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Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Titel: Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Halpern
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deinen Hochzeitsanzug an, nur ohne Hose und Unterhose«, sagte er und biss in einen Donut mit Schokoladenglasur.
    Das klang ziemlich besorgniserregend. Kaum war das Frühstück beendet, stand ich vom Küchentisch auf, ging in mein Zimmer und machte die Tür hinter mir zu. Dann schlüpfte ich in den einzigen Anzug, den ich besaß, zog Hose und Unterhose aus und behielt Schuhe, Socken und alles andere an. Dann sah ich in den Spiegel. Von allen verstörenden Bildern, die mir im Laufe meines Lebens untergekommen waren, landete der Anblick meines dürren, halbnackten Knabenkörpers ziemlich genau auf halber Strecke zwischen »als André aus meiner Klasse seine Augenlider umstülpte« und »als ein Auto über den Kopf der Nachbarkatze fuhr«.
    Die Vorstellung, dass mich jemand in diesem kompromittierenden Zustand sehen und sich vor Lachen nicht mehr einkriegen könnte, war mir unerträglich. Doch bevor ich feierlich gelobte, zeitlebens Junggeselle zu bleiben, musste ich noch etwas erledigen: Ich musste den einzigen mir bekannten Menschen fragen, der verheiratet war, mir stets die Wahrheit sagte und sich nie über meine Ängste lustig machte – meine Mom. Ich zog den Anzug wieder aus, stieg in meinen Teenage-Mutant-Ninja-Turtles-Pyjama, lief zum Schlafzimmer meiner Eltern und klopfte an die Tür. Es kam keine Reaktion, und die Tür war abgeschlossen. Eigentlich mussten sie da drin sein, andererseits war es natürlich durchaus möglich, dass sie weggegangen waren, als ich noch geschlafen hatte. Ich marschierte zurück in die Küche, wo mein Bruder Dan sich gerade einen großen Teller Cini Minis einverleibte.
    »Weißt du, ob Mom da ist? Ihre Tür ist abgeschlossen, und es hat keiner was gesagt, als ich geklopft habe«, sagte ich.
    »Ihre Schlafzimmertür ist abgeschlossen?«
    »Ja.«
    »Dann schnapp dir einen Schraubenzieher und brich sie auf, dann wirst du ja sehen, ob sie da sind. Wenn sie noch im Bett liegen, möchten sie wahrscheinlich geweckt werden, damit sie nicht so lange schlafen. Du weißt ja, dass Dad das auf den Tod nicht ausstehen kann«, antwortete er.
    Die erstaunlich hilfreiche Antwort meines Bruders hätte mir eigentlich eine Warnung sein müssen, dass an der Sache etwas faul war. Aber er hatte vermutlich recht. Mit dieser Erkenntnis gewappnet und nach wie vor besessen von dem furchteinflößenden Gedanken, dass meine zukünftige Frau mich unten ohne sehen könnte, lief ich in die Garage und kramte einen Schraubenzieher aus dem Werkzeugkasten meines Vaters.
    Sämtliche Türen in unserem Haus waren mit Schnappschlössern versehen, die sich ganz einfach öffnen ließen, indem man einen Schlitzschraubenzieher in ein kleines Loch schob und ihn herumdrehte. Flugs schritt ich zur Tat.
    Als ich die Tür aufstieß, sah ich meine Mom und meinen Dad nackt zusammen im Bett, ein wirres Knäuel aus Armen, Beinen und Haaren. Obwohl ich so etwas noch nie gesehen hatte, wusste ich sofort, dass es dabei um Sex ging. Sie wandten den Kopf, sahen mich an und erstarrten.
    »’tschuldigung!«, schrie ich.
    Ich knallte die Tür zu, nahm panisch Reißaus und suchte Zuflucht in meinem Zimmer. Keine fünf Minuten später öffnete mein Dad die Tür. Er trug einen schwarzen Frotteebademantel und zog ein Gesicht, als hätte er sich gerade den großen Zeh gestoßen, aber noch nicht »Autsch« gesagt.
    »Deine Mom hat mich gebeten, dir zu erklären, was du da eben gesehen hast, aber dazu habe ich im Augenblick nicht die geringste Lust, da mein achtjähriger Sohn sich offenbar in Harry Houdini verwandelt und mich aus dem Bett gezaubert hat.«
    Wir starrten einander ausdruckslos an und warteten darauf, dass ich etwas sagte. Ich stand noch immer unter Schock.
    »Na ja, wo ich jetzt schon mal auf bin und du mir den Morgen gründlich versaut hast, kannst du mir auch verraten, wie du dazu kommst, einfach unser Schloss zu knacken«, lenkte er schließlich ein.
    Hastig erläuterte ich ihm meine Angst vor der Hochzeitsnacht und Sex und Nacktheit und der demütigenden Vorstellung, Socken und Schuhe, aber weder Hose noch Unterhose tragen zu dürfen.
    »Die Ironie dieser Situation ist dir hoffentlich nicht entgangen?«, sagte er.
    »Was heißt Ironie?«
    »Du willst wissen, wie es ist, wenn zwei verheiratete Menschen miteinander vögeln, und kommst ausgerechnet dann ins Schlafzimmer marschiert, wenn … Nein, von dir lass ich mir kein Gespräch über diesen Scheiß aufzwingen.« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und stieß Luft durch die

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