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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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besonders Mr. Belmont, der Vorsitzende des Verwaltungsrates. Es macht mir nichts aus, ab und zu ihre privaten Gemälde zu reinigen, ohne etwas dafür zu verlangen. Außerdem bin ich in meinem Beruf wirklich die Beste, und dem Museum würde es schwerfallen, einen Ersatz für mich zu finden, genaugenommen wäre es sogar unmöglich. Man muß sich schon sehr genau überlegen, wen man an seinen Millionen Dollar teuren Kunstwerken arbeiten läßt, und es ist mir einfach nicht möglich, ein Gemälde zu verschandeln. Wie viele Fälschungen in den Museen hängen, sollte besser niemals ans Licht kommen. Ich könnte jederzeit eine wesentlich besser bezahlte Stellung am Metropolitan Museum bekommen, aber ich bin zu alt für einen Wechsel und fühle mich wohl in meinem eigenen Arbeitsraum. Ich bin hier mit allem vertraut. Niemand kann mir sagen, was ich zu tun habe. Eines Tages kam Charles in mein Zimmer. Ich hatte ihn weder hereingebeten, noch hatte er es für nötig gehalten anzuklopfen. Mitzi durchschaute ihn auf der Stelle und kratzte ihn gehörig. Am nächsten Tag erließ er eine Anordnung: ab sofort war Tieren der Aufenthalt im Museum verboten. Es wäre ein leichtes für mich gewesen, mich dem zu widersetzen, ohne daß einer der Wachleute es gewagt hätte einzuschreiten. Aber um ein Exempel zu statuieren, hätte Charles einen von ihnen entlassen. Es waren alles arme Männer mit Familie, was sollte ich also tun? Mitzi starb genau eine Woche später. An Einsamkeit und gebrochenem Herzen. Charles hatte sie getötet. Mit voller Absicht.
    Die Geschichte war in Windeseile in der Szene herum, und ich bekam Angebote von Freunden und Unbekannten aus der ganzen Welt. Ich entschied mich trotzdem dafür, dem Museum nicht den Rücken zu kehren. Es würde mir hier leichter fallen, den Generaldirektor Alford C. D. Charles zu töten. Obwohl es mir unmöglich war, etwas Ungesetzliches zu tun, würde ich einen Weg finden.
    Vor einem Monat ist dann etwas Wunderbares passiert: irgendwo in Europa wurde der Dritte Vermeer gefunden. Wie aus einer der Dokumentationen hervorgeht, die über jeden Vermeer existieren, wurden am 16. Mai 1669 drei Arbeiten von ihm verkauft, die alle unter dem Namen ›Portraits in Antiken Kostümen‹ aufgelistet waren. Man nimmt an, daß die kleinformatigen Werke, ›Junges Mädchen mit Flöte‹ und ›Mädchen mit rotem Hut‹, beide auf Holz gemalt – das einzige Mal, daß Vermeer diesen Maluntergrund verwendete –, zu dieser Gruppe gehörten. Aber von dem Dritten Vermeer war noch nicht einmal das Motiv bekannt. Bis jetzt.
    Generaldirektor Charles gab eine große Pressekonferenz, auf der er mitteilte, daß er sich vertraglich verpflichtet hätte, den kürzlich entdeckten Dritten Vermeer anzukaufen. Das Bild trüge den vorläufigen Namen ›Mädchen im blauen Kimono‹, und der Kaufpreis von sechzig Millionen Dollar wäre die höchste jemals für ein Gemälde erzielte Summe. Die endgültige Entscheidung läge beim Verwaltungsrat des Museums. Ja, es wäre auf Holz gemalt und ein wenig größer als die anderen beiden. Ansonsten stimmte es exakt mit ihnen überein: Köpfe und Büsten junger Frauen mit ungewöhnlichen Hüten, die eher Theaterkostüme trügen als holländische Kleidung, auf Stühlen plaziert, die mit geschnitzten Löwenköpfen verziert wären. Ebenfalls untypisch für Vermeer erschiene der Bildhintergrund: relativ dunkel und genau ausgestaltet. Die Arbeiten wären wahrscheinlich alle mit Hilfe einer Camera Obscura entstanden. Sie bildeten ein perfektes Ensemble und stellten wohl einen Höhepunkt des Vermeerschen Schaffens dar. Eines der begehrtesten Gemälde auf der Welt, von einem der weltgrößten Künstler. Es existierten lediglich siebenunddreißig als echt anerkannte Vermeers. Bis jetzt. Ja, die Halbwertzeittests und Röntgenuntersuchungen wären bereits abgeschlossen, und Auskünfte über die Herkunft des Bildes könnten nicht gemacht werden. Der derzeitige Besitzer bestünde auf der Wahrung seiner Anonymität. Er würde durch eine bekannte Galerie vertreten; eine von Charles’ Favoriten. Ja, es wäre mit Sicherheit von Jan Vermeer. Drei der renommiertesten europäischen Experten hätten es bestätigt. Charles nannte die Namen von drei bekannten Gefälligkeitsgutachtern. Mein Herz hüpfte vor Freude, als ich das hörte. Goldberger war nicht dabei? Der einzige, der Vermeer so gut kannte und ihn so liebte wie ich? Beinahe? Goldberger, der in Luzern lebte und auf eigene Kosten eine Reise an den

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