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Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Titel: Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Halpern
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schnappten uns die sechs Büchsen warmes Natty Ice, die auf dem Rücksitz verstreut lagen. Wir setzten uns auf die Betonmauer der Strandpromenade, sahen aufs Meer hinaus, rissen jeder eine Dose Bier auf und fingen an zu trinken. Ich roch nach rohem Hähnchen, Mehl und Erbrochenem. Und geriet in Panik: Wieder einmal saß ich neben einer Frau und hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte.
    »Der Typ hat aber auch wirklich alles vollgekotzt«, war das Einzige, was mir einfiel.
    »Ja, das war echt eklig. Können wir über was anderes reden?«, antwortete sie.
    »Klar«, sagte ich.
    Ich gelangte zu dem Schluss, dass es das Beste war, wenn ich die Klappe hielt und sie stattdessen küsste. Leider merkte ich erst, als unsere Lippen sich berührten, dass sie den Mund voll Bier hatte, und da prustete sie mir die warme Brühe auch schon mitten ins Gesicht.
    »O Gott. Das tut mir jetzt echt leid«, sagte ich und klopfte ihr auf den Rücken, während sie hustete.
    »Falscher Hals«, röchelte sie. Schließlich bekam sie wieder Luft. »Ich trinke noch zwei Bier, dann können wir knutschen, okay?«
    Gesagt, getan. Und am nächsten Abend taten wir es gleich noch mal, und am übernächsten auch. Dann fingen wir an, nicht mehr nur die Nächte, sondern auch die Tage miteinander zu verbringen, und ehe ich mich’s versah, war auch schon ein ganzer Monat ins Land gegangen. Ich hatte zwar schon mit ein paar Mädchen rumgemacht, aber nur selten mehr als einmal. Ich fühlte mich wie ein Sportler auf der Siegerstraße; ich wusste nicht recht, warum alles wie am Schnürchen lief, aber es lief, und ich wollte es auf keinen Fall vermasseln.
    »Meinst du, sie betrachtet dich als ihren Freund?«, fragte Dan eines Tages bei der Arbeit, als wir die Vorbereitungsstation aus rostfreiem Stahl sauber machten.
    »Ich weiß nicht. Wir knutschen und fummeln ein bisschen, leihen uns Filme aus und reden eigentlich nicht viel. Aber ich mag sie. Sie ist in Ordnung«, sagte ich.
    »Du bist ziemlich viel mit ihr zusammen, Alter. Wenn du sie wirklich magst, warum fragst du sie dann nicht einfach, ob sie deine Freundin ist, und wenn sie Ja sagt, solltet ihr endlich mit dem dämlichen Gefummel aufhören und zur Sache kommen«, sagte Dan.
    »Was du ihr heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen«, rief Bob aus seinem Büro. Er hatte uns offenbar belauscht.
    Dan hatte recht. Ich mochte Sarah. Sie war still, aber niedlich und hatte obendrein denselben Filmgeschmack wie ich. Und wenn ich sie mochte und sie mich, warum schliefen wir dann nicht auch miteinander?
    Als ich Sarah an diesem Abend in ihrer winzigen Einzimmerwohnung in Rancho Bernardo besuchte, lagen wir wie üblich auf ihrer Kunstledercouch und fummelten. Nach einer Weile stand sie auf, um sich ein Glas Wasser zu holen, und ich folgte ihr in die Küche.
    »Das klingt jetzt vielleicht bescheuert, aber was sagst du, wenn dich jemand fragt, ob ich dein Freund bin?«, wollte ich wissen.
    Sie zündete sich eine Zigarette an und zog ein paarmal daran.
    »Bis jetzt hat mich eigentlich keiner gefragt. Aber ich bin gern mit dir zusammen, also bist du wohl mein Freund«, sagte sie. »Auch wenn wir noch keinen Sex hatten«, setzte sie hinzu.
    »Ja, genau deshalb war ich mir nicht sicher«, sagte ich.
    »Es spricht eigentlich nichts dagegen. Aber erstens sind wir gerade mal drei, vier Wochen zusammen, und zweitens hatte ich in der Zeit meine Tage. Aber warum holst du am Freitagabend nicht einfach einen Film aus der Videothek und kommst vorbei?«
    Die nächsten beiden Nächte tat ich vor lauter Aufregung kein Auge zu. Seit ich in der Pubertät war, dachte ich von morgens bis abends an Sex, und jetzt war es endlich so weit. Ich malte mir aus, wie es vonstattengehen würde. Ich würde einen coolen Spruch vom Stapel lassen und ihr mit einer Hand den BH ausziehen. Dann würden wir das Licht dämpfen und es mindestens eine Dreiviertelstunde treiben, wenn nicht länger, und ich würde ihr zwei bis drei Orgasmen verschaffen. Die Vorfreude brachte mich fast um. Seit ich denken konnte, hatte ich Probleme mit Frauen; mir war nie ganz wohl gewesen in meiner Haut, ich hatte mich nie als Mann gefühlt. Stattdessen war ich mir vorgekommen wie ein kleiner Junge in einem zu großen Körper. Und obwohl mir nicht ganz klar war, was es brauchte, um zu einem echten Mann zu werden, wusste ich, dass Sex unbedingt dazugehörte.
    Am nächsten Tag kam ich beschwingten Schrittes zur Arbeit, streifte meine Schürze über und ging zu

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