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Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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gefallen!«, rief er und sah dabei aus, als ob er sich nicht zwischen Lachen oder Heulen entscheiden könnte.
    Ich entschied mich fürs Lachen. Denn die ganze Nummer hier war einfach nur noch lächerlich. Dieser Busfahrer konnte nicht echt sein. Bestimmt war er ein Lockvogel von irgend so einer beknackten Fernsehshow, in der die Leute verarscht wurden und sich anschließend am Samstagabend im TV wiederfanden, damit sich dann die komplette Fernsehnation tierisch über sie kaputtlachen konnte.
    Aber nicht mit mir! Reichte ja schon, dass die Püttelmeyer sich voll zum Hans gemacht hatte.
    »Hör auf zu lachen«, blökte sie nun ausgerechnet mich an.
    Na, vielen Dank auch! Der Vollknalltyp von Busfahrer ließ den Schlüssel in den Gully segeln und ich wurde angeblafft.
    Aber ich war nicht der Einzige, der sein Fett wegbekam. Denn gleich darauf fuhr die Püttelmeyer zu ihrem Liebsten herum. »Heribert! Jetzt steh nicht so dumm da, sondern unternimm etwas!«
    Auweia, kaum zwei Stunden zusammen auf Klassenfahrt und schon war es vorbei mit Herzchenaugen und Herilein-Geflüster.
    Einen kurzen Moment betrachtete Heribert von Pichelstein seine Angebetete ungläubig, bevor er gehorsam in die Knie ging, um am Gullydeckel herumzurütteln.
    Das Ding bewegte sich nicht einen Millimeter. Auch nicht, als Schnulli kräftig mitzerrte. Der Deckel saß fest.
    »Und nun?«, wagte ich zu fragen.
    Doch Frau Püttelmeyer schnaufte nur verächtlich, krempelte sich die gestärkten Blusenärmel hoch und schob die beiden erfolglosen Gullydeckelrüttler beiseite. »Lasst mich mal!«
    »Aber, Rosilein«, wollte Heribert von Pichelstein sie davon abhalten – oder seine Männlichkeit retten.
    Rosilein hob abwehrend die Hände. »Geh zur Seite, Heribert!«
    Dann bückte sie sich und umfasste mit ihren dicken Patscherchen die beiden äußeren Deckelstäbe.
    Sie machte ordentlich ARGH und ORGH und Alessio knallte mir vor Vergnügen seinen Ellbogen in die Seite. »Ich schmeiß mich weg«, gluckste er.
    Mit einem Mal gab es ein ohrenbetäubendes Knirschen und – HAMMA! – Wonderwoman Pütti hielt den Deckel in ihren Händen.
    Echt!
    Wir staunten Riesenbauklötze.
    Behutsam legte sie den Deckel zur Seite und schaute in jede Menge fassungslose Gesichter.
    Als wäre die Zeit eingefroren, standen wir ein paar Minuten später immer noch alle um Rosalie Wonderwoman Püttelmeyer herum und starrten sie an.
    Schließlich traute David sich, leise zu sagen: »Wow, Frau Püttelmeyer, Sie sind ja echt stark.«
    Sie schüttelte ihre mausgraue Föhnfrisur. »Nein, David, ich bin nur stinksauer.«
    Krass! Ich hätte nie gedacht – nie-niemals –, dass ich in Verbindung mit Frau Püttelmeyer mal das Wort cool verwenden würde. Aber jetzt konnte ich nichts anderes denken als: Verflixte Kacke, wie cool ist die denn?!
    »Wir brauchen einen Freiwilligen!«, verkündete Frau Püttelmeyer laut.
    »Wofür?«, fragten David und Alessio wie aus einem Mund.
    Sie deutete mit dem ausgestreckten Wurstfinger auf das Gullyloch. »Für einen Erwachsenen ist der Schacht zu schmal.« Sie blickte sich zum Busfahrer um und fügte knurrend hinzu: »Obwohl ich schon wüsste, wen ich dort unten gern schmoren sehen würde.«
    Schnulli zuckte ein wenig zusammen und sah zu, dass er sich ein paar Schritte aus Frau Püttelmeyers Dunstkreis entfernte. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Der Blick, mit dem sie ihn musterte, erinnerte locker an einen gemeingefährlichen Kampfhund.
    »Und wenn wir einen langen Stock nehmen …?«, schlug ich vor.
    Frau Püttelmeyer schüttelte den Kopf. »Zu tief. Zu dunkel. Jemand muss sich weit hinunterbeugen. Dann könnte es klappen.«
    »Ich denke, am besten wird es sein, wenn wir die Polizei verständigen, Rosalie«, fand Frau Mopp. »Wir können doch keinen von unseren Schülern in den Gully schicken. Außerdem stinkt es ganz gewaltig da drin. Vielleicht gehört der zur Kläranlage …«
    »Und warum nicht?«, japste Finn plötzlich neben mir. »Ich würde es machen.«
    »Sag mal, spinnst du?!«, blaffte ich ihn an.
    Also, nicht, dass am Ende noch jemand denkt, ich würde mich um meinen blassbackigen Beinahe-Bruder sorgen oder so. Aber schließlich hatte ich Linda versprochen, ein Auge auf ihn zu haben. Das Donnerwetter wollte ich echt nicht erleben, das über mich hereinbrechen würde, wenn Finn im Gully feststeckte und nicht mehr rauskäme. Womöglich für immer. Doch Finn, dieser Oberdickschädel, wollte einfach nicht hören.
    »Bis die Polizei hier

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