Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Noahs Kuss - - ...Und plötzlich ist alles anders

Titel: Noahs Kuss - - ...Und plötzlich ist alles anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
abschleppen konntest.«
    » Das Thema war ›The Sound of Music ‹ – und es hat sich um gelbe Vorhänge gehandelt.«
    » Ja, aber es gibt gute Vorhänge und schlechte Vorhänge. Und du hast mich dazu überredet, ziemlich schlechte Vorhänge zu tragen.«
    » Damals hast du das anders gesehen.«
    » Zum Glück bin ich inzwischen klüger geworden.«
    Zu meiner großen Überraschung mischt sich in diesem Augenblick Amber ein.
    » Seid ihr eigentlich immer so?«, fragt sie.
    » Ja«, antworten Trilby und Infinite Darlene wie aus einem Mund. Erschrocken über ihre unfreiwillige Einmütigkeit rufen sie abwehrend » Oh nein«, aber auch das passiert wieder gleichzeitig.
    » Und was bringt euch das?«, fragt Amber.
    » Entschuldige bitte, was willst du damit sagen?« Trilby blickt etwas hochmütig auf Amber herab. Amber scheint am liebsten ganz tief in ihre Latzhose hineinrutschen zu wollen, aber sie ist schon zu weit gegangen, um noch umkehren zu können.
    » Es ist allen hier klar, dass ihr irgendwas davon habt, wenn ihr dauernd so übereinander herzieht«, sagt sie. » Warum könnt ihr das nicht einfach zugeben?«
    » Du spinnst wohl.«
    » Du hast sie ja nicht alle.«
    » Ach ja?«
    Trilby wirft Amber einen abschätzigen Blick zu. » Ich glaube, ich werde mich lieber selbst um Ideen für mein Kostüm kümmern. Ich weiß gar nicht, wie ich darauf kommen konnte, dafür ein Mädchen um Hilfe zu bitten, das OshKosh trägt.«
    » Das ist nicht OshKosh. Das ist Old Navy.«
    » Ist doch egal.«
    » Mir aber nicht.«
    Trilby stürmt theatralisch davon. Infinite Darlene stürmt genauso theatralisch in die entgegengesetzte Richtung davon.
    Amber lacht.
    » Gut gemacht«, sage ich. » Ich schwör dir, wenn du kein Old-Navy-tragendes lesbisches Klub-Kid wärst, dann würde ich dich jetzt auf der Stelle küssen.«
    Amber hört abrupt zu lachen auf. Sie blickt um sich, ob uns vielleicht irgendjemand gehört hat.
    Ich bin zu weit gegangen, denke ich.
    » Entschuldigung«, sage ich.
    Amber winkt ab. » Schon in Ordnung. Es ist nur, dass ich nicht gerne… also, ich mag es nicht so gern, dass man mich… für eines von den Klub-Kids hält.«
    Sie lächelt.
    » Ich werde das nie mehr über dich denken und auch nicht sagen«, verspreche ich.
    » Also, ich will eigentlich sagen, ich mache gerne bei allen möglichen Klubs, AGs und Komitees und so mit… und ich möchte nicht, dass ich da wegen eines unbedachten Worts rausfliege. Okay?«
    Ihr Geheimnis ist bei mir sicher.
    Ohne die Klub-Kids ist sie viel selbstsicherer. Oder vielleicht ist sie ja genauso selbstsicher, wenn sie mit den anderen Klub-Kids zusammen ist, und hat da nur keine Gelegenheit, es auch zu zeigen.
    » Trilby und Infinite Darlene sind wie Nelly Peterson und George Bly«, sagt sie jetzt. » Nelly und George waren die besten Freunde, bis sie dann beide unbedingt die Abschlussrede halten wollte. Jetzt dreht sich bei ihnen alles nur noch darum, wer die besseren Noten hat. Sie wollen einander besiegen und gleichzeitig wollen sie insgeheim so wie der andere sein. Deshalb können sie nicht voneinander lassen.«
    » Und wie wird das enden?«
    » Entweder bringen sie sich gegenseitig um oder sie schlafen miteinander. Das wird sich noch zeigen.«
    » Aber Trilby und Infinite Darlene wollen nicht miteinander schlafen– sie wollen mit denselben Jungs schlafen.«
    » Andere Art von Spannung, aber dasselbe emotionale Ergebnis. Und außerdem, wer sagt denn, dass sie nicht miteinander schlafen wollen?«
    » Willst du damit sagen, dass Infinite Darlene eine Lesbe ist?«
    » Es sind schon seltsamere Dinge passiert. Und ich rede nur von dieser kleinen Stadt hier.« Amber blickt über den Friedhof. » Weißt du, wen ich hier am meisten mag?«
    » Wen?«
    » Die Hexe da drüben in der Ecke. Sie hat vor zweihundert Jahren hier gelebt. Ihr Erinnerungsheft ist voller Zaubersprüche, die im Lauf der Zeit reingeschrieben wurden.«
    » Das gefällt dir?«
    Amber nickt. » Ich bin einmal mit einer Hexe zusammen gewesen. Es hat nicht gut geendet.«
    » Was ist geschehen?«
    » Ich hab mich nicht mit ihrem Kater vertragen.«
    Wir schweigen. Es ist schon fast dunkel. Mir fällt ein, dass ich mich allmählich ernsthaft um die weitere Ausgestaltung des Witwenballs kümmern sollte, aber ich fühle mich im Augenblick wenig inspiriert. Plötzlich werden Amy und Emily bei der Frottage einer Grabinschrift in ein Blitzlicht getaucht. Noch ein Blitz. Jemand macht Fotos.
    Noah.
    Infinite Darlene steht auf

Weitere Kostenlose Bücher