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Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Titel: Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Halpern
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»Moment, wie alt bist du?«, fragte er plötzlich und hörte auf zu lachen.
    »Zwanzig.«
    Er riss mir das Bier aus der Hand und stellte es neben sich. »Leck mich fett. Ich kann doch keinen Alkohol an Minderjährige ausschenken. Wo kommen wir denn da hin, Bob?«, sagte er zu sich selbst und kippte sich sein restliches Bier in den Rachen.
    »Worüber wollten Sie mit mir reden?«
    »Also, ich betrachte das Küchenpersonal als meine Familie …«, begann er.
    »Ich dachte, Sie haben Frau und Kind?«
    »Ja, ja. Aber der Kleine ist erst zwei. Mit dem kann man noch nicht mal richtig reden. Und meine Frau ist meine Frau. Aber wenn ich dich so leiden sehe, blutet mir das Herz. Ich weiß, dass dein Mädchen dir den Stiefel gegeben hat, und ich weiß, wie sehr einem so was an die Nieren geht. Aber du arbeitest hier in einem Team, und ich muss mich darauf verlassen können, dass du mit voller Konzentration bei der Sache bist«, sagte er.
    »Bob, ich bin Tellerwäscher.«
    »Und zwar einer der drei besten, die mir je untergekommen sind. Ich schwör’s. Ich blas dir nicht bloß Zucker in den Arsch. Aber ich werde bestimmt nicht tatenlos zusehen, wie deine Fähigkeiten den Bach runtergehen, nur weil dir irgendeine Frau die nötige Konzentration raubt«, sagte er. Dann griff er sich mein konfisziertes Bier und kippte es sich in den Hals.
    »Ich bin voll bei der Sache«, versicherte ich ihm.
    »Gut. Denn ein echter Mann steckt so was locker weg, stellt sich ans Spülbecken und schrubbt Teller, bis ihm die Finger bluten«, sagte er, stand auf und klopfte mir im Vorbeigehen auf die Schulter.
    Ich ging zurück in die Küche, wo sich das schmutzige Geschirr inzwischen bis zur Decke stapelte. Also streifte ich ein Paar gelbe Gummihandschuhe über, drehte das heiße Wasser auf und machte mich ans Werk. Bob irrte sich gewaltig; nur weil ich wie ein Bekloppter Geschirr schrubbte, fühlte ich mich noch lange nicht wie ein Mann. Das bisschen Sex hatte mich in dieser Hinsicht jedoch auch nicht weitergebracht. Mein erstes Mal, von dem ich mir so viel erhofft und erwartet hatte, war an meinem Gefühlshaushalt vorübergegangen, ohne nennenswerte Spuren zu hinterlassen. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, wann ich mich endlich wie ein Mann fühlen würde oder was ich dafür tun musste. Nur eines wusste ich genau: dass ich ein Junge war, der mit einer Frau geschlafen hatte und dem in Sachen Geschirrspülen so leicht niemand etwas vormachte, und das musste vorerst genügen.

Karnickel auf Dope
    Im Sommer 2003, nachdem ich mein Studium an der Filmhochschule beendet hatte, zog ich von San Diego nach Los Angeles, um als Drehbuchautor Karriere zu machen. Leider wimmelt es in L. A. nur so von ehemaligen Filmstudenten. Es war, als hätte ich einen Kredit aufnehmen müssen, um mir einen schnöden Toaster anzuschaffen, und jetzt, wo ich das Mistding brauchte, funktionierte es nicht. Aber da ich erstens pleite war und zweitens jede Menge Rechnungen zu bezahlen hatte, verdingte ich mich nebenbei als Kellner in einem riesigen, zweistöckigen italienischen Restaurant namens Avanti in Pasadena, das mit Plastikpflanzen und tausendmal gesehenen Bildern von Frank Sinatra ausstaffiert war. Ich war einer von etwa vierzig Kellner- und BarkeeperInnen, alle zwischen achtzehn und dreißig, bis auf einen Typen Mitte fünfzig, den ich oft regungslos mitten im Speiseraum stehen sah, völlig in Gedanken versunken, mit einem Gesichtsausdruck, der zu sagen schien: »Demnächst bringe ich meine Knarre mit zur Arbeit und mähe alles nieder, was sich mir in den Weg stellt.«
    Schon nach ein paar Tagen wurde mir klar, dass es in den Restaurants von Los Angeles im Prinzip nur drei Sorten von Angestellten gab: angehende Schauspieler, angehende Drehbuchautoren und angehende Drogendealer, die Schauspieler und Drehbuchautoren mit Dope versorgen wollten. Und zwischen all diesen Leuten ging es fröhlich drunter und drüber, wenn Sie verstehen, was ich meine.
    Ich arbeitete seit ein paar Monaten im Avanti, als der Geschäftsführer eine neue Bedienung einstellte: eine schnucklige Brünette namens Melanie, die kürzlich von Colorado nach L. A. gezogen war, um als Schauspielerin zu reüssieren. Ich sollte sie einarbeiten und ihr eine Woche lang beibringen, wie man Servietten faltete, Zitronen in Schnitze schnitt und die Touchscreen-Computer bediente. Nachdem wir den letzten Tag hauptsächlich damit verbracht hatten, uns unsere liebsten Simpsons -Zitate um die Ohren zu hauen, wurde mir

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