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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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ihrer Gegenwart bewußter denn je.
    »Ich habe beschlossen, nicht mit dem Clipper nach Hongkong zu segeln.«
    »Ach, ja, Ma’am. Ich habe das Gerücht gehört, daß Sie ihn nicht mehr betreten möchten – und auch nicht wollen, daß die sterblichen Überreste Ihres Gatten mit der Prancing Cloud reisen – und den Postdampfer nehmen werden.« Sobald er davon erfuhr, hatte er zur Sicherheit den Agenten aufgesucht, um sich ebenfalls eine Passage zu reservieren, aber alle Kabinen waren bereits vergeben gewesen. Fluchend hatte er versucht, Jamie zu finden, aber Jamie war nicht aufzutreiben gewesen. »Ich kann verstehen, daß Sie nicht mit der Cloud fahren möchten.«
    Ihre Hände lagen ruhig im Schoß, ihre Stimme klang ruhig, und sie hatte sich ganz unter Kontrolle. »Diese Geheimnisse, die Sie meinem Mann mitteilen wollten – werden Sie mir davon erzählen?«
    Er lächelte sein angenehmes Lächeln, von ihr fasziniert, und schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Ma’am, nein – selbst wenn ich welche hätte.«
    Sie nickte, ohne gekränkt zu sein. »Das hatte ich auch nicht erwartet, ich bin sicher, daß ich sie gar nicht verstehen würde, wenn Sie sie mir erzählten, und außerdem könnte ich ohnehin nichts damit anfangen, nicht wahr?« Er lächelte. »Aber Tess Struan kann das, oder?«
    »Ma’am?«
    »Mein Mann hat mir gesagt, Sie hätten erwähnt, wenn ihm etwas zustieße, würden Sie nach Hongkong gehen und direkt mit seiner Mutter verhandeln, um mit ihr dieselben Vereinbarungen zu treffen, die Sie mit Malcolm hatten. Er sagte, Sie täten das, weil Sie die Brocks haßten – er hat nicht gesagt, warum Sie sie hassen.« Sie hob die Hand und spielte mit dem Stiel ihres Glases. »Tess Struan könnte die Information sicher nutzen, wenn das, was Sie behaupten, wahr ist, nicht? Das war am Dienstag, bevor wir heirateten.«
    Wieder sah er sie nur an, einen freundlichen Ausdruck auf dem Gesicht.
    »Ich kann verstehen, warum mein Mann Sie mochte, Edward, und warum Sie ein gefährlicher Feind und ein noch gefährlicherer Freund sein könnten.«
    Das ließ ihn laut auflachen, und die Spannung zwischen ihnen wich. »Nicht für Sie, Ma’am, niemals, das schwöre ich. Nie.«
    »Wir werden sehen. Wir haben noch viele Brücken zu überqueren, Sie und ich, denn, bei Gott, ich übernehme Hoffnungen und Träume meines Mannes als meine eigenen: daß Sie Struan’s helfen können, Brock’s ein für allemal zu vernichten. Vielleicht auch Ihre Hoffnungen und Träume.«
    »Meine?«
    Sie öffnete ihre Tasche und nahm das Papier heraus, das sie im Innenfach des Tresors gefunden hatte. Sie hielt es näher ans Licht und las laut: »›Dies ist meine feierliche Vereinbarung mit Mr. Edward Gornt von Rothwell’s in Shanghai: Falls von ihm gelieferte Informationen dem Hause Struan helfen, Brock and Sons zu ruinieren und dazu führen, daß Brock’s innerhalb der nächsten sechs Monate untergeht, so garantiere ich im Namen der Firma Struan, daß er aus der Hinterlassenschaft von Brock’s den freien und unbelasteten Anteil von fünfzig Prozent an Rothwell’s erhalten wird, daß wir ihm guten Glaubens und nach besten Kräften helfen werden, von der Victoria Bank den notwendigen Kredit zu erhalten, um die restlichen fünfzig Prozent zu erwerben, die Jefferson Cooper gehören, und daß die Firma Struan ihm oder jeder Gesellschaft, die er persönlich kontrolliert, von diesem Zeitpunkt an für zwanzig Jahre bei allen in beiderseitigem Einverständnis vorgenommenen geschäftlichen Transaktionen einen bevorzugten Status gewährt.‹«
    Sie hielt ihm das Blatt so hin, daß er es sehen konnte, gab es ihm aber nicht. »Es ist von vorgestern datiert, Edward, unterschrieben, aber nicht bezeugt.«
    Er machte keine Anstalten, es zu nehmen. Er konnte gut sehen. Während sie vorlas, hatte er die Unterschrift erkannt. Ohne Zeugen hat es nicht seinen wahren Wert, dachte er, und seine Gedanken eilten rasch von Plan zu Plan, von Frage zu Frage und zu Antworten. »Und?«
    »Ich könnte bezeugen, daß dies die Unterschrift meines Mannes ist.«
    Abrupt hielt er in seinen Gedanken inne. »Wenn eine Ehefrau die Unterschrift ihres Mannes bezeugt, gilt das normalerweise nicht.«
    »Sagen wir, ich hätte sie am gleichen Tag bestätigt – bevor wir verheiratet waren?«
    Woher hat sie das alles, dachte er hektisch. Jamie? Skye?
    »Selbst wenn… selbst wenn die Unterschrift auf dem Papier bezeugt wäre, wäre es für das Noble House nicht bindend.«
    »Schon, aber es

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