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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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möglich, und jetzt, wo ich mich selbständig mache…« Er hielt inne, um Atem zu schöpfen, und fügte dann heiser hinzu: »Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll, es gibt nichts mehr zu sagen, nur, daß ich mich noch einmal entschuldige, aber… das ist alles.«
    Er hatte seine Hand zurückgezogen, und sein Magen brannte. Er zog sein Taschentuch heraus, um sich die Stirn zu trocknen. »Tut mir leid«, sagte er lahm und spielte mit seinem Glas. »Tut mir leid.«
    Ihre Hände lagen im Schoß, ihr Blick war konzentriert und offen und fest auf ihn gerichtet. »Braucht dir nicht leid zu tun«, sagte sie sanft mit einem ganz leisen Stirnrunzeln. »Solche Dinge passieren, Lieber.«
    Sein Mund stand offen. »Du bist also einverstanden?«
    Sie lachte. »Natürlich, mit einem Teil von dem, was du gesagt hast, nicht mit allem natürlich – du bist ein Mann, und ich bin eine Frau, und wir sehen die Dinge verschieden.«
    »Eh? Wie?«
    »Nun, zuerst zu den Pflichten«, sagte sie. »Die Aufgabe einer Frau besteht darin, sich um einen Mann zu kümmern und ein Heim zu schaffen, das hat man uns beigebracht. Heim und Familie sind die wichtigsten Dinge auf der Welt.« Als sie sah, daß Jamie sie unterbrechen wollte, fuhr sie schnell fort: »Mein Dad meint, das Empire käme zuerst, aber er ist ein Mann. Männer haben Arbeit, zu der sie gehen müssen, Arbeit, die den Haferbrei einbringt, ein bißchen Fleisch und, aye, ein bißchen Whisky. Aber es muß ein Heim geben, wo sie das hinbringen können. Ohne Frau gibt es kein Heim. Es ist sehr wichtig für einen Mann, daß er jemanden hat, auf den er sich verlassen kann und der seine Bürde teilt, während er eine Arbeit sucht oder ein eigenes Geschäft gründet. Mir kannst du vertrauen. Es ist am besten für dich, ein eigenes Geschäft zu gründen. Mr. Gornt will dasselbe tun.«
    »Ja?«
    »Aye, irgendwann später, sagt er. Jetzt ist er wieder hier, um Brock and Sons zu übernehmen, und…«
    »Ach, ja?« Jamie war abgelenkt und blinzelte.
    »Aye. Er sagt, er übernehme die Arbeit von diesem Mann, der versucht hat, dich umzubringen, Mr. Greyfifth.«
    »Greyforth. Norbert Greyforth.« Jamie kam wieder zur Besinnung. Ich muß den Verstand verloren haben, als du ankamst wie ein Geist, ich habe Hoag und Malcolm und Hongkong ganz vergessen. »Was ist in Hongkong passiert? Wegen Malcolm Struan? Hat Gornt irgend etwas über Morgan Brock oder Tyler Brock gesagt?«
    »Geduld, mein Guter, das kommt später. Zurück zu dir und mir, da du das Thema ja aufgebracht hast. Wir werden ein großartiges Team sein, das beste, das verspreche ich dir. Wir sind verlobt. Ich verspreche, ich werde dir die beste aller Frauen sein, ich verspreche es.«
    »Aber sieh doch ein, Kleines, es wird nicht funktionieren«, sagte er und haßte sich dabei, aber er war vollkommen sicher. »Dieser Ort ist rauh, das Leben ist rauh, es gibt nur wenige Frauen hier, du wirst keine Freunde haben und nichts zu tun.«
    Sie lachte. »Jamie, Jamie, du hast kein Wort von dem gehört, was ich gesagt habe. Also, es ist so…«
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie. Sie rief: »Einen Augenblick noch!« stand auf und fuhr mit derselben sanften, aber entschiedenen Stimme fort: »Das wird Dr. Hoag sein, er wollte dich dringend sehen, aber ich bat ihn, mir zuerst ein paar Minuten zu lassen, ich konnte es nicht erwarten, dich zu sehen. Jetzt werde ich dich ihm überlassen.« Sie nahm Hut, Handschuhe, Mantel und Tuch. »Mach dir keine Sorgen um mich, ich werde rechtzeitig umgezogen und fertig sein. Ich klopfe an deine Tür. Dinner ist um neun, vergiß es nicht.«
    »Wie?« fragte er verständnislos.
    »Der russische Graf, Serejew oder so ähnlich. Wir haben seine Einladung zum Dinner angenommen, Mr. MacStruan hat mir alles darüber gesagt.«
    Sie rauschte hinaus, bedankte sich bei Hoag, und ehe Jamie etwas sagen konnte, hatte Hoag die Tür geschlossen, kam zu ihm geeilt und stieß atemlos hervor: »In Hongkong lief alles glatt, Jamie. Malcolm wurde mit allen Ehren bestattet, auf See, wie er und Angélique es wollten!«
    »Er wurde was?«
    Hoag kicherte. »Sie hätten mich auch mit einer Feder umstoßen können. Tess arrangierte es von Shek-O aus, einem seiner Lieblingsplätze auf der Welt, ein paar Tage vor meiner Ankunft. Mit allen Ehren, Jamie, alle Flaggen auf halbmast, die Schiffe setzten die Flaggen auf halbmast, die Kanonen schossen Salut, eine richtige Bestattung des Tai-Pan, obwohl er es ja niemals war. Die Zeitungen haben über alles

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