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Noble House 02 - Gai-Jin

Noble House 02 - Gai-Jin

Titel: Noble House 02 - Gai-Jin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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hatte, und es ging um den höchsten Einsatz. Um sie. Sie und seine Zukunft waren untrennbar verbunden. Und sie hat die meisten Trümpfe in der Hand, sagte er sich, obwohl sie es gar nicht weiß. Wenn ich Angélique überrede, sofort Tess’ Forderungen zuzustimmen, macht das Tess begieriger denn je, meine Verbündete zu sein, und das ist entscheidend wichtig für meine Zukunft; ihre fünftausend Guineas werden dazu beitragen, Rothwell-Gornt zu festigen; und ihr Haß wird Tess’ Ende sichern.
    »Ich liebe Sie und möchte Sie heiraten«, sagte er. »Bitte.«
    »Es ist viel zu früh, darauf zu antworten.«
    »Das finde ich nicht, Sie sind frei und ungebunden.«
    »Weil ich nicht verheiratet bin und es niemals war?« versetzte sie barsch.
    »Beruhigen Sie sich, meine Schöne! Wir sind erwachsen, ich habe ein Recht zu fragen, Ihnen zu sagen, daß ich Sie liebe und heiraten möchte.«
    Sie senkte den Blick und gab nach. Sie brauchte ihn. Er allein konnte sie vor Tess schützen. »Verzeihung, ja, Verzeihung, der… der Brief hat mich verwirrt. Aber es ist wirklich zu früh.«
    »Das finde ich nicht. Ich glaube, daß Sie mich lieben, das Versprechen könnte vertraulich sein, nur zwischen uns beiden, niemand braucht davon zu erfahren. Ich liebe Sie, und wir wären ein fabelhaftes Team«, sagte er und meinte es aufrichtig. »Wir haben eine große Zukunft vor uns, sobald dies…«, er wies auf den Brief, »sobald dies Sie nicht mehr bedroht. Wir haben viel gemeinsam und ein gemeinsames Ziel, nämlich Ihren und meinen Feind zu zerstören, wie es uns gefällt.«
    »Ich liebe Sie nicht, aber ich mag Sie gern, sehr gern sogar, und vielleicht könnte, vielleicht würde ich Sie mit der Zeit lieben. Ich würde es versuchen, falls… falls ich Sie heiraten sollte. Nein, bewegen Sie sich nicht, lassen Sie mich zu Ende sprechen.« Ihre Finger spielten mit einer Perlenkette, die sie im Dorf gekauft hatte und die sie daran erinnerte, daß abgesehen von ihrem Verlobungsring und dem Jadering die Kette das einzige wertvolle Schmuckstück war, das sie besaß, da MacStruan nun ihre restlichen Chits nicht mehr einlösen würde. Und André würde heute nachmittag wieder in der Nähe sein. Sie schob diese Sorge einstweilen beiseite und konzentrierte sich. Seltsam, daß Edward dieselbe Idee hat wie ich. Wir denken in vieler Hinsicht ähnlich. »Gestatten Sie mir einstweilen, später darauf zu antworten. Wann geht das nächste Schiff nach Hongkong?«
    »Das beste und schnellste wäre das morgen abend. Cooper-Tillmans Atlanta Belle, ohne Zwischenstopp nach Hongkong und dann nach San Francisco«, sagte er sofort, da jeder Händler die Ankünfte und Abfahrten im Kopf hatte. »Sie wird vor unserem Clipper Night Witch in Hongkong sein – der soll hier erst in drei Tagen einlaufen.«
    »Möchten Sie mit der Atlanta Belle fahren?«
    »Ja.«
    »Dann lassen Sie uns morgen früh darüber reden, was Ihrer Meinung nach bei dieser Frau Besseres zu erreichen ist, Edward, so habe ich Zeit zum Nachdenken. Wenn wir uns einigen, dann fahren Sie bitte schnell… und kommen rasch zurück.«
    »Gut. Aber Ihre Antwort auf meinen Antrag?«
    »Die gebe ich Ihnen, wenn Sie wiederkommen.«
    »Ich muß sie haben, bevor ich abreise.«
    »Warum?«
    »Zu meinem Vergnügen.«
    Sie sah das seltsame Lächeln und fragte sich, was dahinterstehen mochte. »Warum? Im Ernst?«
    Er stand auf und beugte sich über sie. »Weil sie für mich entscheidend wichtig ist. Wenn Sie mich heiraten, steht uns die Welt offen, Sie werden Shanghai lieben, es ist die prachtvollste Stadt in Asien, Hongkong wirkt daneben rückständig. Sie werden die Stadtschönheit sein und in Freuden leben. Das verspreche ich Ihnen. Und nun geben Sie mir Ihr Versprechen.«
    »Ich verspreche, daß ich Ihnen die Antwort gebe, wenn Sie wiederkommen. Zwischen uns sollte Vertrauen bestehen«, sagte sie, und er erinnerte sich, dasselbe zu Tess gesagt zu haben. »Wenn Sie wiederkommen.«
    »Tut mir leid, meine liebe Angélique, ich muß es wissen, bevor ich abreise.«
    »Sonst verhandeln Sie nicht für mich mit Tess?«
    Er antwortete nicht sofort. »Ich werde für Sie verhandeln. Und ich würde Sie gern morgen oder heute abend heiraten – das hat nichts mit Tess zu tun, aber es ist nicht möglich.« Er trat näher zu ihr, legte die Hände auf ihre Schultern und küßte sie auf die Nasenspitze. »Jolie M’selle, eine Antwort, bitte! Bis morgen bei Sonnenuntergang? Dann muß ich an Bord gehen. Eine Antwort vor Gott.«
    Die

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