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Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Titel: Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Halpern
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Nase.
    »Na schön. Vorschlag zur Güte. Du bist acht«, sagte er.
    »Ich bin neun«, sagte ich.
    »Nun mach dir mal nicht gleich ins Hemd. Sehe ich aus, als ob ich einen Rechenschieber mit deinem Namen drauf in der Tasche hätte?« Wieder holte er tief Luft und begann noch einmal von vorn. »Damit will ich sagen, du bist noch ein kleiner Junge. Aber eins kann ich dir versprechen. In deiner Hochzeitsnacht wirst du es kaum erwarten können, dass deine Frau deinen Schniedel zu Gesicht bekommt. Ob mit oder ohne Anzug, Socken, Schuhe, das alles wird dir scheißegal sein.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte ich.
    »Glaub mir. Ich spreche aus Erfahrung. Du wirst pausenlos auf die Uhr schauen und dich fragen, wann diese blöde Hochzeitsfeier zu Ende ist und die ganzen Leute sich verpissen, damit du deiner Gattin deinen Schniedel zeigen kannst.«
    »Echt?«, fragte ich, schon etwas erleichtert.
    »Worauf du einen lassen kannst. Und wenn du dann immer noch Angst hast, dass deine Frau deinen Schniedel sieht, bedeutet das erstens, dass sie nicht die Richtige für dich ist. Zweitens hast du dann mit ziemlicher Sicherheit einen Haufen Probleme, und ich habe total versagt und muss deswegen für deine Therapie aufkommen, vorausgesetzt ich habe das nötige Kleingeld. Was ich bezweifeln möchte. Fürs Erste aber bedeutet das schöne Wörtchen Ehe vor allem eins: Untersteh dich, sonntagmorgens noch einmal unser Schloss zu knacken.«
    Er stand auf, schlurfte ins Schlafzimmer zurück und schloss die Tür hinter sich ab.

Im tiefen Tal der Superpornos
    Von zahllosen, wenig spektakulären Schulstunden einmal abgesehen, verbrachte ich zwischen meinem zehnten und zwölften Lebensjahr die meiste Zeit auf den Point Loma Little League Fields, wo ich Baseball spielte und mit meinen Freunden herumalberte. Die beiden benachbarten Baseballplätze lagen etwa eine Meile von unserem Haus entfernt, und zweimal die Woche versammelte sich meine Mannschaft, die San Diego Credit Union Padres, dort zum Training.
    »Eigentlich müsstet ihr diesen ganzen Credit-Union- Schmonzes aus eurem Namen streichen und euch schlicht die Padres nennen«, sagte mein Dad, als er mich am ersten Tag der Saison zum Baseballplatz kutschierte. Ich war damals elf.
    »Aber die Volksbank sponsert unsere Mannschaft«, wandte ich ein.
    »Ja, und ich löhne für so ziemlich alles , was du tust, trotzdem wüsste ich nicht, dass ich dich je gezwungen hätte, ein T-Shirt mit meiner Visage drauf spazieren zu tragen.«
    »Das wäre aber auch echt schräg«, sagte ich.
    »Ich bitte dich. Ihr rennt doch alle in bekloppten T-Shirts rum – was rede ich da eigentlich? Hier geht’s nicht um ein T-Shirt, sondern ums Prinzip. Hast du deine Trainingssachen?«, fragte er.
    Jeden Samstag fand eine ganze Latte von Spielen statt, die für alle Spieler der League verpflichtend waren, und so konnten meine Eltern mich in aller Frühe absetzen und bis zu meinem Spiel tun und lassen, was sie wollten. Die Aussicht, dass er den Vormittag ganz für sich allein hatte, versetzte meinen Dad in Hochstimmung.
    »Ich glaube, dieses Jahr sind viele gute Teams am Start«, setzte ich unser Gespräch fort, als wir vor dem Baseballplatz hielten.
    Er griff über mich hinweg und öffnete die Beifahrertür.
    »Faszinierend. Und jetzt ab mit dir. Zieh Leine! Raus! Raus! Viel Spaß, und leg dich nicht mit Größeren an. Ich sitze auf der Tribüne, wenn dein Spiel losgeht«, sagte er.
    Ich hob die Hand, um ihn abzuklatschen, doch er stieß mich unwirsch aus dem Wagen. Dann bog sein Oldsmobile mit quietschenden Reifen um die nächste Ecke, als ob er soeben einen Doppelmord begangen hätte und die Polizei ihm auf den Fersen wäre.
    Wenn sie nicht gerade ein Spiel zu absolvieren hatten, vertrieben die meisten Little-Leaguer sich die Zeit damit, zwischen den beiden Feldern Fangen zu spielen oder eins der teuflisch scharfen Linguiça -Würstchen zu verdrücken, die eine portugiesische Familie aus unserem Viertel an ihrem Imbissstand verkaufte.
    Von Zeit zu Zeit regte jemand an, den Canyon zu erkunden, der etwa fünfzig Meter jenseits des Spielfeldzauns begann. Wir alle hatten Angst vor dem Canyon. Die Bäume standen dort so dicht, dass die Äste sich wie Schlangen umeinander wanden. Der Grund des Canyons war schlammig und verströmte einen Geruch, der irgendwo zwischen »Ahornsirup« und »Raststättentoilette« angesiedelt war. Es fehlte eigentlich nur eine Horde Kannibalen, dann wäre es der ideale Drehort für einen

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