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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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vorhat?«
    »Nein, das ist das Seltsame. Ich dachte, sie würde wegen Angélique in Wut geraten, mich um Rat fragen, mir einen Hinweis geben, aber das tat sie nicht; immerhin bin ich seit Jahren der Hausarzt der Familie, und ich kenne sie besser als jeder andere. Sie hat zu nichts einen Kommentar abgegeben, von sich aus nichts verraten, die Fragen betrafen nur Details, die ich zu erwähnen vergessen hatte. Eigenartig.«
    »Ja«, sagte Jamie. »Sie wird einen Plan haben.«
    »Da bin ich Ihrer Meinung. Natürlich war die Geschichte in allen gespenstischen Einzelheiten in der ganzen Presse, TAI-PAN STIRBT IN DERHOCHZEITSNACHT, diese Art von Schlagzeilen, obwohl sie versucht hatte, sie zu unterdrücken. Ich habe alle Zeitungsausschnitte für Sie, und das hier.« Seine Augen nahmen einen anderen Glanz an. Er reichte Jamie einen Umschlag. Tess’ Handschrift. Mr. J. McFay, persönlich, zu übergeben. »Bevor Sie fragen – ich weiß nicht, was drinsteht. Sie sagte nur: Geben Sie ihn bitte Mr. McFay, sobald Sie ankommen.«
    Jamie legte den Brief auf den Schreibtisch. »Warum sind Sie zurückgekommen?«
    »Ehe ich’s vergesse, noch etwas. Der alte Brock und sein ebenso gemeiner Sohn tauchten bei der Bestattung auf.«
    »Was, uneingeladen?«
    »Das sorgte vielleicht für Aufregung! Es ging so. Tess arrangierte die Bestattung auf der China Cloud. Stafette zum Clipper über die Promenade. Vierzig geladene Gäste an Bord, der Gouverneur, der ganze Adel, Admiral Sir Vincent-Sindery, General Skaffer – der neue Oberkommandierende für Asien –, alle Tai-Pane und Gordon Chen. Keine Presse. Gerade, als die China Cloud von Shek-O aus in den Wind drehte und der Gottesdienst beginnen sollte, kamen der alte Brock und Morgan mit ihrem Clipper Hunting Witch daher. Er hielt sich in einer gewissen Entfernung, über die Toppen beflaggt, Brocks Flagge auf halbmast; er und Morgan auf dem Achterdeck feingemacht in Trauerkleidung, Zylinder, Rüschenhemden, und als der Sarg ins Meer gelassen wurde, feuerte der Bastard einen Kanonensalut ab und öffnete Champagner – alle an Bord sagen, sie hätten den Knall gehört. Sie brachten einen Toast aus, warfen die Gläser und die Flasche ins Meer und lüfteten die Zylinder, als sie lärmend davonsegelten.«
    »Schurken! Verdammte Schurken!«
    »Ja! Später behaupteten sie, sie hätten ›den armen toten Jungen‹ ehren wollen! Der Gouverneur stand neben Tess. Er sagte mir, sie hätte nichts getan, nichts gesagt, sondern nur zischend den Atem ausgestoßen mit einer Heftigkeit, die ihn erschreckt habe… ach, ich vergaß zu erwähnen, daß Gornt ebenfalls auf Brock’s Achterdeck war.«
    »Maureen sagte, er werde Brock’s hier übernehmen.«
    »Ja. Trotzdem ist er ein netter junger Mann, glaube ich. Er sagte mir, er sei an Bord der Hunting Witch befohlen worden… bei Gott, ich habe vergessen, Maureen zu erwähnen. Jamie, Sie haben Glück.«
    »Danke.«
    »Großes Glück.« Hoag streckte die Hand aus. »Meinen Glückwunsch.«
    »Danke.« Jamie nahm die Hand und tat, als sei er erfreut. »Wir dachten… ich dachte, sie wäre Tess. In der Dunkelheit und so vermummt… man konnte sich leicht irren.«
    »Was? Unsinn, sie ist ganz anders als Tess!«
    Aufgebracht sagte Jamie: »Ich weiß das, aber sie sind etwa gleich groß, und es war die Art, wie sie stand, genau wie Tess, steif, wissen Sie.«
    Hoag runzelte die Stirn und grunzte dann: »Ist mir nie aufgefallen. Jetzt, da Sie es erwähnen – ja, es stimmt, aber sie ist im Aussehen nicht mit Tess zu vergleichen, sie muß mindestens zehn bis fünfzehn Jahre jünger sein, und dieses rotbraune Haar, das sie hat, und ihre funkelnde Persönlichkeit…«
    »Herrgott, hören Sie auf! Ich weiß das! Man konnte sich leicht irren.«
    »Zum Glück war es ein Irrtum.« Hoag war unbehaglich zumute. »Die Reise mit Tess hätte mir keinen Spaß gemacht, bei Gott, nein! Aber Ihre Maureen ist hinreißend! Sie sagte, sie hätte geschrieben, daß sie kommt.«
    »Ja, nach Hongkong, aber nicht nach hier. Und kein Ankunftsdatum.«
    »Ach, natürlich war keine Zeit, da die Prancing Cloud sofort auslaufen sollte und sie gerade erst angekommen war.« Hoag kicherte. »Passen Sie nur gut auf sie auf, oder Sie verlieren sie. Gornt war ganz hingerissen.«
    Jamie errötete, wider Willen eifersüchtig. »Danke für den Tip. Wie geht es Tess’ Kindern? Haben Sie sie gesehen?«
    »O ja. Sie sind alle gesund, obwohl Duncan wieder eine schlimme Erkältung hatte. Sie waren alle bei der

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