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Noch Einmal Sollst Du Buessen

Noch Einmal Sollst Du Buessen

Titel: Noch Einmal Sollst Du Buessen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gefährden? Besser gesagt: seine Zukunft als Chef des Unternehmens. Schließlich ist er mit der Tochter vom Boss verlobt.“
    „Er war es“, verbesserte Adam. „Vergangenheitsform.“
    Henderson schob die Unterlippe vor und zuckte mit der Schulter. „Ist oder war – mir egal. Soll er mit ’ner anderen glücklich werden. Moment – jetzt fällt es mir wieder ein. Simms muss damals mit ’ner Frau gesprochen haben. Ich hab’s nicht an seinen Worten gemerkt, aber an dem Parfumduft, der noch stundenlang im Raum hing.“
    Gut, Henderson, weiter, dachte Adam. „Was meinen Sie“, fragte er, „würden Sie den Duft wiedererkennen?“
    „Ich …“ Henderson machte ein hilfloses Gesicht. „Ganz bestimmt nicht.“
    „Wer, glauben Sie, könnte die Frau gewesen sein?“ Adam baute auf Hendersons Intuition. Immerhin hatte er eben seinen Spürsinn bewiesen.
    „Ich sage doch, ich weiß es nicht. In der Firma arbeiten ungefähr siebzig Frauen, und mit der Hälfte war Simms per Du. Da müsste ich raten.“
    „Linda Kirk arbeitet in der Buchhaltung.“ Adam tippte aufs Geratewohl, um seine Gedanken von einem dunklen Verdacht abzulenken.
    „Linda war an dem Tag krank. Sie war schon eine ganze Woche nicht zur Arbeit gekommen. Hatte die Grippe.“
    Marnie? Sie und Kent waren zu der Zeit unzertrennlich gewesen. Aber welchen Grund sollte Marnie haben, Geld zu unterschlagen? Geld von ihrem Vater stehlen, weil Kent Simms es gebraucht hatte? Der Gedanke war zu abwegig.
    Henderson schien zu befürchten, dass er zu viel gesagt hatte. Sein Gesicht war gerötet, und in seinen Augen stand Panik. „Hören Sie, Drake. Das ist alles, was ich weiß. Wirklich.“
    Diesmal glaubte Adam ihm und ließ ihn in seinen Wagen steigen. Eine Staubwolke hüllte ihn ein, als Henderson, wie vom Teufel verfolgt, über den schlaglochbesäten Parkplatz raste.
    Adam stieg in seinen Wagen und fuhr in Richtung Seattle. Nächster Stopp: Marnies Büro. Er hatte ihr Zeit genug gelassen, um Abstand zu gewinnen. Aber jetzt brauchte er ihre Hilfe.
    Und du willst sie, meldete sich eine kleine Stimme in seinem Kopf.
    Ärgerlich schaltete er das Radio an und suchte nach einem Musiksender, um die quälenden Erinnerungen zu vertreiben. Die verjazzte Version eines alten Songs der Temptations ertönte. Temptation – Versuchung. Ja, er wollte Marnie. Er hatte sie von der Sekunde an begehrt, als er sie am Ruder der „Marnie Lee“ gegen den Sturm hatte kämpfen sehen. Er hatte sie gewollt – gut. Er hatte mit ihr geschlafen – okay. Aber sich in sie verlieben – niemals!
    Verlieben? Wie kam er denn überhaupt auf den Gedanken?

10. KAPITEL
    Marnie konnte ihr Glück nicht fassen. Nach einer ausführlichen Lektion über Firmenloyalität und Korrektheit im Business hatte ihr Vater tatsächlich einen Vertrag mit ihr unterschrieben.
    Alles war zu ihrer äußersten Zufriedenheit verlaufen, und sie verließ in Hochstimmung den Konferenzraum. Ihre gute Laune schwand, als Kent sich an ihre Fersen hängte. „Lass uns am Wochenende einen Bootsausflug machen“, schlug er mit seinem strahlenden Sonnyboy-Lächeln vor, das sie einmal bezaubert hatte. „Da hätten wir Ruhe und Zeit, uns auszusprechen. Was meinst du?“
    Der Mann schien das Wort „nein“ nicht zu kennen. Marnie ersparte sich eine Antwort und ging weiter den Flur hinunter.
    „Du bist mir noch immer böse, nicht?“ Kent berührte sie leicht am Arm.
    „Böse ist überhaupt kein Ausdruck“, fuhr sie ihn wütend an und zog ihren Arm fort.
    „Du weißt, dass die Jacht zur Hälfte mir gehört.“ „Ich kaufe dir deine Hälfte ab.“
    „Aber die ‚Marnie Lee‘ war ein Geschenk. Du kannst mich nicht einfach auszahlen. Ich verkaufe mei nen An teil nicht.“
    „Dir bleibt wohl kaum eine andere Wahl. Es sei denn, du kaufst meine Hälfte.“
    „So viel Geld habe ich nicht.“
    „Dann leih es dir, wenn du so scharf auf das Schiff bist.“ Sie ging eilig weiter.
    Kent lief, um sie wieder einzuholen. „Ich finde, es ist genug, Marnie. Du hattest deine Chance, dich unabhängig zu machen. Du konntest dir sogar diesen kleinen Seitensprung mit Drake erlauben. Aber jetzt bin ich es leid, deine Spielchen noch mitzuspielen und …“
    „Wie oft soll ich es noch sagen?“, brauste sie auf. „Es ist aus!“
    „Warum? Hast du einen anderen?“
    „Das geht dich nichts an.“
    „Drake?“
    „Lass mich in Ruhe!“
    Kent fasste sie beim Arm und riss sie zu sich herum. Sie war auf denselben Angriff wie im Fahrstuhl

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