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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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berichtet, ich habe die Ausschnitte, ein Monat Trauer für Hongkong, der Gouverneur befahl einen besonderen Gottesdienst in der Kirche auf dem Peak in Happy Valley, Gordon Chen veranstaltete die größte, teuerste Prozession und Totenwache in der Geschichte von Chinatown – mit Ausnahme der, die er für Dirk machte –, und natürlich gab es die üblichen verdammten Feuer an den Hängen, und es heißt, tausend Elendshütten seien in Rauch aufgegangen, nicht nur das, als ich Tess sah… kann ich einen Drink haben, ich bin ausgedörrt!«
    »Natürlich. Fahren Sie fort, hören Sie nicht auf«, sagte Jamie und schenkte ihnen beiden ein, da sein eigenes Glas längst leer war. Er merkte, daß seine Hände zitterten. Himmel, warum hat Tess das getan, eine Seebestattung, und was zum Teufel veranlaßt Maureen, eine Einladung zum Dinner anzunehmen, wo wir doch miteinander reden müssen? »Sprechen Sie weiter, um Himmels willen!«
    »Mein Gott, das tut gut!« Hoag zog seinen Mantel aus, setzte sich, atmete tief ein und fühlte sich wohler. »Gott, ich bin froh, Sie zu sehen. Wo war ich? Ach, ja! Als ich Tess das erste Mal sah, war ich ganz durcheinander. Es war entsetzlich. Ich traf sie in Culums altem Büro, und sie sagte: ›Ronald, erzählen Sie mir das Schlimme, alle Einzelheiten, erzählen Sie so, wie es war.‹ Sie stand an dem riesigen Schreibtisch, kerzengerade, blaß wie noch nie – das Gemälde von Dirk an der Wand, das mit den grünen Augen so herausfordernd dreinblickt, daß man nicht zu lügen wagt. Ich informierte sie, so gut ich konnte, natürlich hatte sie von Strongbow dies und das gehört – Sie erinnern sich, ich hatte ihm gesagt, er soll ihr erzählen, daß ich auf dem Postdampfer war und es mir leid tat, nicht mit der Cloud kommen zu können, weil ich eine Operation durchführen mußte. Sie wankte nicht, Jamie, sie wankte kein einziges Mal, sie hörte nur zu, wie ich von der Tokaidō erzählte, der Verlobung, der Trauung und seinem Tod, so gut ich konnte, so schonend ich konnte, und von dem Duell, Norbert, Ihnen und Gornt. Ich habe alles gesagt, ich weiß meine genauen Worte nicht mehr, aber ich hab’s erzählt, wie es war.« Er hielt einen Augenblick inne, jetzt weniger nervös. »Sie wissen, wie sie ist, immer zurückhaltend, immer verschlossen, die verkniffenste Oberlippe der ganzen Christenheit. Sie dankte mir nur und sagte, sie hätte die Todesurkunde und die Untersuchungsunterlagen von Strongbow. Bemerkenswerte Frau. Unheimlich. Das ist so ziemlich alles – ach ja, sie dankte mir, daß ich mich bei dem Bestattungsunternehmer um den Sarg gekümmert hatte, was perfekt verlief, Gott sei Dank.«
    »Wie?«
    Hoags Augen erhellten sich. »Natürlich wollte ich nicht, daß der Sarg geöffnet wurde. Ich hatte Strongbow gesagt, er solle ihn direkt zu Blore, Cristenson, Herberts, Herberts und Crink schicken, ich arbeite viel mit ihnen, und aus ›medizinischen Gründen‹ ordnete ich an, unseren Sarg unmittelbar in einen von ihren zu verpacken, erste Qualität, Silbergriffe, und ihn sofort fest zu verschrauben, keine Aufbahrung und keine Öffnung, ich riet davon ab wegen der Zersetzung und ließ das auch Tess schriftlich dringend empfehlen. Ich freue mich zu sagen, daß aus unserer und auch aus Malcolms Sicht alles perfekt gelaufen ist.« Hoag füllte sein Glas nach. »Bin froh, daß ich gefahren bin. Ansonsten: Ende gut, alles gut.«
    »Haben Sie ihr von unserer Bestattung erzählt?«
    »Himmel, nein! Haben Sie den Verstand verloren, Jamie?«
    »Ich wollte mich nur vergewissern.« Jamie erinnerte sich, daß Maureen die gleichen Worte benutzt hatte, und das freute ihn nicht. Vielleicht verliere ich ihn wirklich allmählich. Was zum Teufel soll ich mit ihr machen? »Hat Tess etwas zu Angélique gesagt?«
    »Was sie vorhat? Nein, obwohl sie Dutzende von Fragen stellte. Wie geht es Angélique?«
    »Gut – nach außen hin. Ruhig, zurückgezogen, gelegentlich kommt sie zum Dinner. Heute abend geht sie auf Sir Williams Bitten hin zu Sergejew. Sie hat nichts mehr von ihrem alten Funkeln…« Wieder dieses Wort, dachte er unglücklich. »Aber, nun ja, liebreizender denn je. Was hat Tess gefragt?«
    »Nicht viel, nur nach den Tatsachen, die ich weiß; daß sie sich wirklich liebten, daß Malcolm hinter ihr her war und nicht umgekehrt, daß sie sich ihm gegenüber wie eine Lady benommen hat, daß sie seinen Antrag angenommen hat und einwilligte, auf der Pearl getraut zu werden.«
    »Aber nichts darüber, was sie

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