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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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wird das herausfinden…
    Ach, ja, Meikin, die Verräterin, du bist nicht vergessen!
    »Sagen Sie dem Doktor, daß ich mich darauf freue, ihn nächste Woche zu sehen«, sagte er mit gepreßter Stimme. »Und danken Sie ihm. Abeh!«
    Binnen Sekunden war Abeh im Raum und kniete nieder. »Geleiten Sie sie nach Kanagawa. Nein, bringen Sie sie persönlich zu dem Gai-Jin-Führer in Yokohama, und bringen Sie auf dem Rückweg den Verräter Hiraga mit.«
    »Hallo, Jamie! Zeit zum Lunch! Gestern abend hast du gesagt, ich sollte dich um ein Uhr abholen!« Maureen lächelte ihm durch die Tür seines Büros zu, hübsch gekleidet, die Wangen rosig von ihrem raschen Spaziergang vom Struan-Building über die Promenade. »Ein Uhr, sagtest du, zum Lunch in diesem Club von dir.«
    »Bin gleich fertig, Kleines«, sagte er abwesend und beendete den Brief an seinen Bankier in Edinburgh über das gemeinsame Unternehmen mit dem Shoya. Tess Struans Sichtwechsel legte er zur Einzahlung bei. Irgendwie muß ich mit Nakama-Hiraga reden, sobald er gefunden wird, dachte er. Wo zum Teufel steckt er nur? Ich hoffe bei Gott, daß er nicht geflohen ist, wie alle denken. »Setz dich, Albert schließt sich uns an.« Er war so vertieft, daß er ihre Enttäuschung nicht bemerkte.
    Das neue Büro befand sich im Gebäude des Guardian in der Nähe von Drunk Town in der High Street. Es war viel kleiner als das bei Struan’s, hatte aber einen schönen Blick auf die Bucht, und es war so wichtig, daß der Händler das Kommen und Gehen der Schiffe verfolgen konnte. Keine Möbel bis auf einen Schreibtisch, drei Stühle und ein halbes Dutzend Aktenschränke. Weißes Papier, Federn und neue Hauptbücher, die er stibitzt hatte, bis seine Bestellung aus Hongkong ankam, waren überall verteilt. Auf seinem Schreibtisch stapelten sich weitere Papiere, Briefe, Bestellungen und ein großer Packen Werbebriefe, in denen der Start seiner neuen Firma verkündet und um Geschäftsverbindungen geworben wurde. Alles mußte für das Ablegen der Prancing Cloud bereitgemacht werden. »Hast du gut geschlafen?«
    Er versiegelte den Brief. Ihr »Ja, danke, und du?« vernahm er kaum. Er nahm eines der Werbeschreiben zur Hand, das von zwei fleißigen portugiesischen Angestellten in ihrem Büro am anderen Ende des Ganges kopiert wurde. MacStruan hatte sie ihm ausgeliehen, bis er dauerhafte Vereinbarungen treffen konnte. »Albert ist ein netter Kerl, nicht wahr? Ich habe gesagt, wir würden vielleicht zu spät kommen«, bemerkte er zerstreut. Wenn es an ihm gelegen hätte, hätte er das Essen im Club geschwänzt und sich von einem der Angestellten ein Sandwich herrichten lassen oder ein chinesisches Gericht bestellt. Eine halbe Stunde später legte er den Federhalter aus der Hand. »Alles klar?« fragte er heiter.
    »Aye.«
    »Was ist los?« fragte er, als er ihren Ausdruck sah.
    »Tja, Lieber, ich hatte gehofft, wir könnten beim Lunch allein sein, es gibt eine Menge zu bereden – gestern abend war dazu natürlich keine Zeit. Aber es war trotzdem eine reizende Gesellschaft, nicht wahr?«
    »Ja, in der Tat. Die Kosakentänzer waren erstaunlich. Wir haben noch viel Zeit, um zu reden, tut mir leid, ich dachte nicht, daß es wichtig wäre.«
    »Angélique war auch erstaunlich, aye, und viele von deinen Freunden. Marlowe und Settry!« Sie lachte unbeschwert.
    Er entspannte sich, nahm seinen Hut und Mantel und öffnete die Tür. »Freut mich, daß es dir gefallen hat.«
    »Du bist gestern nacht noch ausgegangen, nachdem wir uns verabschiedet hatten.«
    Er konnte ein schuldbewußtes Erröten nicht vermeiden. »Ja, äh, ja, stimmt.«
    »Ich habe an deine Tür geklopft, aber keine Antwort bekommen – ich wollte einfach reden, ich war nicht müde. Du sagtest, du wärst müde.«
    »Ja, äh, das war ich auch, aber dann war ich es nicht mehr. Gehen wir?«
    »Aye, ich bin hungrig.« Sie gingen auf die Promenade hinaus, wo nur wenige Menschen unterwegs waren. Das Wetter war nicht das beste, die See kabbelig und der Wind eisig kalt. »Nicht so schlimm wie Glasgow um diese Jahreszeit«, sagte sie scherzend und nahm seinen Arm.
    »Das stimmt, aber die Kälte wird nicht anhalten, bald kommt die beste Zeit, Frühling und Herbst sind am schönsten.« Er atmete jetzt leichter, da sie das Thema hatte fallenlassen. »Frühjahr und Herbst sind am schönsten.«
    »Bist du in die Yoshiwara gegangen?« fragte sie in scherzendem Ton.
    Sein Herz setzte für mehrere Schläge aus, dann fielen ihm tausend Antworten ein,

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