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Noch Einmal Sollst Du Buessen

Noch Einmal Sollst Du Buessen

Titel: Noch Einmal Sollst Du Buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagen …“
    „Ungelogen, Drake.“ Henderson zog tief an seiner Zigarette. „Ich weiß nicht, wie Sie darauf kommen, dass ich mehr weiß, als ich Ihnen schon gesagt habe. Sie wissen so viel wie ich und verschwenden hier nur Ihre Zeit.“ Er marschierte über den Parkplatz zu einem verstaubten alten Lieferwagen und warf sein Angelzeug in den Laderaum. „Also – warum verkrümeln Sie sich nicht?“
    Adam wich Henderson nicht von den Fersen. „Sie haben mir nicht alles erzählt.“
    Henderson warf seine Zigarette in den Schotter, wo die Kippe weiterglomm. „Ich weiß überhaupt nichts. Aber ich habe Vermutungen.“
    „Was für welche?“
    „Nichts, was ich beweisen könnte.“ Er wollte in die Fahrerkabine klettern, aber Adam hielt ihn am Arm fest und zog ihn zurück.
    „Für den Beweis werde ich sorgen.“ Er drückte Henderson gegen den Kühler und baute sich dicht vor ihm auf. „Wer hat Ihr Krankengeld bewilligt?“
    Auf Hendersons Stirn bildeten sich Schweißperlen. „Der Alte persönlich.“
    „Montgomery?“
    „Ja.“
    Adam ließ ihn nicht aus dem Griff. „Und wer hat Ihnen das mitgeteilt?“
    „Mein Boss.“
    „Fred Ainger?“
    „Richtig.“
    „Glauben Sie, Ainger hatte seine Hände im Spiel?“
    Henderson senkte den Blick. Der Schweiß rann ihm den Hals hinab. „Ich weiß es nicht. Wie oft soll ich es Ihnen noch sagen?“ Er versuchte, sich zu befreien, aber Adam ließ ihn nicht los. „Was wissen Sie über Fred?“
    „Nicht mehr als Sie. Sie kennen ihn selbst.“
    „Henderson, Sie haben jahrelang mit dem Mann zusammengearbeitet. Wie sieht es mit seinen Finanzen aus?“
    „Nicht besonders rosig. Er hat Geldsorgen.“
    „Welcher Art?“
    „Er muss noch eine ziemliche Summe an seine geschiedene Frau zahlen. Ich glaube, Hannah kriegt auch die Hälfte seiner Pension. Und jetzt ist er mit Bernice verheiratet. Sie ist die Tochter eines prominenten Arztes an der Ostküste und an das feine Leben gewöhnt. Kauft gern teure Sachen ein und denkt, die Kreditkarte wäre bares Geld. Aber Fred sagt nichts. Er möchte seiner Bernice jeden Wunsch erfüllen. Hat wohl Angst, sie könnte ihn verlassen.“
    Adam kannte die Geschichte. Fred hatte die dreißig Jahre jüngere Frau auf einer Tagung kennengelernt, war ihr mit Haut und Haar verfallen und hatte sich ihretwegen scheiden lassen. Zu der Zeit war er Anfang fünfzig gewesen, und seitdem musste er Tag für Tag für seinen Fehler bezahlen. Aber gab es eine Verbindung zwischen Fred Ainger und Simms?
    „Komisch“, murmelte Adam, obwohl er alles andere als in heiterer Laune war. „Ich habe Simms in letzter Zeit öfter gesehen. Und jedes Mal wirkte er sehr nervös.
    Als ob er etwas wüsste. Dabei kann ich mir kaum vorstellen, dass er vorsätzlich etwas anzetteln würde, das seine Karriere ruinieren könnte.“
    „Manchmal tun Leute etwas ganz impulsiv.“
    „Diese Sache war aber lange im Voraus geplant. Sonst wäre das Geld nicht so gut versteckt worden“, entgegnete Adam und sah Gerald scharf an.
    Der wich seinem Blick aus, und Adam hatte den Eindruck, dass er mit seinem Gewissen kämpfte. Offenbar passte es ihm nicht, seine Freunde zu verpfeifen. Oder er wollte auch nur seine eigene Haut retten.
    „Einmal habe ich etwas mitbekommen“, gestand Henderson zögernd.
    „Was?“
    „Ich war im Tresorraum, aber die Tür zu den Büros stand offen. Wahrscheinlich dachte Simms, dass niemand mithörte. Er war wütend, ja, er war ganz außer sich. Hat jemanden fürchterlich zusammengestaucht, aber ich weiß nicht, wer der andere war. Als ich wieder ins Büro kam, waren sie schon gegangen.“
    Adam konnte sein Glück kaum fassen. Endlich kam er einen Schritt weiter. Jetzt wusste er, dass Simms direkt mit der Sache zu tun hatte. Und er hatte einen Komplizen. „Wer war in Freds Büro, als Sie in den Tresorraum gingen?“
    „Niemand.“
    „Nicht Fred?“
    Henderson schüttelte den Kopf. „Der war schon nach Hause gegangen. Hab ihn selbst gehen sehen.“
    „Aber Sie haben Simms mit jemandem reden hören“, vergewisserte Adam sich. „Kann es nicht sein, dass Fred noch einmal zurückgekommen ist? Vielleicht hatte er etwas vergessen, seine Schlüssel oder seine Brieftasche.“
    „Glaub ich nicht. Kann aber sein.“
    „Sie nehmen also an, dass Kent – mit oder ohne Freds Hilfe – Gelder des Puget-West-Projekts entwendet hat.“
    „Ich weiß es nicht, Mann. Eigentlich kann ich’s mir nicht vorstellen. Warum sollte er so leichtsinnig seinen tollen Job

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