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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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leuchtete von einer Ecke zur anderen, und so durchquerten sie nacheinander alle Räume des dunklen Hauses und riefen dabei laut nach Timmons. Aber die Katze war nirgends zu entdecken.
    Als sie zum ersten Stockwerk hinaufgingen, sagte Sandy, »He, warte einen Moment«, und führte Bill zurück in die Küche, um nach einem Dosenöffner zu suchen, mit dem sie Timmons anlocken wollte. Aber sie konnten die Kiste, in die sie ihn hineingetan hatten, nicht finden, und so nahm Sandy statt dessen eine Packung Katzenfutter.
    Sie setzten ihren Weg nach oben fort. Bill beleuchtete den Weg, und Sandy schüttelte die Tüte mit dem Katzenfutter, während sie durch die oberen Räume gingen. Immer noch keine Katze.
    Als sie an der Treppe zum Dachboden angelangt waren, blieb Sandy stehen. »Was ist los, Liebling?« fragte Bill. Sandy schluckte laut. »Ich gehe keine Dachböden hinauf. Weißt du das nicht mehr?«
    Bill entsann sich, daß Sandy sich bei ihrem ersten Treffen geweigert hatte, mit auf den Dachboden des Hauses seiner Eltern hinaufzugehen. Statt dessen wartete sie lieber in den gespenstischen Räumen, in denen weiße Leinentücher über die Möbel drapiert waren. Kellerräume waren fast genauso schlimm, aber Dachböden kamen absolut nicht in Frage. Sie drückte ihm die Tüte mit dem Katzenfutter in die Hand, und er kletterte die Stufen allein hinauf.
    Einige Minuten später kam er wieder herunter, den Mund zu einer schmalen Linie zusammengepreßt. »Kein Timmons.« Als sie in den Keller gingen, riß Sandy die Tüte mit dem Futter auf und reichte sie Bill. Sie dachte, daß Timmons das Futter vielleicht riechen würde und dann heißhungrig angerannt käme.
    Sie gab Bill einen liebevollen Klaps, als er zum Keller hinunterging, mit der Taschenlampe in der einen Hand und einem offenen Beutel Katzenfutter in der anderen. »Hier, Timmons, Schätzchen. Ich weiß, es ist nicht dasselbe wie Cambridge, aber ich bin sicher, wir bekommen auch irgendwo hier in der Gegend leckeres Muh-Kuhfleisch für dich«, echote seine Stimme.
    Er wanderte im Keller herum und untersuchte alle Ecken, in denen sich eine Katze vielleicht gern versteckt hätte. Er leuchtete mit der Taschenlampe alle vier Wände aus. Drei davon sahen aus wie ganz normale Mauern aus Naturstein. Die vierte allerdings war mit Backsteinen hochgezogen. Komisch, bei seinen bisherigen Rundgängen war ihm das gar nicht aufgefallen. Bill richtete das Licht auf eine Art schwarzen Streifen, der von der Decke wie ein Rinnsal die Wand hinunterlief. Wasserschaden. Er würde sich später darum kümmern.
    Als Bill schließlich aus dem Keller auftauchte – nach wie vor ohne Katze –, ließ Sandy ihren bisher mühsam zurückgehaltenen Tränen freien Lauf. Für sie war Timmons wie ein Baby – Bill hatte ihr das Kätzchen mitgebracht, als sie sich erst wenige Monate kannten, und als sie dann zusammenzogen, fingen sie an, die Katze wie ein kleines Kind zu verwöhnen. Bill stellte das Katzenfutter ab und legte Sandy einen Arm um die Schulter. Dann gingen sie gemeinsam zurück zum Wohnzimmer. »Er ist sicher nur ein wenig durcheinander, Liebling. Schau, all die Aufregungen, die er in den letzten Tagen miterlebt hat. Wenn er alle Gerüche in diesem alten heruntergekommenen Bauernhaus untersucht hat, wird er schon wieder zu uns zurückkommen.«
    Sandy schnüffelte noch ein bißchen vor sich hin, doch dann lächelte sie hinter ihren Tränen. »Ich denke, du hast recht«, sagte sie. »Morgen früh ist er bestimmt wieder da.«
    Mit einemmal merkte sie, daß sie sehr müde war. »Laß uns jetzt schlafen gehen.«
    Am nächsten Morgen wachte Bill vor Sandy auf. Das Tageslicht hatte ihn aufgeweckt; Sandy hingegen hatte einen festen Schlaf. Er beschloß, das Haus noch einmal zu durchstöbern. Diesmal wollte er mit dem Keller beginnen.
    Vor der Kellertür zögerte er kurz, doch dann öffnete er die Tür und knipste die Taschenlampe an. Dieses Mal stieg er die Stufen vorsichtiger hinunter als in der vergangenen Nacht. Zwar drang ein wenig Licht durch die sechs Kellerfenster, doch um richtig sehen zu können, benötigte er doch die Taschenlampe. Er ging quer durch den Keller, um hinter den Ofen zu schauen, als er plötzlich aus dem Augenwinkel etwas Zitterndes bemerkte. Er schwenkte die Taschenlampe in diese Richtung und sah eine triefend nasse Kugel aus schwarzem Fell, bebend und dreckig. Im ersten Moment war sich Bill nicht sicher, ob es wirklich Timmons war, weil das weiße Lätzchen und die Pfoten so

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