Infinite Darlene daraufhin: » Und was meinst du, Liebling, bist du für die erste Sitzung unseres Komitees in der sechsten Stunde bereit?«
    Das Witwenball-Komiteetreffen. Das hatte ich total vergessen. Dabei habe ich die Leitung übernommen.
    Infinite Darlene redet unbekümmert weiter. » Ich habe erfahren, dass diese dicke Pute«– damit meint sie zweifellos Trilby Pope– » auch da sein wird. Ich weiß, du kannst nichts dafür. Du kannst ja nicht verhindern, dass sie sich in die Liste einträgt. Aber bitte sorg dafür, dass sie so wenig wie möglich zu Wort kommt. Von ihrem Gequassel krieg ich immer schreckliche Migräne.«
    » Ich werde alle gerecht behandeln«, verspreche ich Infinite Darlene.
    Sie seufzt. » Genau das befürchte ich. Glaub mir, damit tust du niemandem einen Gefallen.«
    Und damit dreht sie sich um und rauscht davon.
    Ich sehe sie erst in der sechsten Stunde wieder, in

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