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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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es.«
    Sir William hatte heftig dementiert und versichert, er erkundige sich auf keinen Fall nach privaten Angelegenheiten wie ihrer möglichen Schwangerschaft. Es blieben nicht mehr viele Tage, die ganze Niederlassung war nervös, und noch war niemand bereit, großes Geld darauf zu setzen, was am ›P-Tag‹ sein würde oder ob es überhaupt einen geben würde.
    Sir William konzentrierte sich wieder auf die Gegenwart. Gerade sagte Babcott in stockendem Japanisch, direkt an Yoshi gewandt: »Ja, gehen Edo, Herr Yoshi. Wann gehen, bitte?«
    Langsam sagte Yoshi: »Wenn ich gehe, Doktor-sama. Danke. Ich bin für Sie verantwortlich. Ich werde dafür sorgen, daß sie heil zurückkommen. Sie werden einen Dolmetscher brauchen, ja?«
    »Ja, bitte, Herr Yoshi«, sagte Babcott, obwohl er keinen brauchte. Er sah Tyrer an. »Sie sind ausgewählt, Phillip.«
    Tyrer grinste. »Ich wollte mich gerade freiwillig melden.«
    »Fragen Sie ihn, wie lange ich dort sein werde.«
    »Er sagt: solange es dauern mag, eine Untersuchung durchzuführen.«
    »Damit ist das geregelt«, sagte Sir William.
    »Dann überlasse ich den Rest Ihnen. Ich habe im Ambulatorium zu tun, Sie wissen also, wo ich bin.« Der Arzt verneigte sich vor Yoshi, der die Verneigung erwiderte, dann war er fort.
    Yoshi bemühte sich, seine Worte sorgfältig zu wählen und sich einfach auszudrücken: »Draußen sind Träger, die Kisten mit Silbermünzen im Wert von einhunderttausend Pfund haben. Das Shōgunat bietet diese als volle Einlösung der Entschädigung an, die Sie von dem verantwortlichen Daimyo verlangt haben. Das Shōgunat betrachtet diesen Betrag als angemessen.« Er verbarg seine Erheiterung über Tyrers und Andrés Schock. »Übersetzen Sie genau, was ich gesagt habe.«
    Wieder gehorchte Tyrer, übersetzte diesmal nicht Wort für Wort, aber er gab doch eine glaubwürdige Zusammenfassung, hier und da von André unterstützt. Verblüfftes Schweigen breitete sich im Raum aus.
    »Sire«, sagte Tyrer schwach, »mein Master fragt, er antworten jetzt, oder Yoshi-sama mehr sagen?«
    »Mehr. Das Shōgunat streckt dieses Geld im Namen von Sanjiro von Satsuma vor. Er allein ist verantwortlich. Wie zuvor schon erklärt, untersteht er nicht der Kontrolle des Shōgunats – in allen Dingen. Übersetzen Sie.«
    Wieder geschah dies. Er sah, daß die beiden Führer so fassungslos waren, wie er geplant hatte. Dies war erfreulich, konnte aber seine Angst nicht mildern. »Wir können Sanjiro von Satsuma nicht zwingen, irgendwelche Befehle zu widerrufen, die er seinen Männern bezüglich der Gai-Jin gegeben oder nicht gegeben haben mag. Wir können ihn auch nicht zwingen, sich zu entschuldigen oder das Geld zurückzuzahlen, das wir vorstrecken, um diese Angelegenheit zu regeln – außer, wir überziehen ihn mit Krieg. Dazu sind wir aber nicht bereit.«
    Dies genau zu übersetzen erforderte Zeit. Wieder half André, der sich der Spannung und der allgemeinen Konzentration bewußt war.
    »Sire?«
    »Sagen Sie dies genau und sorgfältig: Da das Shōgunat freundliche Beziehungen zu den Engländern und den Furansu wünscht, hat es gelöst, was das Shōgunat lösen kann… ohne zum Krieg zu schreiten.« Yoshi lehnte sich zurück und fragte sich, ob der Köder üppig genug war.
    Seine letzten Bemerkungen wurden schweigend aufgenommen. Er bemerkte, daß Sir William jetzt bis auf ein fast unhörbares Knurren teilnahmslos wirkte. Doch Seratard nickte und sah André an.
    Innerlich höchst erfreut, wartete Sir William auf die Fortsetzung. Als Yoshi nicht weitersprach, sagte er: »Phillip, fragen Sie Herrn Yoshi, ob er fortfahren möchte oder ob ich jetzt antworten darf.«
    »Er sagt, im Augenblick möchte er nicht fortfahren.«
    Sir William räusperte sich und sprach – zu Tyrers geheimem Entsetzen – in großspurigem Ton: »Herr Yoshi, im Namen der Regierung Ihrer Majestät und der französischen Regierung darf ich Ihnen und dem Shōgunat dafür danken, daß Sie einen Teil des Problems zwischen uns bereinigt haben. Wir danken Ihnen persönlich und wünschen, unseren Aufenthalt in Ihrem Land zu einer für Ihr Land, das Shōgunat und uns selbst glücklichen und gewinnbringenden Angelegenheit zu machen. Mit dieser Geste beginnt zweifellos eine neue Ära des Verstehens zwischen unseren beiden Ländern – und den anderen, die in Japan vertreten sind.«
    Er wartete, während dies übersetzt wurde. Sowohl Tyrer als auch André entschuldigten sich und baten Yoshi um Vergebung, weil sie die

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