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Noch nicht mal alleinerziehend

Noch nicht mal alleinerziehend

Titel: Noch nicht mal alleinerziehend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dunja M Pechner
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sie eine von der Karriere getriebene Mutter abgeben, die ihre Kinder verwahrlosen ließ, hätte sie nicht einen Mann, der an ihrer Stelle in den Mutterschutz gehen würde.
    Beziehungen, 9 bis 12 Punkte: Ihr Leben sieht im Moment nicht gerade rosig aus, aber auf Ihre Freunde können Sie sich verlassen? Wunderbar! Denn Sie verfügen über einen relativ stabilen Kreis von Menschen, die auch in schwierigen Zeiten zu Ihnen halten. Das ist sehr hilfreich, wenn Sie schon bald Mutter werden möchten. Aus dieser Sicht spricht also nichts gegen einen frühen Kinderwunsch. Und ist Ihr Kind erst einmal auf der Welt, finden Sie in anderen Eltern meist schnell weitere Freunde.
    Klar, bei der Schwangerschaftsgymnastik, bei La Leche und später in der Krabbelgruppe. Auf keinen Fall!
    Selbstverwirklichung, 12 bis 16 Punkte: Reisen, Kultur, Zeit zum Lesen. Sie sind voller Lebenslust und wollen dies unbedingt auch noch etwas länger auskosten. In Ihrem Leben ist derzeit wenig Platz für ein Kind. Vielleicht warten Sie damit noch, bis Ihr Tatendrang gestillt ist und Sie spüren, wie sehr ein Kind Sie erfüllen kann!
    Da, schwarz auf weiß: Ganz schlechte Idee mit der Fortpflanzung!
    Stabile Partnerschaft, 9 bis 12 Punkte: Ein Kind oder zwei? Noch dieses Jahr oder doch erst etwas später? Sie teilen mit Ihrem Partner den gleichen Kinderwunsch, die gleichen Sehnsüchte. Aber haben Sie auch die Details besprochen? Wer setzt zum Beispiel im Beruf aus? So etwas ist wichtig! Denn niemand sollte sich bei dieser Entscheidung übergangen fühlen. Deswegen: Wenn Sie unsicher sind, fragen Sie Ihren Partner ganz direkt. So vermeiden Sie auch, dass die vielleicht emotionalste Frage im Leben zu einer Belastung für die Beziehung wird.
    Puh, die derzeit emotionalste Frage zwischen Nora und einem Mann war die Diskussion darüber, ob sie nun Marianos Mädchen sein wollte oder nicht. Seit dem Fallschirmsprung hatte Nora ihn auf Abstand gehalten. Erst gestern hatte er ihr am Telefon gesagt, dass es so für ihn nicht weitergehen könnte. »Nora, ich kann immer nur von meine Gefühle sprechen, pero, mir ist das so nicht genug. Ich bin nicht glucklich.«
    Er war verliebt, er wollte eine Beziehung und nicht wie ein Jojo herangezogen und wieder weggeschleudert werden, während Nora gerade alles andere im Sinn hatte, aber sicher keine feste Bindung. Im Hintergrund lief »Pumpkin Soup« von Kate Nash. »I’m not in love, I just wanna be touched«, sang Kate. Nora sagte: »Warum nehmen wir es nicht ganz locker und schauen, wohin es führt?! Wir kennen uns doch erst ein paar Wochen.« Ein kleiner Versuch, sich durch die Hintertür zu stehlen.
    »Ich brauche nicht schauen. Ich sehe schon. Ich sehe uns. Ich bin verliebt in dich, Nora.«
    Nora überkam ein heftiger Fluchttrieb. »Mariano, ich weiß wirklich nicht, wo mir gerade der Kopf steht. Alles, was ich dir sagen kann, ist, dass ich wirklich gerne Zeit mit dir verbringe. Sehr gerne. Mehr kann ich dir im Moment nicht anbieten.«
    Das sah nun wirklich nicht nach den gleichen Sehnsüchten aus. Der Test konnte unmöglich seriös sein. »Ja« – »Nein«, »Vielleicht« – »Auf gar keinen Fall«, für jede Antwort war gesorgt. »Was für ein Scheiß«, sagte Nora und feuerte die Zeitschrift auf den Boden.
    Einige Tage später fand sie sich ketterauchend vor einem alten Hauseingang in Köln-Sülz wieder. Dort hatte sich eine ganze Riege von Therapeuten und Psychologen niedergelassen. Es war Viertel vor neun. So oder so viel zu früh für sie und definitiv viel zu früh zum Rauchen. Eigentlich rauchte sie nie tagsüber, sondern erst abends und dann nur in Verbindung mit einem Drink. Aber da sie in den letzten Wochen mehr Drinks gehabt hatte als im ganzen letzten Jahr, signalisierte ihr Blutspiegel aller Wahrscheinlichkeit nach einen konstanten Alkoholwert, der im Gehirn die Bestellung nach immer mehr Nikotin aufgab. Fehlt eigentlich nur noch die Flasche Bier in der Hand, dachte Nora und bekam ein wenig Angst vor sich selbst. Das hier war bestimmt ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn Kim das gemacht hatte, warum sollte sie nicht auch versuchen, ihr Chaos auf diese Art in den Griff zu bekommen? Schaden konnte es ja nicht. Und wenn sie es absolut bescheuert fände, dann würde sie halt wieder gehen. Was hatte sie zu verlieren? Es zwang sie ja niemand. In den letzten drei Tagen hatte sie im Internet recherchiert. Es hatte sie schon völlig überfordert, wie viele Diplom-Psychologen, Psychotherapeuten,

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