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Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers

Titel: Noch weniger Sex und ich wäre ein Pandabär - die Desaster eines verhinderten Frauenverstehers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Halpern
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auszog.
    »Eine Nummer im Wagen läuft bei mir nicht«, sagte sie.
    »Oh. Ich hätte nicht im Traum …«
    »Ich wollte, dass du mich nackt siehst. Ich finde dich sehr attraktiv.«
    »Danke. Ich dich auch«, sagte ich und hätte mir am liebsten die Zunge abgebissen.
    »Würdest du bitte noch mal aussteigen? Ich kann es nicht leiden, wenn mir jemand bei An- und Ausziehen zusieht.«
    »Du bist wie Superman«, witzelte ich.
    »Warum?« Ihre Frage schien ernst gemeint zu sein.
    »Weil niemand sehen darf, wie Superman sich umzieht.«
    »Und warum darf niemand sehen, wie er sich umzieht?«, fragte sie.
    »Na, weil er seine Identität geheim halten will.«
    »Ich kann es bloß nicht leiden, wenn mir jemand beim An- und Ausziehen zusieht.«
    »Okay.«
    Ich stieg aus. Eine Minute später tat Simone es mir, vollständig bekleidet, nach und gab mir einen feuchten Schmatz auf den Mund.
    »Bis zum nächsten Mal«, sagte sie und ging zu ihrem Wagen. Ich sah ihr nach, bis sie eingestiegen und davongefahren war.
    Ich hatte zwar nicht die blasseste Ahnung, warum Simone sich für mich interessierte, dafür aber beste Aussichten, das erste Mal schmutzigen, hemmungslosen Sex zu erleben – noch dazu mit einer Frau, die ich normalerweise für unerreichbar gehalten hätte. Als ich endlich im Bett lag, tat ich vor Aufregung stundenlang kein Auge zu. Hätte ein Einbrecher in dieser Nacht versucht, mir die Bude auszuräumen, hätte ich ihm vermutlich freudig die Hand geschüttelt und ihm von Simone erzählt, während ich ihm half, meine Habseligkeiten zu seinem Fluchtwagen zu schleppen.
    Das nächste Mal sah ich Simone am darauffolgenden Freitag bei der Arbeit. Es war kurz nach Schichtbeginn, und ich zündete gerade die Kerzen auf den Tischen in meinem Bereich an, als sie zu mir herüberkam und mich fragte, ob ich Lust hätte, nach Feierabend mit zu ihr zu kommen. Ein paar Stunden später, nach Mitternacht, fand ich mich in ihrem Studio-Apartment in South Pasadena wieder. Ich saß auf ihrer schwarzen Ledercouch neben einem großen weißen Kaninchen, das regungslos auf der Armlehne lag, während sie, nach wie vor in Arbeitskleidung, zwei Gläser Rotwein einschenkte. Dann setzte sie sich neben mich, und wir unterhielten uns fünf Minuten – in denen ich dahinterzukommen versuchte, ob das Kaninchen tatsächlich Krebs hatte (es hatte) und regelmäßig seine Schmerzmittel bekam (unklar) –, bevor wir anfingen zu fummeln. Zehn Minuten später stand ich in ihrem Badezimmer und wartete, bis sie sich entkleidet hatte (ich durfte ihr noch immer nicht beim Ausziehen zusehen). Noch einmal fünf Minuten später lagen wir auf ihrem Bett und schoben eine Nummer.
    Der Geschlechtsakt gleicht dem Versuch, zu zweit einen Eintopf zu kochen; wenn man seinen Partner nicht besonders gut kennt, bleibt einem wenig anderes übrig, als diese oder jene Zutat in den Topf zu werfen, in der Hoffnung, dass sie seinem Geschmack entspricht, insofern ist es nur eine Frage der Zeit, bis der andere sagt: »Nee, lass mal, das mag ich nicht.« Falls es sich um etwas besonders Gewagtes handelt, sagt er vielleicht sogar: »Weißt du was? Ich glaube, wir brechen das jetzt ab, und ich mach mir später selber was.« Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, was ich in Simones Topf werfen sollte, und meine Kochkünste waren ohnehin nicht gerade michelinverdächtig. Nach einer Weile hielt Simone inne und sagte: »Du bist viel zu hektisch.« Dann schubste sie mich auf den Rücken und setzte sich auf mich. Nach ein paar Minuten wälzte sie sich wieder herunter und keuchte: »Jetzt kannst du mit mir machen, was du willst.«
    Als wir fertig waren, verschwand sie im Badezimmer und schloss die Tür. Ich hörte, wie die Dusche anging. Die nächste Stunde verbrachte sie im Bad, während ich auf dem Bett saß und die Zeit totzuschlagen versuchte, als würde ich bei Pitstop auf einen Ölwechsel warten. Ich wagte es nicht, einfach hineinzugehen, aus Angst vor unangenehmen Konsequenzen, falls ich sie beim Anziehen überraschte.
    Schließlich stand ich auf und klopfte an die Badezimmertür.
    »Hey, äh, ich geh dann mal. Ich fand es wirklich schön mit dir«, sagte ich.
    »Ich auch. Bis dann«, brüllte sie gegen den fauchenden Fön an.
    Am nächsten Freitag wiederholte sich das Spiel. Ebenso am übernächsten und überübernächsten und an dem Freitag darauf. Nach ein paar Wochen hatte ich mich so sehr daran gewöhnt, freitagabends mit Simone ins Bett zu gehen, dass mich schon der Duft der

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