Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
Vom Netzwerk:
glaubt, der Akt sei schmutzig und der Körper etwas, dessen man sich schämen muß. Du wirst sehen, wenn wir verheiratet sind…«
    Und nun waren sie verheiratet. Sie war seine Frau, sie war ihm zuliebe kokett, und er spürte freudige Erregung. Gott sei Dank dafür, dachte er, einstweilen erleichtert – er hatte sich wochenlang Sorgen gemacht und an das Mädchen aus der Yoshiwara denken müssen. »Angel«, sagte er kehlig.
    Scheu stieg sie aus ihren Unterkleidern, ging zur Hängelampe und drehte den Docht herunter, bis er gerade noch genügend Licht gab. Sie war liebreizender, als er es sich je vorgestellt hatte – der Anblick ihres nackten Körpers war wie ein Traum und gleichzeitig schmerzhaft und lebhaft real. Ohne Eile kletterte sie auf der anderen Seite in die Koje und legte sich neben ihn.
    Geflüsterte Liebesworte, Hände, die berührten und erforschten… Sein Atem ging schwer, er rückte näher, bekam kaum noch Luft, als er sich bewegte… Ihre Lippen waren heiß, ihre Küsse leidenschaftlich. Angéliques Hände zögerten, und all ihre Sinne waren auf das Bild der glücklichen, unschuldigen ersten Liebe konzentriert, das sie ihm von sich vermitteln wollte – verzweifelt bemüht, ihm zu gefallen, dennoch aber ein wenig ängstlich.
    »O Malcolm, o Malcolm…«, murmelte sie, küßte ihn leidenschaftlich und betete darum, es möge stimmen, was Babcott als Antwort auf ihre Fragen gesagt hatte: »Machen Sie sich keine Sorgen, für eine Weile wird er nicht bequem reiten oder glänzend Polka tanzen können, aber das spielt keine Rolle, er kann einen Vierspänner fahren, ein Schiff befehligen, das Noble House leiten, viele Kinder zeugen – und der beste aller Ehemänner sein…«
    Ihr Verlangen war jetzt sehr stark. Aber sie zügelte ihr Begehren, hielt sich an ihren Plan, half ihm und leitete ihn an, und dann ein scharfes Keuchen, sie wankte nicht, hielt ihn jetzt ganz fest, reagierte und antwortete, bis er nach kurzer Zeit aufschrie. Ihr ganzer Körper bebte von den Zuckungen seiner Entladung, und die Schreie dauerten und dauerten, und dann lag sein hilfloses, keuchendes, totes Gewicht auf ihr und zerdrückte sie – und zerdrückte sie auch wieder nicht.
    Wie eigenartig, daß ich sein Gewicht so leicht tragen kann, alles paßte zusammen, dachte sie. Ihr Mund flüsterte süße und zärtliche Worte, besänftigte sein keuchendes Wimmern, zufrieden, daß ihre erste Vereinigung so angenehm verlaufen war.
    Er war nur halb bei Bewußtsein, verloren auf irgendeiner fremden Ebene, gewichtslos, leer, ohne Gefühle und doch gesättigt von der Liebe zu diesem unglaublichen Geschöpf, das in seiner Nacktheit alles war, was er sich je vorgestellt hatte, und mehr. Ihr Geruch und Geschmack, ihr ganzes Sein, jeder Teil von ihm war befriedigt. Alles war der Mühe wert gewesen. Euphorie. Jetzt ist sie mein, und ich bete zu Gott, daß ich ihr nicht weh getan habe.
    »Alles in Ordnung, Angel?« fragte er heiser. Sein Herz schlug jetzt langsamer, aber er konnte noch immer kaum sprechen. »Habe ich dir weh getan?«
    »O nein, mein Liebling… ich liebe dich so sehr.«
    »Ich… dich auch, Angel, ich kann dir gar nicht sagen wie sehr.« Er küßte sie und wollte sein Gewicht auf die Ellbogen verlagern.
    »Nein, beweg dich nicht, noch nicht, bitte, ich mag es, wenn du… Was ist los, Liebling?« fragte sie nervös, und ihre Arme spannten sich.
    »Nichts, gar nichts«, murmelte er und kämpfte mit dem plötzlichen Schmerz, der von seinen Lenden bis zur Schädelbasis gefahren war, als er sich bewegt hatte. Vorsichtig versuchte er es noch einmal; diesmal ging es besser. Jetzt unterdrückte er sein Stöhnen.
    »Beweg dich nicht, Malcolm«, sagte sie zärtlich, »bleib liegen, ruh dich aus, mon amour. Ich mag dich so, bitte… bitte.«
    Dankbar gehorchte er, murmelte, wie sehr er sie liebe. Er fühlte sich so behaglich, so friedlich, so vollkommen befriedigt, daß er einschlummerte und dann tief einschlief. Die Schiffsglocke schlug ein Glasen: halb ein Uhr nachts, aber er rührte sich nicht, und sie lag da, beruhigt, besänftigt und zufrieden. Ihre Zukunft war begründet, sie genoß die Stille der Kajüte; irgendwo knackten Balken, Wellen schwappten gegen den Schiffsrumpf, und auch sie kostete das Gefühl der Erfüllung.
    Ohne ihn zu wecken, glitt sie unter ihm hervor, ging ins Badezimmer und wusch sich. Sie seufzte und betete um Vergebung. Ein Kratzer mit dem kleinen Messer. André hatte gesagt: »Es ist schwierig, fast unmöglich für

Weitere Kostenlose Bücher