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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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wichtig.«
    »Ich werde sofort dafür sorgen.«
    »Danke, und vielleicht könnten sie neben einem Kredit auch einen direkten Zuschuß in Erwägung ziehen, eine Gebühr, sagen wir von einem Koku…«, er sah die Augen seines Gegenübers vor Wut funkeln und fragte sich, ob er zu weit gegangen war, »… für von der Familie erwiesene Dienste.«
    Ein weiteres Schweigen. Dann sagte der Shoya: »In der Vergangenheit… und in der Zukunft.«
    Hiragas Augen wurden ebenso kalt wie die des Shoya, obwohl er genauso lächelte wie dieser. Und da er sich noch immer in der neuen Welt befand, zog er auch nicht den kleinen Revolver, den er jetzt immer bei sich trug, um dem Mann wegen seiner Grobheit ein Loch in den Leib zu schießen. »Natürlich.« Dann fügte er liebenswürdig hinzu: »Bis übermorgen, neh?«
    Der Shoya nickte und verneigte sich. »Bis dann, Otami-sama.«
    Nachdem er wieder draußen und im Schutz der Nacht war, ließ Hiraga seinem Triumphgefühl freien Lauf. Ein ganzer Koku und Kredite! Und wie waren nun die drei Koku, die der Gai-Jin Makfey weder verlangt hatte noch brauchte, in wirklichen Reis oder wirkliches Geld zu verwandeln, das er ebenfalls seinem Vater schicken konnte?
    So viel für so wenig, dachte er glücklich. Gleichzeitig fühlte er sich beschmutzt, und ihn verlangte nach einem Bad.
    »Ah, Admiral«, sagte Malcolm Struan, »ein Wort unter vier Augen?«
    »Gewiß, Sir.« Admiral Ketterer stand auf. Er war einer der zwanzig Gäste, die noch um den Tisch im großen Raum der Struans beim Portwein saßen, bei dem Angélique sie zurückgelassen hatte. Ketterer war in Galauniform – Kniehose, weiße Seidenstrümpfe und Schuhe mit Silberschnallen –, und seine Gesichtsfarbe war nach dem reichlichen Essen röter als gewöhnlich. »Ich könnte ein bißchen frische Luft vertragen«, sagte Ketterer.
    Malcolm ging als erster zu den Fenstertüren; das gute Essen und der Wein hatten seine Schmerzen betäubt. Draußen war es kühl, nach der schlechten Luft drinnen jedoch erfrischend. »Zigarre?«
    »Danke.«
    Chen, der Boy Nummer Eins, wartete im Hintergrund mit der Schachtel. Nachdem die Zigarren angezündet waren, verschwand er im Rauch.
    »Haben Sie meinen Brief im heutigen Guardian gelesen, Sir?«
    »Ja, ja, habe ich, und ich fand ihn recht gut«, sagte Ketterer.
    Malcolm lächelte. »Wenn die Proteste bei dem Treffen heute nachmittag irgend etwas besagen, dann soviel, daß der Brief Ihren Standpunkt ziemlich deutlich gemacht hat.«
    »Meinen Standpunkt? Verdammt, ich hoffe, es ist auch der Ihre.«
    »Ja, natürlich, natürlich. Morgen…«
    Ketterer unterbrach ihn scharf: »Da Sie eine so korrekte und moralische Einstellung teilen, hatte ich eigentlich gehofft, ein Mann von Ihrer unanfechtbaren Macht und Ihrem Einfluß würde wenigstens offiziell vorgehen und alles Schmuggelgut auf allen Struan-Schiffen verbieten, und damit basta.«
    »Schmuggelware ist bereits verboten, Admiral«, sagte Malcolm. »Wir müssen uns in Geduld fassen. In ein oder zwei Monaten werden wir in der Mehrheit sein.«
    Der Admiral zog die buschigen Augenbrauen hoch, paffte seine Zigarre und wandte seine Aufmerksamkeit dem Meer zu. Die Flotte sah unter den Ankerlichtern großartig aus. »Macht den Eindruck, als könnte es heute nacht oder morgen einen Sturm geben. Nicht das richtige Wetter für eine Vergnügungsfahrt mit einer Dame, würde ich meinen.«
    Besorgt sah Malcolm zum Himmel auf und schnupperte in die Luft. Keine Gefahrenzeichen. Da das morgige Wetter überaus wichtig war, hatte er sich große Mühe gegeben, sich zu vergewissern. Zu seiner Freude wurden wie in den letzten paar Tagen ruhige See und leichte Winde vorhergesagt. Marlowe hatte das vor dem Dinner bestätigt, und obwohl er noch nicht die endgültige Erlaubnis hatte, zu segeln – und auch den wirklichen Grund für Malcolms Bedürfnis, mit Angélique an Bord zu sein, nicht kannte –, stand der Fahrt von seiner Seite aus nichts im Wege.
    »Ist das Ihre Vorhersage, Admiral?« fragte Malcolm.
    »Die meines Wetterexperten, Mr. Struan. Er riet, für morgen alle Probefahrten abzusagen. Besser, die Zeit damit zu verbringen, sich auf den Angriff auf Edo vorzubereiten, was?« fügte Ketterer mit dünner Jovialität hinzu.
    »Ich bin dagegen, Edo dem Erdboden gleichzumachen«, sagte Malcolm zerstreut, da er an sein neues Problem dachte – die Weigerung des Admirals, seinen Brief zu akzeptieren, von dem er zuversichtlich angenommen hatte, er werde mehr als ausreichend

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