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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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unterstützt von den Wünschen des Kaisers, ihres Bruders, über ihre Vertrauten nach unten weitergegeben, deren einer Ihr Prinz Fujitaka ist.«
    »Das glaube ich nicht!«
    »Er wird es bestimmt nicht zugeben. Ich kann Ihnen binnen kurzem Beweise dafür liefern, daß er in Wirklichkeit nicht für, sondern gegen Sie arbeitet.« Yoshis Stimme war leise und von Aufrichtigkeit erfüllt. »Sobald Nobusada sich permanent innerhalb der Mauern niedergelassen hat, wird sie regieren. Deswegen ist sie ein Problem.«
    Ogama lehnte sich seufzend zurück und erwog abermals, was ihm sein Gegner anvertraut hatte und wie weit er ihm trauen konnte. Ein großer Teil der Informationen traf zu. Eine geheime Allianz hatte natürlich Möglichkeiten – falls der daraus erzielte Gewinn groß genug war.
    »Die Lösung dieses Problems wäre das Zerbrechen der Ehe«, sagte er unsicher. »Der Kaiser wurde gebeten, ihr zuzustimmen, eh? Vielleicht würde der Kaiser sie nur allzugern annullieren. Dann kann man sie augenblicklich neutralisieren und die Unterstützung jener vielen zurückgewinnen, die die Toranaga-Verbindung für eine krasse Impertinenz halten – nicht meine eigene Meinung«, ergänzte er hastig, als er ein kurzes Aufflammen bemerkte, denn noch wollte er keinen offenen Streit; es gab noch so vieles zu hören und zu entscheiden.
    Nach einer Weile nickte Yoshi. »Eine gute Idee, Ogama-donno. Daran hatte ich nicht gedacht.« Das stimmte. Je mehr er darüber nachdachte, desto verlockender wirkten die Folgerungen. »Das müßte Priorität haben. Ausgezeichnet.«
    Am anderen Ende des Platzes wieherte ein Pferd und begann nervös zu scharren. Beide Männer sahen zu, wie der Soldat es beruhigte. Ogama fragte sich im innersten Herzen, ob er, wenn er Yoshi eliminiert hatte – und dann, ohne Aufhebens, Nobusada, die übrigen Toranagas und all ihre Verbündeten – und Shōgun wurde, ob er dann die Kaiserliche Prinzessin erben würde. Mir würde keine Frau Probleme bereiten: sie würde so schnell nacheinander Söhne gebären, daß selbst die Götter lächeln müßten.
    »Also, was schlagen Sie vor?« fragte er, während ihm der Kopf von all den wundervollen Möglichkeiten schwirrte, die ihm eine vorübergehende Allianz eröffnen würde.
    »Wir beschließen, uns vom heutigen Tage an zu verbünden, unsere Kräfte und unseren Einfluß zu vereinen und Pläne auszuarbeiten: erstens, um die Shishi zu vernichten, zweitens, um Anjo und Sanjiro von Satsuma zu neutralisieren, drittens, um einen Überraschungsangriff auf Tosa einzuleiten, der Priorität hat. Sobald Anjo tot ist oder zurücktritt, werde ich Sie an seiner Stelle als Ältesten vorschlagen und garantiere ihnen die Ernennung. Gleichzeitig wird Zukumura zurücktreten und ein im voraus von uns beiden bestimmter Ersatzmann seinen Platz einnehmen. Drei zu zwei. Toyama behalte ich, Adachi wird durch einen Mann ersetzt, den Sie bestimmen. Ich stimme für Sie als Vorsitzenden des Rates.«
    »Im Rang des taikō.«
    »Oberster Minister des Rates, das reicht.«
    »Vielleicht nicht. Im Gegenzug wofür?«
    »Von heute an werden Tosa und Satsuma als Feinde betrachtet. Sobald der richtige Moment gekommen ist, werden Sie alle notwendigen Streitkräfte für einen gemeinsamen Überraschungsangriff auf Tosa zur Verfügung stellen. Sein Lehen teilen wir uns.«
    »Da er ein Außenherr ist, sollte sein Land an einen Außenherrn gehen.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, gab Yoshi obenhin zurück. »Sie sind einverstanden, sich selbst niemals mit Tosa und Satsuma gegen mich oder das Shōgunat zu verbünden. Falls – ich sollte wohl sagen, wenn – Satsuma und Tosa Sie einzeln oder gemeinsam angreifen, verpflichte ich mich, Sie sofort mit massiven Truppen zu unterstützen.«
    »Und weiter?« fragte Ogama unbewegt.
    »Sie sind einverstanden, sich nicht gegen mich zu stellen, wie ich einverstanden bin, mich nicht gegen Sie zu stellen.«
    »Und weiter?«
    »Von heute an arbeiten wir beide insgeheim, jeder auf seine Art, an der Aufhebung der Ehe.«
    »Und weiter?«
    »Zuletzt die Tore. Sie sind einverstanden, daß legale, legitime Shōgunatstruppen morgen bei Tagesanbruch wieder die Kontrolle übernehmen.«
    Ogamas Miene verhärtete sich. »Ich habe Ihnen bereits bewiesen, daß ich der legale und legitime Vertreter der Göttlichkeit bin.«
    »Ich habe Sie bereits daraufhingewiesen, daß das Dokument zwar korrekt signiert ist, die Unterschrift aber leider durch falsche Darstellung erlangt wurde.«
    »Tut mir

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