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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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draußen zu stürmen – durch seine Katzentür hindurch.
    »Ist okay«, sagte ich. Ich setzte den Kaffee in Gang und toastete mir ein Milchbrötchen, aß und ging unter die Dusche. Als ich auf die Badematte trat – geduscht, gewaschen, Beine und Unterarme rasiert –, läutete das Telefon. Es läutete viermal, bevor ich mich in ein Badetuch hüllen und dran gehen konnte.
    »Jenny?«
    »Ja?« Einen Moment lang hatte ich die Stimme nicht erkannt. Es war meine Freundin aus der alten Nachbarschaft. »Glenda? Bist du das?«
    »Ja, ich bin’s. Mmh – C. J. sagte mir, daß du zurück seist.«
    Ihre Stimme klang seltsam, als würde sie weinen oder wäre nahe davor.
    »Glenda, was ist los?«
    »Ich muß dich sprechen.«
    »Willst du hierher kommen?«
    »Ja, und, Jenny… ich brauche dich wirklich. Mein Bruder ist verhaftet worden. Sie glauben, er hätte letzte Nacht dieses Flugzeug ausgeraubt. Das, mit dem du geflogen bist.«
    »Verdammter Mist. Na klar, komm schnell her.« Ich wußte, daß Glenda einen älteren Bruder hatte, aber ich war ihm nie begegnet. Er war eher ein Einzelgänger, und solange sie und ich Nachbarn waren, besuchte er sie selten.
    Glenda traf eine Viertelstunde später ein, als ich gerade damit fertig war, meinen Kurzhaarschopf trocken zu fönen. Sie ist ein oder zwei Jahre älter als ich mit meinen fünfunddreißig, trägt ihre rotblonden Haare wie ein Kobold geschnitten und weiß nicht, was es heißt, auf sein Gewicht achten zu müssen, da sie soviel essen kann, wie sie will, ohne zuzunehmen. Sie hat eher ein niedliches als ein hübsches Gesicht und Sommersprossen, die auf Nase und Wangen sprießen. Das schönste an ihr sind ihre großen braunen Augen. Es liegt viel Einfühlungsvermögen in diesen Augen.
    Sie ist mit einem netten Typ verheiratet, der Katzen ebensogerne mag wie sie, und sie haben keine Kinder. Wenn ich eine Schwester hätte, würde ich mir sie so wie Glenda wünschen.
    Glenda versuchte Spade zu streicheln, aber er beachtete uns beide nicht. Ich schenkte ihr Kaffee ein, und sie nahm am Küchentisch Platz.
    Spade wurde plötzlich gereizt und grub seine Klauen in den Teppich, dann hastete er durch das Katzentürchen und bearbeitete meinen Pecanobaum. Er muß solange an der Baumrinde gekratzt und sich in sie hineingegraben haben, bis seine Krallen scharf wie Nadeln waren, denn als er wieder nach drinnen gerannt kam und in Glendas Schoß sprang, bohrte er prompt eine dieser Nadeln in ihren Daumen, der zu bluten anfing.
    Wir säuberten die Wunde, und während sie die morgendlichen Zeitungsberichte über den Flugzeugüberfall las, legte ich etwas Make-up auf und zog mich fertig an.
    Sie erzählte mir, daß ihr Bruder James, der am Kartenschalter von Pan Am gearbeitet hatte, entlassen worden war, als diese Fluglinie Pleite machte. Er begann in der Gepäckabfertigung des Flughafens zu arbeiten, während er bei einer anderen Fluglinie unterzukommen versuchte. Er war es, den die Polizei vergangene Nacht in der Gepäckabfertigung festgenommen hatte.
    »James ist mitgeflogen, Jenny. Er war auf Arbeitssuche in Los Angeles. Als das Flugzeug landete, saß er ziemlich weit vorne, direkt hinter der ersten Klasse, und ist gleich ausgestiegen. Er sagte, er sei bereits zu spät dran gewesen wegen seiner Arbeit. Er lief zur Gepäckabfertigung und ging zur Toilette. Sie haben ihn verhaftet, als er dort herauskam.«
    Sie erzählte weiter und versuchte, ihre Tränen zurückzuhalten. »Niemand weiß genau, wie der Mann aussah, bevor er sich die Maske über das Gesicht zog. Da das Flugzeug halbleer war, sind die Leute herumgelaufen, um einen Platz zu finden, wo sie eine Reihe für sich allein hatten. So weiß niemand, wo der maskierte Mann ursprünglich gesessen hat.«
    »James ist ungefähr so groß wie der Gangster – mir wurde gesagt, daß auf sechs Männer in dem Flugzeug die allgemeine Beschreibung zutrifft, und James hat eins von diesen Gesichtern, an das sich niemand zu erinnern vermag. James hatte keine Maske dabei, aber ich glaube, sie wurde im Papierkorb in der Toilette gefunden. Er hatte allerdings ein Taschenmesser bei sich. Unser Vater gab es ihm, als er zwölf Jahre alt war, und er hat es immer mit sich herumgetragen. Außerdem ist er verschuldet, weil man ihm sein Gehalt gekürzt hat, aber Jenny, ich schwöre dir, sie haben den falschen Mann erwischt.«
    »Glenda«, sagte ich, »ich kann da voraussichtlich nicht viel machen. Ich bin sicher, das FBI…«
    »Ich will dich engagieren, Jenny, um

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