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Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Titel: Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Halpern
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Moment lang wortlos auf den Luftballon, den ich an meinem Genital befestigt hatte, und sagte dann: »Erstens: so kriegst du den Luftballon nie voll. Und zweitens: das Leben ist verdammt lang, besonders für Dummköpfe wie dich.« Das wurde zu einem seiner Standardsprüche, den ich noch häufiger zu hören bekommen sollte. Als ich den Verlobungsring in der Hand hielt, musste ich daran denken, wie lang mir mein Leben schon jetzt vorkam und wie viele Dummheiten ich mir geleistet hatte. Zum ersten Mal kam mir der Verdacht, dass ich vielleicht nicht wusste, was ich tat.
    Weshalb ich seinen Rat jetzt bitter nötig hatte.
    »Du magst Amanda wirklich sehr«, sagte ich und wusste selbst nicht recht, ob das eine Aussage oder eine Frage sein sollte.
    »Ich meine, wir haben nicht zusammen im Schützengraben gehockt und auf Nazis geballert, aber ja, soweit ich sie kenne, mag ich sie wirklich gern. Aber das interessiert doch keine Sau«, sagte er.
    »Doch, mich.«
    »Schwachsinn. Es geht dir meilenweit am Arsch vorbei, und weißt du auch, warum?«, fragte er, reckte den Zeigefinger und zog eine Augenbraue hoch.
    »Nein. Warum?«
    »Weil in der gesamten Geschichte der zwischenmenschlichen Beziehungen noch nie jemand auch nur einen Fliegenschiss darauf gegeben hat, was andere von seiner Beziehung halten – bis sie vorbei war«, sagte er. »Hmm, das nenne ich eine Pizza! Heißesten Dank, Ma’am«, flötete er, als die Bedienung uns das Essen servierte.
    »Na ja, es ist eine ziemlich wichtige Entscheidung«, fuhr ich fort, »und mich würde interessieren, was du dazu zu sagen hast. Ich möchte einfach sichergehen, dass ich keinen Fehler mache und sie oder mich ins Unglück stürze, verstehst du? Das geht vermutlich den meisten Leuten so.«
    »Die meisten Leute sind dumm wie Brot. Ob etwas ein Fehler ist, weiß man immer erst hinterher. Wenn du dich vor einen elektrischen Zaun stellst und deinen Schwanz rausholst, um dagegenzupissen, machst du mit ziemlicher Sicherheit einen schwerwiegenden Fehler. Für alles andere gilt: nichts Genaues weiß man nicht.«
    Ich lehnte mich zurück und freute mich im Stillen darüber, dass mein Dad auf einen zwanzig Jahre zurückliegenden Fauxpas meines Bruders zurückgriff, um mir zu erklären, was ein Fehler war.
    Während er genüsslich auf einem Stück Pizza herumkaute, bemerkte er, dass mich seine Antwort nicht zufriedenstellte, darum wischte er sich den Mund ab und sagte: »Na schön. Ich gebe dir jetzt zwei Dinge mit auf den Weg. Wohlgemerkt, keine Ratschläge. Mit Ratschlägen ist es wie mit Arschlöchern. Jeder hat eins.«
    »Okay«, antwortete ich.
    »Ich bin in erster Linie Wissenschaftler«, sagte er und räusperte sich.
    »Das sehe ich ähnlich.«
    »Es ist mir scheißegal, wie du das siehst. Das steht hier nicht zur Debatte. Fest steht lediglich: Ich bin in erster Linie Wissenschaftler. Und als Wissenschaftler betrachte ich die Dinge von Natur aus kritisch. Das ist mitunter ein Fluch. Was würde ich nicht manchmal darum geben, als naiver Volltrottel durchs Leben zu hüpfen, der brummstolz darauf ist, dass er sich in die Hose geschissen hat.«
    Ich streute Chiliflocken auf meine Hähnchenpizza, lehnte mich zurück und lauschte.
    »Wissenschaftlich gesehen lässt sich die Ehe aufdröseln wie folgt: Es gibt etwa sechs Milliarden Menschen auf der Welt. Gut die Hälfte davon sind Frauen. Berücksichtigt man das Altersspektrum, bleiben selbst, wenn du wählerisch bist …«
    »Ich bin wählerisch«, fuhr ich dazwischen.
    »Es geht mir ums große Ganze, nicht um dich persönlich. Die Welt dreht sich nicht immer nur um dich. Iss, verdammt noch mal, deine Pizza und hör zu.«
    Er wartete schweigend, bis ich mir ein Stück Pizza in den Mund geschoben hatte.
    »Okay, also, selbst wenn du wählerisch bist, gibt es da draußen mindestens 150 Millionen potenzielle Bräute, mit denen du eine glückliche Ehe führen könntest«, sagte er.
    Das war denn doch erstaunlich. Meine Eltern waren seit zweiunddreißig Jahren verheiratet, und mein Dad betete meine Mutter förmlich an. Sie ging ihm über alles, wie zu betonen er nicht müde wurde. Einmal, als ich sechs war, legte mein Vater beim Frühstück ein Wissenschaftsjournal beiseite, in dem er gelesen hatte. Auf dem Titel prangte das Bild eines riesigen Asteroiden. Er sah mich und meine Brüder an und sagte: »Wenn ein Asteroid auf der Erde einschlagen und einen nuklearen Holocaust auslösen würde, und es gäbe noch genügend Luft zum Atmen, wovon nicht

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