Noch einmal - mit viel Liebe
doch ihre Wangen waren vor Ärger gerötet. Die Beförderung muss ihr wirklich sehr viel bedeuten, dachte Nick.
Vernunftehen waren in der Geschäftswelt zwar keine Seltenheit, aber dass er selbst einmal so etwas tun würde, hätte er sich nicht träumen lassen – noch dazu mit der einzigen Frau, mit der er jemals eine Ehe in Erwägung gezogen hatte.
„Sehr schön.“
Er stand auf und betrachtete ihre aufwendige Frisur. Am liebsten hätte er die vielen Klemmen herausgezogen, sodass ihr das Haar auf die Schultern fiel.
„Möchtest du noch etwas?“, fragte Brittany, die seinen Blick zu spüren schien.
Nick beugte sich dicht an ihr Ohr. „Ich werde für dich kochen“, flüsterte er. „Aber hoffentlich denkst du daran, wie gern ich Nachtisch esse.“ Leise lachend ging er hinaus.
„Ich habe Nachtisch mitgebracht.“
Brittany reichte Nick eine gekaufte Zitronentorte mit Baiserhaube und hoffte, er werde ihr diese abnehmen, bevor sie ihr aus den zitternden Händen fiel.
Eigentlich sollte dieser Abend, an dem sie bei einem gemeinsamen Essen die Hochzeit planen wollten, eine beruhigende Wirkung auf sie haben. Doch bisher funktionierte das nicht.
„Vielen Dank, sieht sehr lecker aus.“
Als Nick Brittany anerkennend betrachte, war sie sich nicht sicher, ob er tatsächlich von der Torte sprach.
Sie hatte fast eine Stunde dafür gebraucht, ein Outfit auszusuchen, das leger wirkte, aber dennoch ein Hingucker war. Nach fünfmaligem Umziehen hatte sie sich schließlich für eine Hüfthose aus karamellfarbenem Wildleder entschieden. Dazu trug sie ein schokoladenfarbenes, eng anliegendes Oberteil. Die warmen Farben betonten ihr Haar und ihren Teint sehr vorteilhaft – zumindest hatte ihr das irgendein Mitarbeiter bei Harrods erzählt.
„Was gibt es denn zum Abendessen?“, fragte sie und ging zum Herd, um Nicks eindringlichem Blick zu entgehen.
„Zuerst Antipasti und als Hauptgericht mit Spargel und Porree gefüllte selbst gemachte Ravioli in einer Kräuter-Käse-Soße.“
Als er den Deckel von einem Topf nahm und umrührte, ließ der köstliche Duft von Knoblauch und geschmolzenem Käse Brittany das Wasser im Mund zusammenlaufen.
„Du machst Nudeln selbst?“, fragte sie. Wie, um alles in der Welt, fand Nick nur die Zeit für so etwas? Immerhin leitete er ein Hotel und arbeitete auf der Farm! „Ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Gibt es auch etwas, was du nicht kannst?“
„Nein“, erwiderte Nick mit einem jungenhaften Lächeln. „Aber in manchen Dingen bin ich besser als in anderen.“
Er zwinkerte ihr vielsagend zu und kümmerte sich dann wieder ums Essen, während Brittany verlegen feststellte, wie sie errötete.
Ja, sie wusste noch sehr genau, wie gut Nick in bestimmten Dingen war. Um sich abzulenken, nahm sie Besteck von der Anrichte und legte es auf den Tisch. Allerdings musste sie sich sehr darauf konzentrieren, Messer, Gabel und Löffel an die richtige Stelle zu legen.
Wie hatte sie nur Nicks Vorschlag zustimmen können, ihn zu heiraten? Hatte sie im Ernst geglaubt, es bei einer geschäftsmäßigen Beziehung belassen zu können? Auch darüber würden sie sprechen müssen, denn ganz sicher würde das Ganze nicht lange platonisch bleiben. Als Nick gefragt hatte, wie lange sie bleiben würde, war Brittany keine Antwort eingefallen. Denn sie wollte nicht über ihre Präsentation und die Beförderung hinausdenken.
„Wir haben eine Menge Dinge zu besprechen“, sagte sie, als der Tisch fertig gedeckt war.
„Ja, aber nicht mit leerem Magen“, wandte Nick ein. „Lass uns zuerst etwas essen.“
„Ist gut“, stimmte Brittany zu.
Doch in Wirklichkeit war nichts gut. Und während sie Nicks köstliche Ravioli verspeiste, musste sie die ganze Zeit daran denken, warum sie hier zusammensaßen. Sie hatten sich getroffen, um ihre Hochzeit zu planen. Ein Ereignis, von dem sie zehn Jahre zuvor geträumt hatte. Sie hatte sich die Vermählung mit Nick sogar bis ins letzte Detail ausgemalt. Im Schatten ihres Lieblings-Jacaranda-Baumes würden sie sich das Jawort geben. Sie in einem Kleid aus elfenbeinfarbener Seide. Nick in einem legeren Anzug mit geöffnetem Hemdkragen und vom Wind zerzaustem Haar. Nach der Trauung würde sie mit ihm, dem Mann ihrer Träume, hinunter zum Fluss spazieren …
Die schnelle, unpersönliche Trauung, mit der sie nun tatsächlich heiraten würden, kam da nicht ganz mit. Brittany verspürte einen Schmerz im Herzen. Sie wusste, auch wenn alles den Anschein einer
Weitere Kostenlose Bücher