Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
Vom Netzwerk:
wolle mit ihr sprechen, vielleicht auch, daß er schon einverstanden wäre und so weiter. Dann verdrückte er sich mit dem Kater durch die Hintertür, allerdings erst, als er sicher war, daß sein Opfer im Geschäft war.«
    »Er – er war böse , Matt. Absolut böse.«
    »Die Voraussetzung für eine großartige Sendung.«
    »Mein Gott, wie sarkastisch du sein kannst!«
    Ich grinste.
    »Wie hat Lew es aufgenommen?«
    »Was glaubst du wohl? Ziemlich schlecht natürlich, aber wohl immerhin besser als Albrick bei der Vorstellung, daß er bis zur Ankunft der Versicherungsgesellschaft auf Diamanten im Wert von rund fünfunddreißig Millionen Dollar aufpassen sollte.«
    »Hast du Lew erzählt, was sein Großvater sagte?«
    »Daß er alles nur für ihn tat? Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Wie würdest du es finden, wenn siebenundzwanzig unschuldige Menschen, ein schuldiger Mistkerl und ein Kater umgebracht würden, weil dich jemand liebt?«
    »Ich verstehe.« Sie biß sich einen Moment lang auf die Unterlippe. »Matt?«
    »Ja?«
    »Ich glaube, wir lassen das auch aus der Sendung raus.«
    »Von mir aus«, antwortete ich. Dann lehnte ich mich in meinen Sitz zurück und versuchte einzuschlafen.
    *A.d.Ü. In der englischen Sprache weisen die beiden Worte ›flea‹ (der Floh) und ›to flee‹ (fliehen) die gleiche Aussprache auf.
    Originaltitel: Killed in Midstream
    Ins Deutsche übertragen von Christopher Gehrmann
    Fort von Cornucopia
    D. C. Brod
    Der Tag, an dem Tom Lloyd in Harleys Kneipe gestapft kam, war einer der trübseligsten, die die Stadt je gesehen hatte. Und das will was heißen. Cornucopia befindet sich in der nordwestlichen Ecke von Minnesota, und Mitte Januar sind die Tage wirklich kurz. Daß die Sonne die letzten drei Wochen hinter dicken, grauen Wolken verborgen geblieben war, machte die Sache noch schlimmer. Ich wünschte mir, mit dem Flugzeug irgendwohin zu fliegen – egal wohin –, bloß um über den Wolken zu sein und das Blaue zu sehen.
    Das einzig Gute, was man über das Wetter sagen konnte, war, daß es sich günstig auf das Geschäft auswirkte. Weil die Tage kurz und die Hälfte der Stadt ohne Arbeit war, kreuzten eine Menge Leute bei Harley auf, um die dunklen Tage zu vertrinken.
    Häufig bin ich die einzige Frau im Raum, und ich schätze, es könnte mal ziemlich ungemütlich werden, aber ich weiß auf mich aufzupassen. Harley sagt immer: »Wenn dir einer zu nahe kommt, Annie, gib mir Bescheid.« Ich ziehe es vor, meine Angelegenheiten selbst zu regeln, denn damit bin ich schließlich ganz gut gefahren, seitdem meine Mom mit irgendeinem Verkäufer abgehauen ist, als ich fünfzehn war. Von den zwei Kneipen Cornucopias hat Harley die bessere Kundschaft. Dennoch, es bleibt eine Kneipe. Wenn einer der Kunden zu viel trinkt und etwas übermütig wird, schütte ich ihm einfach ein Bier über die Hose. Bei einem solchen Job muß man verdammt schnell Grenzen setzen, und ich möchte sicher sein, daß auch wirklich ich sie setze. Vor allem dort, wo Harley betroffen sein könnte. Er hat ein besonderes Talent dafür, sich an das zu erinnern, was man ihm schuldig ist und den Rest zu vergessen.
    Harley ist ein harter Brocken. Er heißt eigentlich Harvey, aber er fand, daß ›Harveys Kneipe‹ nicht nach dem Ort klingt, wo einer hingehen würde, um Billard zu spielen. Als die Leute anfingen, ihn Harley zu nennen, gab er sich keine Mühe, den Irrtum richtig zu stellen. Schließlich wurde er immer wütend, wenn ihn jemand Harvey nannte. Ich rufe ihn manchmal noch so, bloß um ihn auf die Palme zu bringen und klarzustellen, daß ich weiß, wo er herkommt. Er sieht wirklich nicht wie ein Harley aus. Vielmehr erinnert er an einen Kürbis. Seine Haut ist richtig blaß, und er hat rotblondes Haar, Ohren wie die Henkel einer Teetasse und ein Grinsen, das die Hälfte seines Gesichts ausfüllt. Aber eigentlich lacht er nur, wenn er eine Frau anzüglich angrinst. Er trägt immer schwarz, was ihn erst richtig wie eine Kürbislaterne aussehen läßt, viel Leder und Stiefel – ausschließlich Stiefel – mit Silberbeschlägen und Schnallen. In der Regel hängt ihm eine Zigarette aus dem Mundwinkel. Manchmal ist sie angezündet.
    Man muß wissen, wie weit man bei Harley gehen kann. Ich bin da vorsichtig. Er bringt nicht nur mindestens einhundertfünfzig Pfund mehr als ich auf die Waage, sondern ich habe verschiedenes munkeln gehört. Es gibt Leute, die glauben, daß seine Frau Mary Beth zu weit gegangen ist, als sie ihm

Weitere Kostenlose Bücher