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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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vornübergebeugt ging und stand. »Sie selbst sehen auch viel besser aus.«
    »Ich wünschte, es wäre so, Phillip.« Unvermittelt veranlaßte der Neid Malcolm zu der scharfen Äußerung: »Wie ich höre, hat Nakama Ihnen alle möglichen Informationen gegeben, Ihnen und Sir William.«
    Tyrers Lächeln erstarb. »Ja. Ich glaube, das hat er wohl.«
    »Es war verabredet, daß Sie Jamie und mich auf dem laufenden halten. In jeder Hinsicht. Eh?«
    »Nun ja, das war es. Aber Sir William… Er versucht alles über Japans Politik herauszufinden und…«
    »Die Politik eines Landes und seine Wirtschaft sind wie ein Paar Handschuhe, Phillip. Vielleicht schauen Sie morgen mal vorbei, vor dem Tiffin. Ich würde gern wissen, was es Neues gibt.« Er zwang sich zu einem Lächeln. »Bitte grüßen Sie Sir William. Bis morgen.«
    Zornig auf sich selbst, weil er so bissig gewesen war, und unendlich deprimiert darüber, daß er so mühsam gehen mußte, hinkte er die Straße entlang, stieg die Treppe zum Struan-Building hinauf und machte sich auf den Weg zu seiner Suite. Sein Rücken und sein Leib schmerzten beunruhigend. Nicht mehr als sonst, dachte er gereizt, und das ist kein Grund, Phillip so anzufahren. Er wollte doch nur freundlich sein. Macht nichts, ein Schluck von Ah Toks Elixier, und mir geht’s wieder gut. Ich werde Phillip zum Dinner einladen und…
    »Tai-Pan!«
    »Oh, hallo, Jamie.« Auf halber Treppe blieb Malcolm stehen. »Haben Sie schon gehört? Die Ocean Witch läuft vorzeitig aus. Vielleicht schon heute mit der Ebbe.«
    »Das wollte ich Ihnen gerade mitteilen. Ich wollte mir das Gerücht von Norbert bestätigen lassen, aber der ist im Augenblick beschäftigt. Wie geht’s Angélique?«
    »Gut«, antwortete Malcolm zerstreut. »Wir sollten lieber unsere Post fertig machen, für den Fall, daß die Witch vorzeitig ausläuft.«
    »Ich werde alles bereitmachen. Ihre Post hole ich, sobald ich höre, ob es stimmt.« Stirnrunzelnd bemerkte Jamie, wie geistesabwesend Malcolm war.
    »Schicken Sie auch jemand zu Angélique, sie wird ebenfalls Briefe haben.« Ihren Brief an seine Mutter, geschrieben und wieder umgeschrieben, bis sie beide zufrieden waren. Ein guter Brief, dachte er.
    »Ist wirklich alles in Ordnung mit ihr, Tai-Pan?«
    »Ihr geht’s großartig.« Malcolm lächelte; die Schmerzen, die Witch, beides vorübergehend vergessen. Wundervoll hatte sie in ihrem Bett ausgesehen, frisch, wenn auch blaß, strahlend und aufmerksam und so glücklich darüber, daß er sie besuchte. »Bis morgen abend wird sie sich wieder ganz erholt haben, hat sie gesagt, Jamie. Was ist, wollen wir hier ein großes Dinner veranstalten, eh? Wir und, sagen wir, Dimitri, Babcott, Marlowe, wenn er Zeit hat. Und Pallidar. Das sind beides gute Männer, wenn sie auch um sie herumscharwenzeln wie die Welpen.«
    »Was ist mit Phillip und Sir William?«
    »Phillip ja, Sir William nicht… Nein, lassen wir sie lieber beide weg. Wie wär’s mit Graf Sergejew, der ist immer guter Laune.«
    »Wenn Sie den einladen, sollten Sie wirklich alle Gesandten einladen, aber dann können Sie Sir William nicht gut ausschließen.«
    »Sie haben recht. Machen wir’s einfach, laden wir die ein anderes Mal ein.«
    »Ich werde alles veranlassen«, versprach Jamie, froh, daß sie wieder freundschaftlich miteinander umgingen. Gemeinsam begaben sie sich zu seiner Suite. Alle Brandschäden waren behoben worden, nur leichter Rauchgeruch lag noch in der Luft. »Was ist mit Ketterer?«
    »Muß unsere Interessen berücksichtigen, oder er ist draußen.« Malcolm setzte sich an den Schreibtisch und begann die Post zu stapeln, die er abschicken wollte. »Mutter wird bereits mit dem Gouverneur gesprochen und ihn entsprechend instruiert haben.«
    »Ja.«
    Malcolm blickte forschend auf; er hatte einen fremden Ton in der Stimme gehört. Nach einer Weile sagte er: »Seltsam, wie zuversichtlich wir sind, daß sie das tun wird, aber alles andere als zuversichtlich, daß ich sie überreden kann, meiner Heirat zuzustimmen.«
    »Ich weiß nicht recht, wie ich das beantworten soll, Tai-Pan«, gab McFay bedrückt zurück. »Falls es eine Frage war.«
    Malcolm nickte nachdenklich. »Haben Sie wieder einen Brief von ihr bekommen?«
    »Ja. Leider gar keine guten Nachrichten von der Ocean Witch.«
    »Ach ja? Setzen Sie sich, Jamie. Was hat sie geschrieben?«
    »Tut mir leid, aber… nun ja, Mrs. Struan hat ihren Befehl wiederholt, daß ich Dr. Hoag dabei helfen soll, Sie umgehend nach Hongkong

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