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Noch mehr Krimikatzen

Noch mehr Krimikatzen

Titel: Noch mehr Krimikatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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– unser Kater – möchte die Truppe vielleicht begrüßen. Im übrigen«, sagte er, als er auf die Tür zuging und dabei nach Sandys Ellbogen griff, »wir mögen Katzen. Genauso wie Sie, wie mir scheint«, und er nickte hinüber zu der großen grauen Katze, die sich vor dem Fenster zur Straße hinaus sonnte. »Wir sehen uns später«, fügte er hinzu und ließ die Ladentür hinter sich zufallen.
    Als sie sich zwei Häuserblocks von dem Laden entfernt hatten, fing Sandy endlich an zu sprechen. »Was hältst du davon, Liebling? Wieviel Schaden kann eine alte Frau in ihrem Leben in einem Dorf wie diesem wohl anrichten?«
    »Ich wette, nicht viel. Möglicherweise ist sie exzentrisch und noch dazu hart an der Grenze zur Alzheimer. Meine Großmutter Esther war genauso. Ich wette, Mrs. Cole und ich werden gut zurechtkommen.«
    Schweigend liefen sie fünf Minuten nebeneinander her, bis sie an dem Weg, der zu dem Haus der alten Frau führte, angelangt waren. »Ach, warte mal eben«, sagte Sandy. »Ich will noch schnell Mutters Tortenheber holen. Warte hier«, sagte sie und rannte über die Straße. Bill schaute hinter ihr her, dann blickte er hinauf zu dem Haus der alten Frau. ›Junge‹, dachte er, als er die abblätternde Farbe und den ungepflegten Garten betrachtete, »ich sollte ihr hier draußen wohl ein wenig helfen.« Er dachte dabei zärtlich an Esther. Schon als kleiner Junge hatte er ihr beim Rasenmähen geholfen und ihr den Abfall einmal in der Woche zur Mülltonne getragen. Er sah etwas im hohen Gras an dem Haus entlangwackeln und konnte dann schemenhaft ein Gesicht vor den unteren Fenstern erkennen, das zunächst dort verharrte, ihn einen Moment anstarrte, und dann wieder verschwand.
    Er starrte immer noch auf das leere Fenster und bemerkte deshalb nicht, wie Sandy sich langsam an ihn heranschlich.
    »Buh!« rief sie, und piekte ihm mit dem stumpfen Ende des Tortenhebers in den Rücken. Er stieß einen Schrei aus und ließ vor Schreck den Kuchen fallen. Er drehte sich zu ihr um und sah sie mit geweiteten Augen an.
    »Mach das nicht noch einmal!«
    »Was ist denn los? Ich habe doch bloß Spaß gemacht.«
    Er holte tief Luft. »Entschuldige bitte«, murmelte er. »Komm, laß uns gehen.« Und sie ließen den Kuchen dort liegen, wo er hingefallen war.
    Ein Buschmesser wäre durchaus hilfreich gewesen, als die beiden ihren Weg durch das hohe Gras zu Mrs. Coles Haustür fortsetzten.
    Sandy klopfte kräftig an die zersplitterte Tür.
    Kurze Zeit darauf sagte eine krächzende Stimme von der anderen Seite der Tür: »Verschwindet.«
    »Mrs. Cole, wir sind Ihre neuen Nachbarn«, sagte Sandy. »Da wir jetzt hier nebenan wohnen…«
    »Ich habe keine Nachbarn«, zischte die Stimme, dieses Mal etwas lauter, fast brüllend. »Und ich brauche auch keine Nachbarn.« Die Tür wurde einen Spalt geöffnet, und der überwältigende Gestank nach nassem Katzenfell und nassem Katzenkorb durchdrang im Nu die Luft. Bill und Sandy wichen zurück, als hätte man sie geschlagen. Ein von Runzeln umgebenes Auge und eine Nase, die voller Leberflecken war, erschien in dem Türspalt, während eine winzige, von Leberflecken übersäte Hand nach der Türkante griff.
    »Für mich existieren Sie nicht«, zischte sie, bevor sie die Tür wieder schloß. Ein weiterer weißer Streifen schoß hinter dem Fenster vorbei.
    Sie schauten sich beide an. »Nun gut, wir haben es versucht«, sagte Sandy und umklammerte ihren Tortenheber. Auf dem Rückweg zum Haus hob Bill den zerbröselten Kuchen auf, so gut es ging.
    Als sie die Haustür erreicht hatten, hörten sie die gedämpften Töne von Timmons’ Miauen. »Hast du die Kellertür offen gelassen?« fragte Sandy.
    »Nein.«
    Bill griff nach der Taschenlampe auf dem Küchentisch und öffnete die Kellertür. Das ängstliche Miauen der Katze durchdrang die Luft. Bill rannte die Treppenstufen hinunter, dieses Mal gefolgt von Sandy, die sich an seiner Jacke festklammerte. Sie hörten, wie Krallen an der Backsteinmauer kratzten. Bill richtete die Taschenlampe auf die Wand und erblickte zwei Pfoten in einer Öffnung. Plötzlich erschienen die glühenden grünen Augen von Timmons in einer Spalte im oberen Teil der Backsteinmauer. Weder Bill noch Sandy hatten den Riß in der Wand zuvor bemerkt – Sandy nicht, weil sie Keller haßte, und Bill nicht, weil er ihn schlichtweg übersehen hatte.
    Mit einemmal blieb Bill abrupt sehen. »Was ist los?« Sandy zerrte an seinem Ärmel.
    »Sieh dir das Zeichen auf der Wand

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