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Noahs Kuss - - ...Und plötzlich ist alles anders

Titel: Noahs Kuss - - ...Und plötzlich ist alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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miteinander Schluss gemacht hatten. Ein einziger Blick von ihr hat gereicht, und es hat angefangen, in mir zu kribbeln, und ihr ging es mit mir genauso. Aber jetzt ist das nicht mehr da. Und ich fühle mich… ich weiß nicht.«
    » Du fühlst dich nackt?«
    » Nackt? Ha!«
    » Ich meinte leer. Schutzlos.«
    » So ungefähr. Wenn man jemand so richtig vermisst, ist das dann der Beweis dafür, dass er einem wirklich was bedeutet?«
    [wieder an Noahs Lächeln denkend] » Kann schon sein.«
    » Und was soll ich jetzt damit machen, Paul? Was macht man mit diesem Gefühl, jemand zu vermissen?«
    » Manchmal kann man da gar nichts tun. Du kannst nur loslassen.«
    » Glaubst du, jetzt ist manchmal?«
    » Was glaubst du?«
    » Für mich nicht.«
    » Für mich eigentlich auch nicht.«
    » Und was sollen wir jetzt tun?«
    » Warten, bis Joni uns irgendwann auch vermisst.«
    » Und was, wenn das nicht passiert?«
    [Pause] » Dann müssen wir wahrscheinlich alle beide loslassen.«
    [leicht alarmiert] » Aber jetzt noch nicht, oder?«
    » Nein, jetzt noch nicht.«
    » Weil Joni das wert ist, oder?«
    » Ja, sie ist es wert.«
    [zögernd] » Ich bin nicht wirklich betrunken.«
    » Ist schon okay, Ted.«
    » Aber du erinnerst mich morgen an das, was wir gerade besprochen haben, ja?«
    » Ja, Ted.«
    » Du bist eigentlich ein echt netter Kerl, Gay Boy.«
    » Du eigentlich auch, für einen Hetero-Jungen.«
    » Danke.«
    » Jederzeit.«
    » Aber nächstes Mal vielleicht lieber etwas früher?«
    » Na ja, zwei Uhr morgens…«
    » Cool. Und–«
    » Was?«
    » Gute Nacht.«

Begegnungen auf dem Friedhof
    Weil Amy und Emily zum Lacrosse-Training müssen und Infinite Darlene eine Strategiesitzung für das Footballspiel am Wochenende hat, treffen wir uns am Friedhof erst, als die Sonne schon untergeht. Unsere Stadt hat nur einen einzigen Friedhof, auf dem Tote aller Religionen und Glaubensrichtungen friedlich Seite an Seite ruhen. Wie eine große Gemeinschaft.
    Die Eltern meines Vaters sind zwar in einer anderen Gegend geboren und auch dort begraben, aber die ganze Familie meiner Mutter liegt hier bei uns auf dem Friedhof. Wahrscheinlich werden auch meine Eltern eines Tages hier begraben sein. Und vermutlich sogar ich. Seltsames Gefühl, hier zwischen den Gräbern umherzugehen und solche Gedanken zu denken.
    Auf unserem Friedhof ist an jedem Grabstein ein verschlossenes Kästchen angebracht. Und in jedem der verschlossenen Kästchen befindet sich ein Heft. Keine Ahnung, wer damit angefangen hat oder wie lang das schon so üblich ist. Aber wenn man am Friedhofseingang danach fragt, gibt einem der Wärter den Schlüssel zu egal welchem Kästchen. In jedem Heft kann man die Seiten eines Lebens aufblättern. Manche Hefte sind mit der Handschrift des Verstorbenen selbst gefüllt. In andere ist erst nach deren Tod etwas geschrieben worden; Menschen, die den Toten an ihren Gräbern einen Besuch abstatten, schreiben ihre Erinnerungen oder Geschichten hinein. Manchmal schreiben sie auch direkt an die Verstorbenen, stellen Fragen oder erzählen, was in ihrem Leben seither alles passiert ist. Ab und zu lasse ich mir den Schlüssel zum Kästchen meiner Großmutter geben. Dann blättere ich in ihrem Heft, das mit Rezepten und Lebensweisheiten gefüllt ist. Oder ich hole einen Stift heraus und füge bei meinem Großvater ein paar Zeilen hinzu, vor allem die Ergebnisse der World Series, falls meine Mutter das noch nicht getan hat.
    Mit Erlaubnis des Friedhofswärters möchten wir gerne ein paar Zitate aus den Erinnerungsbüchern für die Saaldekoration des Witwenballs verwenden. Amy und Emily wollen außerdem noch Frottagen von der Oberflächenstruktur und den Inschriften mancher Grabsteinen machen, die wir dann an die Wände hängen können.
    Kaum ist Kyle zu uns gestoßen, ist er schon wieder weg, um irgendetwas zu suchen. Er erzählt uns nicht, was. Er verschwindet einfach.
    Von all den Klub-Kids ist Amber die Einzige, die sich blicken lässt. Sie kommt zusammen mit Infinite Darlene, aber es ist Trilby, die sie als Erste um Hilfe bittet.
    » Ich brauche Ideen für mein Kostüm«, sagt Trilby. » Mir fehlen noch ein paar Anregungen.«
    » Na klar«, verkündet Amber großzügig. » Gerne.«
    Infinite Darlene gibt sich beleidigt. » Schöner als letztes Jahr kann dein Kleid gar nicht werden«, sagt sie spitz.
    » Erinnere mich nicht daran«, fährt Trilby sie an. » Du hast gesagt, ich soll Gelb tragen, nur damit du selber die ganzen hübschen Boys

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