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Noch ein Kuss

Noch ein Kuss

Titel: Noch ein Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Träger ihres Kleides über ihre Schulter und legte eine Fingerspitze auf ihren Brustansatz. Eigentlich wollte Carly nur die Luft ausstoßen, doch stattdessen entschlüpfte ihr ein leiser Seufzer. Sie konnte es kaum erwarten, seinen warmen Mund auf ihrer Brust zu spüren, sehnte sich mehr nach seiner sinnlichen Berührung als nach dem nächsten Atemzug. Und Mikes starrem, aber fasziniertem Blick nach zu urteilen würde sie bald erlöst werden. Carly schloss die Augen und wartete gespannt …
    Plötzlich hupte es hinter ihnen und lautes Gelächter ertönte. »Geh aufs Ganze, Mann!« Eine Gruppe johlender Jugendlicher winkte aus einem Wagen, der in einer Staubwolke an ihnen vorbeifuhr.
    »Bist du sicher, dass du Jugendlichen wie diesen auch weiterhin eine helfende Hand reichen möchtest?«, fragte Mike leise. Dann lehnte er schwer atmend die Stirn an ihre.
    Obwohl Carly sich gerne geärgert hätte, konnte sie es sich nicht verkneifen zu lachen. »Sonst sind sie doch ganz auf sich allein gestellt … «
    Mike schüttelte den Kopf. »Carly … « Seine heisere Stimme klang vielversprechend.
    Die Nacht um sie herum war nun totenstill. Als Carly Mikes unausgesprochene Frage beantwortete, indem sie ihn bei der Hand nahm, begann ihr Herz, schneller zu schlagen. »Lass uns nach Hause fahren.«
    Minuten später traten sie durch die Haustür. In stummem Einverständnis folgte Carly Mike zu seinem Zimmer. Doch das blinkende Licht am Anrufbeantworter ließ sie abrupt stehenbleiben. Sie drückte auf den Start-Knopf.
    Die tiefe Stimme des Anrufers war ihr nicht bekannt. Damit hatte sie schon gerechnet. Doch schon nach den ersten Worten wünschte sie sich, sie könnte auf den Rückspulknopf drücken und die Zeit zurückdrehen. Denn irgendwie wusste sie, was kommen würde.
    Und als Mike sich an seine schlimme Schulter fasste, bestätigten sich all ihre Ängste. Die Nachricht war wie ein Stich ins Herz. »Schluss mit der Faulenzerei. Wir könnten dich für einen Einsatz gebrauchen. Gleicher Ort, anderes Thema. Pack deine Sachen und nimm den nächsten Flug, Kumpel. Es wird Zeit weiterzumachen.«
    Carly stand hinter Mike und sah, wie er die Schultern straffte. Dann drehte er sich zu ihr um. Mondlicht fiel durch ein offenes Fenster und erhellte den ansonsten dunklen Raum. Carly hatte den geistesabwesenden, gehetzten Blick, den Mike schon öfter an ihr gesehen hatte. Immerhin hielt sie sich sehr gerade und versuchte, unbeeindruckt zu wirken. Zu schade, dass er ihr das nicht abkaufte.
    Der Abschied kam also früher, als er gedacht hatte. Sie zu verlassen, erschien ihm beinah unmöglich, doch ihm blieb keine andere Wahl. Er fragte sich, ob sie ihn bitten würde, zu bleiben. Ein Teil von ihm sehnte sich nach dieser Bestätigung, während ein anderer Teil die Komplikationen scheute.
    Beinah hätte er laut aufgelacht. Einen Augenblick hatte er fast vergessen, wie Carly über ihre Beziehung dachte. Vielleicht war ihr seine Abreise ja ganz recht. Ihm wurde eiskalt bei dem Gedanken.
    »Mike?«, fragte Carly unsicher.
    »Ja?«
    »Ich habe eine Bitte.«
    »Okay, aber ich weiß nicht, ob ich sie dir erfüllen kann.« Egal, wie gern er es getan hätte.
    »Diese kannst du erfüllen.«
    »Worum geht es denn?«
    In Carlys dunklen Augen schimmerten Tränen. »Weck mich nicht auf, um ›Auf Wiedersehen‹ zu sagen.«
    Mike hatte erwartet, dass sie ihn bat zu bleiben. Doch selbst das und ein Schlag ins Gesicht wären weniger schmerzhaft gewesen als der klägliche, aber resignierte Unterton in ihrer Stimme. Sie würde ihn gehen lassen. Mike hatte gedacht, er sei darauf gefasst.
    Doch offenbar hatte er sich geirrt. »Setz dich.« Er knipste eine Lampe an und schob Carly zur Wohnzimmercouch.
    Dann ließ er sich in die weichen Polster fallen und klopfte auf den leeren Platz neben sich. Carly setzte sich folgsam. Ihr Schweigen setzte ihm mehr zu als jede hysterische Szene.
    »Erzähl mir von deinem Buch«, forderte er sie auf.
    »Was?« Überrascht drehte sie ihm den Kopf zu.
    Mike fasste sie am Kinn und sah ihr in die Augen. »Wir haben noch die ganze Nacht.«
    »Und du willst sie damit verbringen, über mein Buch zu reden?« Carly blinzelte, und eine einzelne Träne rann über ihre Wange. Mike fing sie mit dem Daumen auf und leckte sie sich vom Finger.
    »Ich möchte sie mit dir verbringen. Und falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, Sex ist nicht das Einzige, was uns verbindet.« Er konnte sie nicht in dem Glauben zurücklassen, dass es ihm nur um

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