Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
Vom Netzwerk:
für mich… und für Sie.«
    »Warum für mich?«
    »Vielleicht nicht klug, zu haben… Wie sagen, ach ja, Geheimnis, andere Gai-Jin nicht wissen. Ich Ihnen viel helfen. Helfen lernen Sprache, helfen über Nippon. Ich Ihnen sagen Wahrheit, Sie mir auch sagen Wahrheit, Sie mir helfen, ich Ihnen helfen. Wie alt, bitte?«
    »Ich bin einundzwanzig.«
    Hiraga verbarg sein Erstaunen und lächelte unter seinem Hut hervor: So schwer, das Alter der Gai-Jin zu schätzen, die alle gleich aussahen! Und was die Pistole betraf, die sein Feind auf den Tisch gelegt hatte, die war einfach lächerlich. Er konnte diesen Idioten mit den bloßen Händen umbringen, bevor er sie auch nur erreichte. Ein so einfacher Mord, so verlockend, und hier der perfekte Ort, so leicht, von hier zu fliehen; aber dann, draußen, gar nicht so leicht, den Samurai zu entkommen. »Ich zweiundzwanzig. Halten geheim?«
    »Wer sind Sie? Sie heißen gar nicht Ukiya, nicht wahr?«
    »Versprechen geheim?«
    Tyrer holte tief Luft, erwog die Konsequenzen und kam in jedem Fall zu dem Ergebnis: Katastrophe. »Einverstanden.« Als Hiraga die Klinge aus dem Hutrand zog, setzte sein Herz ein paar Schläge aus, und er machte sich Vorwürfe, weil er sich so leichtsinnig in Gefahr begeben hatte.
    Zu seinem Erstaunen sah er, daß Hiraga seinen Finger ritzte und ihm das Stilett überreichte.
    »Nun Sie bitte.« Tyrer zögerte; er wußte, was nun kommen würde, zuckte aber die Achseln und gehorchte. Feierlich, damit sich ihr Blut vermischen konnte, legte Hiraga den seinen an Tyrers Finger. »Ich schwöre bei Göttern geheimhalten über Sie, Sie sagen genauso mit Christengott, Taira-san.«
    »Ich schwöre bei Gott, Ihr Geheimnis zu bewahren«, sagte Tyrer ernst und fragte sich, wohin ihn dieser Eid führen würde. »Wo haben Sie Englisch gelernt? Auf einer Missionsschule?«
    »Hai, aber nicht Christ.« Gefährlich, von den Choshu-Schulen zu erzählen, dachte Hiraga, oder von Mr. Großer Geruch, dem Holländer, unserem Englischlehrer, der behauptete, Priester gewesen zu sein, bevor er Pirat wurde. Wahrheit oder Lüge für diesen Taira spielt keine Rolle, er ist ein Gai-Jin, ein kleiner Führer unseres überaus mächtigen fremden Feindes, deswegen muß man ihn benutzen. »Sie helfen entkommen, ja?«
    »Wer sind Sie? Sie heißen nicht Ukiya!«
    Hiraga lächelte; dann setzte er sich auf einen Stuhl. »Ukiya heißt Gärtner, Taira-san. Mein Familienname Ikeda.« Die Lüge ging ihm leicht von den Lippen. »Nakama Ikeda. Ich der, den Offizier suchen.«
    »Weswegen?«
    »Weil ich und Familie, von Choshu, wir kämpfen gegen Bakufu. Bakufu stehlen Macht von Kaiser und…«
    »Sie meinen den Shōgun?«
    Hiraga schüttelte den Kopf: »Shōgun ist Bakufu, Kopf von Bakufu. Er…« Er überlegte einen Moment, dann imitierte er eine Marionette. »Verstehn?«
    »Marionette?«
    »Ja, Marionette.«
    Tyrer starrte ihn an. »Der Shōgun ist eine Marionette?«
    Hiraga nickte, jetzt fast sicher, daß er den anderen am Haken hatte. »Shōgun Nobusada, Knabe, sechzehn Jahre, Bakufu-Marionette. Lebt Edo. Kaiser lebt Kyōto. Jetzt Kaiser keine Macht. Mehr zweihundert Jahre zurück Shōgun Toranaga nimmt Macht. Wir kämpfen gegen Macht Shōgun und Bakufu, für geben Macht Kaiser zurück.«
    Tyrer, dessen Kopf vor Konzentration schmerzte – es war so schwer, die Aussprache dieses Mannes zu verstehen –, erkannte sofort, wie wichtig diese Informationen waren. »Der Knabe Shōgun. Wie alt, bitte?«
    »Sechzehn Jahr Shōgun Nobusada. Bakufu sagt ihm, was tun«, wiederholte Hiraga, seine Ungeduld zügelnd, weil er wußte, daß er geduldig sein mußte. »Kaiser viel Macht, aber nicht…« Er suchte nach dem Wort, vermochte es nicht zu finden und versuchte es anders zu erklären. »Kaiser nicht wie Daimyo. Daimyo hat Samurai, Waffen, viele. Kaiser hat kein Samurai, kein Waffen. Kann Bakufu nicht zwingen, gehorchen. Bakufu hat Armeen, Kaiser nicht, wakata?«
    »Hai, Nakama, wakata.« Tausend Fragen schossen ihm durch den Kopf, denn Tyrer erkannte, daß dieser Mann eine wertvolle Quelle sein konnte, die man sehr vorsichtig anzapfen mußte, und mit Sicherheit nicht an diesem Ort. Er sah die intensive Konzentration auf dem Gesicht des Mannes, fragte sich, wieviel Nakama von dem, was er sagte, tatsächlich verstand, und ermahnte sich selbst, so langsam und so einfach wie möglich zu sprechen. »Wie viele von euch kämpfen gegen Bakufu?«
    »Viele.« Hiraga schlug einen Moskito tot.
    »Hunderte? Tausende? Was für

Weitere Kostenlose Bücher