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Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Titel: Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Halpern
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Indiana-Jones-Film gewesen.
    Jeder von uns hatte eine andere Theorie darüber, was im Innern des Canyons lauerte. »Mein Bruder hat da mal einen Kackhaufen gefunden, der zu groß war für Hunde- oder Katzenkacke, aber nicht groß genug für Menschenkacke. Er hat gesagt, es war wahrscheinlich Wolfskacke«, sagte mein Freund Steven, während wir darauf warteten, dass das Spiel vor dem unseren zu Ende ging und wir den Platz stürmen konnten.
    »Dein Bruder ist ein Spasti«, meinte Michael, der pummelige Catcher meines Teams, der sein Basecap immer verkehrt herum aufsetzte und bis tief über seine dunkelgrünen Augen zog. »Im Canyon wimmelt es von Schwulen. Da können sie sich ungestört in den Arsch ficken.«
    »Was? Und warum machen sie das nicht zu Hause?«, fragte ich.
    »Keine Ahnung, ich bin ja kein Homo. Aber wenn du dich unbedingt in den Arsch ficken lassen willst, bist du im Canyon genau richtig«, antwortete er und beförderte ein Stück Wurst in seinen Schlund, an dem jeder andere Zwölfjährige todsicher erstickt wäre.
    Damals gab es nur zwei Dinge, vor denen ich wirklich und wahrhaftig Schiss hatte: der Spinnen-Horrorfilm Arachnophobia und besagter Canyon. Ich versuchte, ihm nicht zu nahe zu kommen, aus Angst, irgendetwas könnte aus dem Wald nach mir greifen und mich ins Dickicht zerren. Und wenn ich mich ihm doch einmal nähern musste, etwa um einen verirrten Ball zu suchen, bekam ich einen steifen Nacken, mein Atem ging schneller, und ich war jederzeit zur Flucht bereit. Ich beschloss, die diversen Theorien hinsichtlich des Canyons meinem Dad zu unterbreiten, um seine fachmännische Meinung einzuholen.
    »Warum sollten sich Schwule zum Vögeln ausgerechnet einen Canyon voller Wölfe aussuchen?«, fragte mein Vater, als er uns nach dem Spiel nach Hause chauffierte. Meine Mutter saß neben ihm auf dem Beifahrersitz.
    »Das hab ich nicht gesagt. Ein Junge hat erzählt, dass es dort Wölfe gibt. Das mit den Schwulen kam von einem anderen …«
    »He, stell dir vor, ich bin am Vögeln. Mit blankem Arsch im tiefen Forst. Da kommt ein großer böser Wolf des Wegs. Schöne Scheiße! Findest du das sonderlich einleuchtend?«
    »Nein. Aber das …«
    »Außerdem«, fiel mein Dad mir ins Wort, »gibt es in dieser Gegend meines Wissens gar keine Wölfe. Oder erinnerst du dich, dass euch ein Lehrer beim Wandertag jemals vor Wölfen gewarnt hätte? Du darfst nicht alles glauben, was irgendein hergelaufener kleiner Scheißer dir erzählt, Junge.«
    »Tu ich doch auch gar nicht. Das mit den Wölfen …«
    Meine Mom drehte sich zu mir zu. »Im Übrigen, Justy, schlafen Homosexuelle genau wie Heterosexuelle in aller Regel zu Hause miteinander. Und nicht im Wald.«
    »Obwohl sich manchmal auch Heteros zum Vögeln in den Wald verziehen. Vor allem, wenn sie noch auf die Highschool gehen«, setzte mein Dad hinzu.
    Ich beschloss, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Trotzdem hatte ich in derselben Woche zweimal hintereinander Albträume wegen des Canyons, in denen ich auf eine Lichtung gelangte, wo sich furchterregende Szenen abspielten. Im ersten Traum stieß ich auf ein Aquarium, in dem ein schreiender Patrick Swayze eingesperrt war, der mich um Hilfe anflehte, aber ich hatte viel zu viel Schiss, um ihn zu befreien. Im zweiten traf ich auf einen riesigen Kraken mit vier oder sechs menschlichen Beinen. Nach diesem Traum saß ich senkrecht im Bett. Ich versuchte weiterzuschlafen, doch immer wenn ich die Augen schloss, stellte ich mir erst den Canyon vor, dann Swayze, dann den Krakenmann.
    Ich stand auf und schlich auf Zehenspitzen in die Küche, um ein Glas Wasser zu trinken, vielleicht beruhigte mich das ja ein wenig. Doch der Traum ließ mir keine Ruhe, und die Schatten im Flur machten mir Angst. Als ich aus den Augenwinkeln eine Bewegung bemerkte, blieb ich schlagartig stehen und erstarrte. Das ist nur ein Schatten, der wie ein Mensch aussieht , redete ich mir ein. Da ist niemand .
    »Herrgott, was machst du denn hier?«
    Kreischend wie ein verängstigter Affe schrak ich zurück und krachte gegen das Bücherregal hinter mir. Als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, wurde mir klar, dass es sich bei dem Schatten um meinen Vater handelte, der im Dunkeln in seinem Sessel vor der Terrassentür saß.
    »Himmel, Junge. Krieg dich wieder ein. Was ist denn los?«
    »Ich hab schlecht geträumt«, sagte ich und rang nach Luft. »Und was machst du hier?«
    »Ich sitze im Dunkeln und trinke einen Grog. Wonach sieht’s

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