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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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Bestattung. Wie ich hörte, war es sehr traurig, der junge Duncan bemühte sich, tapfer zu sein, Eliza und Ronalda weinten, Tess war verschleiert, dicht verschleiert – alle wußten, daß es das Ende einer Ära war, das Ende von Dirks direkter Linie mit Ausnahme von Duncan, und der kann noch auf Jahre hinaus nicht erben, der Kleine ist gerade zehn. Die Vorzeichen für das Noble House stehen nicht gut. Das heißeste Gerücht in Hongkong besagt, daß Brock’s dem Noble House Beine machen wird.«
    »Ausgeschlossen!« Jamie versuchte, überzeugend zu klingen. »Der neue Tai-Pan wird aus der Linie von Robb kommen, Robb Struan, Dirks Stiefbruder. Einer seiner Söhne oder Enkel wird Tai-Pan werden.«
    »Vermutlich haben Sie recht, aber es wird nicht dasselbe sein. Verdammt schrecklich, das mit Malcolm, er war Tess’ Hoffnung. Die ganze Zeit, als ich in Hongkong war, dachte ich an unsere Bestattung – so überflüssig, nicht? Am besten vergessen wir das für alle Zeit. Malcolm wurde dort bestattet, vor Shek-O.«
    »Ich wünschte, es wäre so gewesen, wie Sir William und wir alle wollten.« Gestern nacht hatte Jamie wieder einen Alptraum über das gehabt, was der Bootsmann gesehen hatte, die Leiche, die mit weit offenen Augen nicht untergehen wollte. Er fröstelte. »Wir haben unser Bestes getan. Aber nun«, sagte er, »warum sind Sie zurückgekommen?«
    Hoag stand auf. »Tess fragte mich, ob ich, äh, ob ich Post für MacStruan und Sie überbringen und… und Angélique aufsuchen und ihr einen Brief geben könnte.« Er sah Jamies Blick. »Ich weiß nicht, was in ihnen steht.«
    »Ihnen?« fragte Jamie scharf. »Sie sprachen von einem Brief.«
    Hoag errötete. »Oh, äh, ja. Ja, ja, ein Brief. Ich weiß nicht, was drin steht. Nun, jetzt sollte ich wohl besser geh…«
    »Kommen Sie schon, um Gottes willen!«
    »Tess bat mich, ihr einen… einen Brief zu geben, das ist alles.«
    »Kommen Sie schon, ich kenne Sie!«
    Hoag sah ihn gereizt an. »Ich denke, wir sollten jetzt zu ihr gehen, sie wird wissen wollen…«
    »Setzen Sie sich hin! Was für Briefe, um Gottes willen?«
    »Ich weiß nichts üb…«
    »Erzählen Sie mir keinen Mist! Was für Briefe?«
    Hoag zögerte und platzte dann heraus: »Wenn Sie beim Haupte Ihrer Mutter schwören, dann… dann werde ich es Ihnen sagen.«
    »Ich schwöre!«
    Der Arzt setzte sich. »Sie, Tess, sie sagte nur: ›Geben Sie dieser Frau den Brief, warten Sie eine Woche oder so, und dann geben Sie ihr einen von diesen beiden Briefen.‹ Sie gab mir insgesamt drei Briefe, ich weiß nicht, was drinsteht, ich schwöre bei Gott, ich weiß es nicht.«
    »Eine Woche? Sie meinen, bis zum elften, was, wegen der Schwangerschaft? Einen von zwei Briefen, ja? Einen, falls sie schwanger ist, einen, falls nicht?«
    »Der elfte wäre… wäre der erste Tag, aber es ist nicht möglich, dann schon etwas zu sagen, danach muß man noch mindestens zwei Wochen warten, und selbst dann, sicherer wäre, den Monat abzuwarten und zu sehen, ob sie… ob sie menstruiert oder nicht. Das Datum kann sich verschieben, das ist manchmal schwer zu sagen, und das arme Mädchen war einer ungeheuren Belastung ausgesetzt – Tess bat mich zu warten, bis ich sicher sein könnte.« Er stieß den Atem aus. »So, nun wissen Sie alles.«
    »Tess bat Sie zu warten, bis Sie sie untersucht haben?«
    »Nun, ja, bis ich sicher bin.«
    »Also gibt es einen Brief, falls sie schwanger ist, und der andere, falls sie es nicht ist?«
    »Ja… sagte ich doch. Ja.«
    »Wem sonst haben Sie das noch erzählt?« Jamies Blick brannte sich in sein Gesicht.
    »Keinem.«
    »Wem?«
    »Gehen Sie zur Hölle!« rief Hoag. Dann spie er aus: »Gornt!«
    »Großer Gott, warum ihm?«
    »Ich weiß nicht, er schien zu wissen, er kam zu denselben Schlußfolgerungen, zu denen wohl alle kommen werden, ich stimme zu, jetzt, da ich zurück bin, ist es ziemlich offensichtlich – ich habe Tess das gesagt, aber sie gab keine Antwort, sah mich nur mit ihren grauen Augen an. Für Sie ist es leicht, Jamie«, sagte er erregt. »Für Sie und die Gornts dieser Welt ist es leicht, Sie sind stark und an Geschäfte gewöhnt, und sind Geschäfte nicht meistens Lügen? Nun, bei Ärzten ist das anders.« Angewidert von der eigenen Unfähigkeit, Geheimnisse zu wahren, stieß Hoag den Atem aus. »Ich kann mich nach all dieser Zeit nicht mehr ändern. Tess sagte mir, ich solle Sir William, Albert und Ihnen mitteilen, warum ich zurückgekommen bin, und sonst niemandem.«
    »Machen Sie

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